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Vereinigte Staaten von Amerika

Aus ProleWiki
Version vom 9. Oktober 2024, 08:03 Uhr von Jaiden (Diskussion | Beiträge) (Expansion des Eintrags der USA)

Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), auch bekannt als die Vereinigten Staaten, ist ein Land in Nordamerika. Es ist das einflussreichste kapitalistische und imperialistische Land der Welt. Es hat 15% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) inne [1] und gibt von allen Ländern am meisten Geld für sein Militär aus. Sein Militärbudget macht über 50% der weltweiten Militärausgaben aus.[2] Mit seinen über 330 Millionen Einwohnenden [3] sind die Vereinigten Staaten das drittbevölkerungsreichste Land der Welt. Obwohl die USA nur 5% der globalen Bevölkerung ausmacht, stößt es 28% aller Treibhausemissionen aus.[4]

Die USA sind der Kopf der imperialistischen westlichen Staaten und Organisationen wie NATO, World Bank, IMF, NED und Human Rights Watch unter anderen.

Aufgrund seiner prävalenten anti-kommunistischen Ideologie, der Korruption, der Tendenz zu Krieg, und seiner verbreiteten und tiefgreifenden nationalistischen, patriarchalen, rassistischen und queerphoben Ideen und Strukturen sind die USA als Diktatur der Bourgeoisie mit faschistischen Zügen zu kategorisieren.[5][6][7] Die US-Amerikanische Vermögensverteilung ist extrem ungleich; die reichesten drei US-Bürger besitzen mehr als die ärmsten 160 Millionen.[8]

Die Vereinigten Staaten haben seine Anfänge als Siedlungskolonie der verschiedenen europäischen Übersee-Reiche und riefen 1776 die Unabhängigkeit aus. Die USA haben erstaunliche Fortschritte in Wissenschaft und Militär durch den Prozess des Imperialismus erzielt. Während welchem es seine Militärmacht benutzt, um Zugang zur Ausbeutung der Nationen dieser Welt für seine Privatindustrie zu gewähren. Die USA ermordete über 11 Millionen unbewaffnete Zivilist*innen in seinen Kriegen und Feldzügen vor 2000,[9] und weitere 4,5 Millionen im 21. Jahrhundert.[10]

Viele dieser Ausbeutungsmethoden, die nach außen gerichtet werden, werden auch gegen seine eigene Bevölkerung genutzt; mit sich erhöhender Intensität, wegen dem stetigen Verfall der neoliberalen Ordnung seit der 2008 Wirtschaftskrise und der 2020-2022 Corona-Pandemie.

Namensgebung

Der offizielle Name des Landes ist Die Vereinigten Staaten von Amerika, aber es wird oft auch USA, Amerika oder Vereinigte Staaten genannt. Die Namen sind aber oft doppeldeutig, da andere Länder, beispielsweise die Vereinigten Mexikanischen Staaten, auch einen ähnlichen Namen haben. Weiterhin könnte der Name Amerika auch eine geographische Region oder die Einwohnenden von sowohl Nord- als auch Südamerika bezeichnen.

Einige indigene Namen des gesamten nordamerikanischen Kontinents lauten: Mishiike Minisi, Anowara:kowa und Khéya Wíta. Amerika wird im pejorativ auch AmeriKKKa genannt, eine Satirisierung der tiefen white supremacy Landeswurzeln. Im Iran tragen die USA den Namen Shaytân-e Bozorg, was soviel bedeutet wie "der große Satan".[11]

Geschichte

Präkolumbische Geschichte

Indigene Nationen vor der Kolonisierung. Kalifornische Nationen sind gruppiert unter "California Indians". Nummern zeigen US-Festungen.
Karte der indigenen Sprachfamilien.

Menschliche Besiedlung auf den amerikanischen Kontinenten begann vor zwischen 12.500 und 27.000 Jahren durch verschiedene mögliche Migrationsrouten. Die Theorie mit dem meisten Ansehen bei Historiker*innen ist die der Migration über eine Landbrücke im heutigen Beringsee zwischen Sibirien und Alaska vor mindestens 30.000 Jahren,[12][13] welche durch ein Meeresspiegelminimum und Vereisung entstand. Dort blieben die ersten Menschen der Neuen Welt bis vor mindestens 12.500 Jahren,[14] wonach sie gegen Süden weiterzogen und tiefer in das Amerikanische Land hervordrungen.

