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Trans Menschen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Transgender Pride flag.svg.png|thumb|800x480px|Die gängigste Transflagge, entworfen 2000 von Monika Helms.]]
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[[File:Trans communist logo.png|thumb|Hammer und Sichel verbunden mit dem Mars-Venus Symbol in den trans Farben.]]
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'''Trans''' Menschen, auch '''transgeschlechtliche'''/'''transidente''' Menschen, sind Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmt. Trans ist ein breiter Begriff, der nicht nur trans Frauen und trans Männer, sondern auch nicht-binäre Personen, genderfluide und agender Personen umfasst.
'''Trans''' Menschen, auch '''transgeschlechtliche'''/'''transidente''' Menschen, sind Personen, deren [[Geschlechtsidentität]] nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmt. Trans ist ein breiter Begriff, der nicht nur trans Frauen und trans Männer, sondern auch [[Nicht-Binäre Menschen|nicht-binäre]] Personen, [[Genderfluide Menschen|genderfluide]] und [[Agender Menschen|agender]] Personen umfasst.
 
Trans Menschen existieren schon immer und überall auf der Welt. Ihre Existenz ist an keine [[Produktionsweise]] gebunden und ist kein Teil des [[Überbaus]]. Die [[Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität|dgti]] schätzt die Quote an trans Personen in Deutschland auf ca. 0,6%. Die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich etwas höher.


==Transition==
==Transition==
Viele trans Menschen streben eine transition (engl. für Umwandlung, Übergang) an. Diese transition besteht weitestgehend aus drei Teilen: der sozialen, der medizinischen und der amtlichen transition. Die soziale transition kann die Benutzung anderer Pronomen oder eines anderen Namens, und/oder Änderung des Kleidungsstils und persönlicher Präsentation bedeuten. Die medizinische transition umfasst mitunter Hormonersatztherapie oder chirurgische Eingriffe. Die amtliche transition ist lediglich das Übertragen der sozialen transition auf offizielle Dokumente wie dem Reisepass oder der Geburtsurkunde.
Viele trans Menschen streben eine Transition (engl. für Umwandlung, Übergang) an. Diese Transition besteht weitestgehend aus drei Teilen: der sozialen, der medizinischen und der amtlichen Transition. Die soziale Transition kann die Benutzung anderer [[Pronomen]], eines anderen Namens und/oder Änderung des Kleidungsstils und persönlicher Präsentation bedeuten. Die medizinische Transition umfasst mitunter [[Hormonersatztherapie]] oder chirurgische Eingriffe. Die amtliche Transition ist lediglich das Übertragen der sozialen Transition auf offizielle Dokumente wie dem Reisepass oder der Geburtsurkunde.
 
Jede trans Person trifft selber die Entscheidung, welche Schritte für diese notwendig sind, um die eigene Transition als fertig anzusehen. Aufgrund von [[Transphobie]], Diskriminierung, Verfolgung oder jeglicher anderer Verschlechterung ihrer materiellen Umstände können viele trans Menschen ihre gewünschten Transition-Schritte nicht einleiten, was eine enorme körperliche und seelische Last für sie bedeutet.
 
==Andere Begriffe==
Das Wort ''transsexuell'' ist heute kaum noch gebräuchlich, da es hauptsächlich jene trans Menschen umfasst, die eine medizinische und insbesonders eine chirurgische Transition hinter sich haben. Da es jedoch keiner OP bedarf, das eigene Geschlecht auszuleben und sich wohl zu fühlen, ist dieser Begriff heute eher selten. Zudem ist ''transsexuell'' für viele ein verwirrender Begriff, da es [[Sexualität]] impliziert. Transgeschlechtlichkeit und Sexualität sind jedoch unabhängig voneinander.
 
Das Wort ''Transvestit'' wird heute als Beleidigung wahrgenommen, da es insbesondere die Geschlechtsidentität von trans Frauen abspricht. ''Transvestit'' als Begriff für Personen mit männlicher Geschlechtsidentität aber gesellschaftlich weiblichem Stil ist nahezu verschwunden und wurde durch Begriffe wie [[Drag Queen]] oder [[Femboy]] ersetzt.
 
==Ursachen von Transgeschlechtlichkeit==
Die Ursachen von Transgeschlechtlichkeit sind nicht bekannt. Beliebte Behauptungen, wie ein trans-Gen, eine bestimmte Gehirnstruktur, Hormonstörungen im Mutterleib oder Ähnliches, konnten von der Wissenschaft nicht nachgewiesen werden. Verbreitete Ideen, dass Transgeschlechtlichkeit nicht von biologischen, sondern rein von sozialen Faktoren ausgelöst wird, sind ebenso unfundiert.
 