Genforschung suggeriert, dass sich die letzten gemeinsamen Vorfahren der zentralasiatischen und nordamerikanischen indigenen Bevölkerungen zwischen vor 25.000 und 20.000 Jahren trennten.[15] Während dieser Zeit befanden sich die Menschen Amerikas in der Bering-Region. Weitere Forschung suggeriert, dass die früheste Migration in die amerikanischen Kontinente vor 16.000 Jahren stattgefunden haben könnte.[16]

Vor rund 10.500 Jahren entwickelten die Völker der östlichen Region Nordamerikas Agrarwirtschaft basierend auf Mais und Tierzucht, sowie Fischfang, Jagen und Sammeln.[17] Diese Entwicklung benötigte komplexe Bewässerungssysteme und fand dank des extensiven Handels mit anderen Völkern Nord- aus Mittel- und Südamerika statt.[18] Im 15. Jahrhundert befand sich die Population der Amerikanischen Kontinente bei 100 Millionen, 40 davon in Nordamerika. Zum Vergleich lag die Bevölkerung in Europa zur selben Zeit bei rund 50 Millionen.[19]

Zum Beginn der europäischen Kolonisation lebten die meisten indigenen Menschen der Amerikas in Agrargesellschaften, doch andere, besonders in den Nordamerikanischen Steppen, waren Jagende und Sammelnde.[20]

Europäische Kolonisation

Die ersten Siedler*innen von Großbritannien und den Niederlanden kamen im 17. Jahrhundert an den Nordamerikanischen Küsten an. Von den 10.000, die zwischen 1654 und 1685 in Nordamerika besiedelten, waren weniger als 15% Angehörige des Proletariats und die meisten waren Landwirte und Handwerker. Die Siedelnden versklavten zuerst sowohl Afrikaner*innen und Indigene.[21]

Metacomet, auch bekannt als "König Philip", führte eine Rebellion gegen die Besiedelnden in 1675.[22] In 1715 begannen die Siedelnden, ihre indigenen Versklavten international zu verkaufen und konzentrierten sich mit der Versklavung fortan hauptsächlich auf Menschen aus Afrika. Schwarze Menschen in Nordamerika machten zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges über 20% der nicht-indigenen Bevölkerung aus, und mehr als 50% in Virginia und South Carolina.[21]

Bacon's Rebellion

Kurz nach dem König Philip's Krieg brach in Virginia ein Konflikt zwischen den Siedelnden und den indigenen Susquehannock aus. Eine 1.100 Personen starke Siedelndenarmee umzwingelte eine Susquehannock Festung und exekutierte fünf ihrer Anführer, was die Susquehannock zu einer Guerilla-Kampagne trieb. Im Mai 1676, der Plantagenbesitzer Nathaniel Bacon stellte eine Bürgerwehr zusammen, um die Susquehannock gegen den Befehl des britischen Kolonialgouverneur anzugreifen. Die Bürgerwehr bat die Occaneechee, ein regionaler Rivale der Susquehannock um Hilfe. Nachdem die Susquehannock besiegt waren, griff Nathaniel Bacon die Occaneechee an, um ihre Biberpelze zu stehlen.

Nach der Beiseitigung der Occaneechee wandt sich Bacon gegen den Gouverneur William Berkeley, welchem er unterstellte, heimlich Schusswaffen an die indigenen Völker zu verkaufen. Am 23. Juni 1676 nahm Bacon Jamestown mit einer 500 Personen starken Armee ein. Loyalistische Truppen schlugen im September zurück, aber Bacon eroberte Jamestown erneut und brannte die Siedlung nieder.[22]

Siebenjähriger Krieg

Im siebenjährigen Krieg kämpfte Großbritannien gegen Frankreich und deren indigenen Verbündeten. Die Ureinwohner präferierten Frankreich, da es mit ihnen handelte und nicht ihr Land an sich reißen wollte. Großbritannien besiegte Frankreich in 1763, welches das Land westlich der Appalachen Großbritannien zum besiedeln ließ.[23]

Nach 1765 begann eine Krise zwischen dem Britischen Reich und den Kolonisierenden, wegen welcher lokale Nachrichten gezwungen wurden, Anti-Unabhängigkeit-Material zu zensieren. Die Sons of Liberty attackierten und rebellierten gegen die Loyalist*innen.[24]