Viele trans Personen beteuern jedoch trotzdem beispielsweise, dass sie angeblich eine "weibliche Gehirnstruktur" hätten. Obwohl Aussagen wie diese ihre Geschlechtsidentität angesichts von Transphobie und Geschlechtsdysphorie zu untermauern scheinen, haben sie nur die Verfestigung von biologischem Fundamentalismus zur Folge und erschweren somit den Kampf gegen Transphobie.
 
Die Ursachen von Transgeschlechtlichkeit sind zwar nicht konkret bekannt, jedoch kann man davon ausgehen, dass kein einzelnes Gen, keine Gehirnstruktur oder Ähnliches als alleinverantwortlicher Faktor existiert. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass Transgeschlechtlichkeit von zahlreichen, miteinander interagierenden biologischen und sozialen Faktoren ausgelöst wird, die es praktisch unmöglich machen, Transgeschlechtlichkeit vorherzusehen.
 
Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass sich transphobe Eltern nicht durch einfache Einsicht in das Genmaterial für einen Schwangerschaftsabbruch des transgeschlechtlichen Fötus entscheiden können, oder dass ein solcher Eingriff von transphoben Staaten nicht gesetzlich festgelegt werden kann.


Jede trans Person trifft selber die Entscheidung, welche Schritte für diese notwendig sind, um die eigene transition als fertig anzusehen. Aufgrund von Transphobie, Diskriminierung, Verfolgung oder jeglicher anderer Verschlechterung ihrer materiellen Umstände, können viele trans Menschen ihre gewünschten transition-Schritte nicht einleiten, was eine enorme körperliche und seelische Last für sie bedeutet.
Viele suchen den Existenzgrund von trans Menschen auch in der Evolution. Bei homosexuellen Menschen wird hierbei oft behauptet, dass sie existieren, um verwahrloste oder verwaiste Kinder aufzuziehen, da sie ja oft keine eigenen Kinder zeugen können. Bei trans Personen kommen oft ähnliche evolutionäre Erklärungen zum Vorschein. Jedoch schreibt das der Evolution eine Art intelligentes Design zu, die sie aber in Wirklichkeit nicht besitzt. Zudem geht diese Theorie von der Annahme aus, dass das Aufziehen von Kindern von Natur aus allein in der nuklearen Familie stattfindet und nicht gemeinschaftlich.  


==Veraltete Begriffe==
Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit existieren nicht als gezielte Lösung für das Waisenkinderproblem, sondern vielmehr aus der evolutionären Tendenz heraus, Vielfalt zu maximisieren, um im Falle eines Massensterbens das Überleben der Spezies wahrscheinlicher zu machen.
Das Wort ''transsexuell'' ist heute kaum noch gebräuchlich, da es hauptsächlich jene trans Menschen umfasst, die einr medizinische und insbesondere chirurgische transition hinter sich haben


Die Existenz von trans Menschen muss nicht durch biologische, soziale oder evolutionäre Erklärungen validiert werden. Versuche, es dennoch zu tun, konnten nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.
[[Kategorie:LGBT]]
[[Kategorie:LGBT]]

Aktuelle Version vom 18. April 2025, 17:14 Uhr

Die gängigste Transflagge, entworfen 2000 von Monika Helms.
Hammer und Sichel verbunden mit dem Mars-Venus Symbol in den trans Farben.

Trans Menschen, auch transgeschlechtliche/transidente Menschen, sind Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmt. Trans ist ein breiter Begriff, der nicht nur trans Frauen und trans Männer, sondern auch nicht-binäre Personen, genderfluide und agender Personen umfasst.

Trans Menschen existieren schon immer und überall auf der Welt. Ihre Existenz ist an keine Produktionsweise gebunden und ist kein Teil des Überbaus. Die dgti schätzt die Quote an trans Personen in Deutschland auf ca. 0,6%. Die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich etwas höher.

Transition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele trans Menschen streben eine Transition (engl. für Umwandlung, Übergang) an. Diese Transition besteht weitestgehend aus drei Teilen: der sozialen, der medizinischen und der amtlichen Transition. Die soziale Transition kann die Benutzung anderer Pronomen, eines anderen Namens und/oder Änderung des Kleidungsstils und persönlicher Präsentation bedeuten. Die medizinische Transition umfasst mitunter Hormonersatztherapie oder chirurgische Eingriffe. Die amtliche Transition ist lediglich das Übertragen der sozialen Transition auf offizielle Dokumente wie dem Reisepass oder der Geburtsurkunde.