Unabhängigkeitskrieg

Zwischen 1775 und 1778 machten es Staatsregierungen illegal, den Kontinentalen Kongress zu kritisieren, der eine Rebellion gegen Großbritannien organisierte. Acht Bundesstaaten verbannten prominente Loyalist*innen und verboten ihnen ihre Stimme in der Wahl. Zwischen 80.000 und 100.000 Loyalist*innen flohen während der Revolution, welche 4% der weißen Bevölkerung ausmachten; Höher als die Anzahl an Menschen, die vor der Oktoberrevolution aus Russland flohen (1,5% der Gesamtpopulation).[24]

Während der US-Amerikanischen Revolution versuchte Großbritannien eine Allianz mit der Cherokee Nation zu bilden und versorgte diese mit Waffen und Geld. In 1776, über 5.000 Siedler*innen aus Virginia, Georgia und den Carolinas überfielen die Nation der Cherokee und erneut in 1780 und 1781.

In 1777 formte Großbritannien eine Allianz mit den Shawnee im heutigen Ohio. In 1780 attackierten Siedler*innen aus Virginia die Shawnee.

Die nördlichen sechs Nationen der Haudenosaunee ergriffen unterschiedliche Parteien im Krieg. Die Mohawks und Seneca schlugen sich auf die Seite von Großbritannien, die Oneida tat sich mit den Besiedelnden zusammen und die Cayuga, Onondaga und Tuscarora blieben neutral. George Washington gab Befehl, die Dörfer der Nationen, die sich nicht mit den Vereinigten Staaten verbündeten, zu zerstören. Großbritannien kapitulierte in 1783, was es den US-amerikanischen Siedler*innen erlaubte, sich westwärts zwischen den Appalachen und dem Mississippi auszubreiten.[25]

Frühe Republik

Shay's Rebellion

Schulden und Steuern stiegen vierfach so hoch wie unter britischer Administration, was 1786 zu einer Rebellion im westlichen Massachusetts von Landwirten führte. Washington sprach sich gegen diese Unruhen aus und Samuel Adams verabschiedete ein Aufruhr Gesetz, um Widerspruch gegen die Regierung zu mindern.[26]

Föderalistische Ära

Während der ersten paar Jahrzehnte nach US-Amerikanischer Unabhängigkeit gab es Konflikte zwischen der Föderalistischen Partei, die die Reichen bevorzugte, und der Demokratisch-Republikanischen Partei, die kleine einzelne Landwirte bevorzugte. John Adams, George Washingtons Föderalistischer Nachfolger, verabschiedete die Alien and Sedition Acts in 1798, um Kritik an der Regierung auszumerzen. Das Gesetz führte zur Inhaftierung des radikalen Gewerkschaftsführer David Brown im Oktober 1798, nachdem er ein Banner mit der Aufschrift "Nieder mit den Tyrannen Amerikas" hisste.[24]

Invasion von Ohio

Im Jahre 1784 beauftragte der Kontinentale Kongress Josiah Harmar, im Nordwest Territorium neues Land zum verkaufen an Siedler*innen auszuspähen. Die USA errichteten ihre erste Festung, Fort Harmar, im heutigen Ohio in 1785, dicht gefolgt von Fort Washington im heutigen Cincinnati im Jahre 1789. Von diesen Festungen aus griff Harmar die Miami und Shawnee Nationen an und verlor fast 200 Truppen bevor er sich nach vier Tagen zurückzog.[27]

Mohawk Anführer Thayendanegea bildete eine Allianz zwischen den Nationen des Tals des Ohio Flusses in den 1780ern und bekam Waffen von Großbritannien. Kiregssekretär Henry Knox organisierte eine Siedelndenarmee aus Kentucky, um das Gebiet der Miami und Shawnee zu erobern.[28] Little Turtle und Meyapiersenwah attackierten die Armee aus dem Hinterhalt, nachdem diese insgesamt 300 Gebäude der 2 größten Miami Städte brandschatzten. Beim Gefecht von Wabash im Jahre 1791 besiegten die indigenen Kämpfer*innen die Armee unter Führung von Arthur St. Clair, eine der größten Militärniederlagen der US-Geschichte.[29] 637 US-Truppen starben und weniger als die Hälfte alles Truppen kehrten unversehrt zu Fort Washington zurück.[27] Anthony Wayne, Siedlungsführer in Ohio von 1792 bis 1794, zerstörte Essensrationen und ermordete indigene Zivilist*innen. Nachdem Meyapiersenwah das Ultimatum bei Fort Defiance ausschlug, errichteten Siedler*innen gestützt vom US-Staat ein Vernichtungslager für indigene Zivilist*innen. Sie besiegten die Shawnee bei der Schlacht von Fallen Timbers im August des Jahres 1794.