Jede trans Person trifft selber die Entscheidung, welche Schritte für diese notwendig sind, um die eigene Transition als fertig anzusehen. Aufgrund von Transphobie, Diskriminierung, Verfolgung oder jeglicher anderer Verschlechterung ihrer materiellen Umstände können viele trans Menschen ihre gewünschten Transition-Schritte nicht einleiten, was eine enorme körperliche und seelische Last für sie bedeutet.

Andere Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort transsexuell ist heute kaum noch gebräuchlich, da es hauptsächlich jene trans Menschen umfasst, die eine medizinische und insbesonders eine chirurgische Transition hinter sich haben. Da es jedoch keiner OP bedarf, das eigene Geschlecht auszuleben und sich wohl zu fühlen, ist dieser Begriff heute eher selten. Zudem ist transsexuell für viele ein verwirrender Begriff, da es Sexualität impliziert. Transgeschlechtlichkeit und Sexualität sind jedoch unabhängig voneinander.

Das Wort Transvestit wird heute als Beleidigung wahrgenommen, da es insbesondere die Geschlechtsidentität von trans Frauen abspricht. Transvestit als Begriff für Personen mit männlicher Geschlechtsidentität aber gesellschaftlich weiblichem Stil ist nahezu verschwunden und wurde durch Begriffe wie Drag Queen oder Femboy ersetzt.

Ursachen von Transgeschlechtlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursachen von Transgeschlechtlichkeit sind nicht bekannt. Beliebte Behauptungen, wie ein trans-Gen, eine bestimmte Gehirnstruktur, Hormonstörungen im Mutterleib oder Ähnliches, konnten von der Wissenschaft nicht nachgewiesen werden. Verbreitete Ideen, dass Transgeschlechtlichkeit nicht von biologischen, sondern rein von sozialen Faktoren ausgelöst wird, sind ebenso unfundiert.

Viele trans Personen beteuern jedoch trotzdem beispielsweise, dass sie angeblich eine "weibliche Gehirnstruktur" hätten. Obwohl Aussagen wie diese ihre Geschlechtsidentität angesichts von Transphobie und Geschlechtsdysphorie zu untermauern scheinen, haben sie nur die Verfestigung von biologischem Fundamentalismus zur Folge und erschweren somit den Kampf gegen Transphobie.

Die Ursachen von Transgeschlechtlichkeit sind zwar nicht konkret bekannt, jedoch kann man davon ausgehen, dass kein einzelnes Gen, keine Gehirnstruktur oder Ähnliches als alleinverantwortlicher Faktor existiert. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass Transgeschlechtlichkeit von zahlreichen, miteinander interagierenden biologischen und sozialen Faktoren ausgelöst wird, die es praktisch unmöglich machen, Transgeschlechtlichkeit vorherzusehen.

Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass sich transphobe Eltern nicht durch einfache Einsicht in das Genmaterial für einen Schwangerschaftsabbruch des transgeschlechtlichen Fötus entscheiden können, oder dass ein solcher Eingriff von transphoben Staaten nicht gesetzlich festgelegt werden kann.

Viele suchen den Existenzgrund von trans Menschen auch in der Evolution. Bei homosexuellen Menschen wird hierbei oft behauptet, dass sie existieren, um verwahrloste oder verwaiste Kinder aufzuziehen, da sie ja oft keine eigenen Kinder zeugen können. Bei trans Personen kommen oft ähnliche evolutionäre Erklärungen zum Vorschein. Jedoch schreibt das der Evolution eine Art intelligentes Design zu, die sie aber in Wirklichkeit nicht besitzt. Zudem geht diese Theorie von der Annahme aus, dass das Aufziehen von Kindern von Natur aus allein in der nuklearen Familie stattfindet und nicht gemeinschaftlich.

Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit existieren nicht als gezielte Lösung für das Waisenkinderproblem, sondern vielmehr aus der evolutionären Tendenz heraus, Vielfalt zu maximisieren, um im Falle eines Massensterbens das Überleben der Spezies wahrscheinlicher zu machen.

Die Existenz von trans Menschen muss nicht durch biologische, soziale oder evolutionäre Erklärungen validiert werden. Versuche, es dennoch zu tun, konnten nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.