Im Jahre 1794, John Jay unterzeichnete einen Vertrag mit Großbritannien, welcher diese dazu zwang, ihre 13 Festungen im Nordwesten zu hinterlassen.[27] Die USA eroberten den Süden Ohios in 1795 mit dem Vertrag von Greenville.[28] Großbritannien besetzte eine Region südlich der kanadischen Grenze bis zum Jahre 1796, als sie sich zurückzogen und ihre Unterstützung des indigenen Widerstands beendeten.[27]

Quasi-Krieg

Zwischen 1798 und 1800 führten die Vereinigten Staaten klandestine Seekriegsoperationen gegen Frankreich in der Karibik, da Frankreich US-Handelsschiffe beschlagnahmte. Der Kongress war lediglich zwei Stimmen von einer Kriegserklärung gegen Frankreich entfernt.[30]

Jeffersonische Ära

Im Jahre 1801 übernahm der Sklavenhalter Thomas Jefferson die Macht und setzte die Regierung der Föderalisten ab. Er begnadigte Personen, die aufgrund der Alien and Sedition Acts verurteilt worden waren, setzte jedoch die Zensur und politische Repression gegen seine eigenen politischen Gegner*innen fort.[24]

Im Jahre 1803 genehmigte der Kongress 2.500 US-Dollar für die militärische Expedition von Meriweather Lewis und William Clark durch das Louisiana-Territorium, um die Annexion dieses Gebiets zu planen. Später führte Zebulon Pike Expeditionen im Südwesten und an den Quellgebieten des Mississippi durch. Ende 1803 erwarben die USA das Louisiana-Territorium von Frankreich, das es heimlich 1800 von Spanien übernommen hatte. Die Erwerbung beschreibt lediglich das sogenannte Recht, dieses Land zu besiedeln. Vorher lag dieses Recht bei Frankreich, nun lag es bei den USA. Tatsächlich gelebt haben im Louisiana-Territorium zu diesem Zeitpunkt kaum Weiße, sondern die indigenen Nationen. Im Jahr 1806 kam es an der Grenze zu Texas zu einem Zwischenfall zwischen amerikanischen und spanischen Soldaten.[27]

Der Kongress verbot 1808 den internationalen Sklavenhandel, beendete jedoch nicht die Sklaverei innerhalb des Landes. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die American Colonization Society, die versuchte, Sklavenhaltende zu überzeugen, ihre Versklavten zu verkaufen und nach Afrika zurückzuschicken, um das Christentum zu verbreiten. Sie strebte an, die Vereinigten Staaten in ein Land nur für Weiße zu verwandeln, ohne die Versklavten gewaltsam zu befreien. Indiana, Illinois, Iowa und Oregon verboten es vollständig, dass Schwarze - sowohl versklavte als auch freie - in ihrem Gebiet lebten.[31]

Im Jahre 1807 initiierten die Shawnee-Brüder Tecumseh und Tenskwatawa eine Bewegung zur Rückkehr der indigenen Völker zu ihrer vorkolonialen Kultur. Tecumseh vereinte die Nationen im Nordwesten und stellte ein Programm vor, um zu verhindern, dass Siedler*innen indigenes Land erwarben. Der Gouverneur von Indiana, William Henry Harrison, bestach einige Delaware, Miami und Potawatomi, sodass sie im Jahre 1809 ihr Land aufzugeben. Im Jahre 1810 zog er nach Süden, um die Muskogee, Choctaw und Chickasaw in die Allianz zu integrieren. Im November 1811 griffen US-Truppen Tenskwatawa in Prophetstown an und töteten 200 Indigene. Nach dem Angriff beschafften sich Kickapoos, Winnebagos, Potawatomi und Creeks britische Waffen aus Kanada, um gegen ihre ethnische Säuberung anzukämpfen.[28]

Krieg von 1812

Die Vereinigten Staaten erklärten 1812 Großbritannien den Krieg, unter anderem aufgrund der Verbindungen zu Tecumsehs antikolonialer Bewegung. Indigene Kräfte befreiten Michigan und zwangen Tausende von Siedlern zur Flucht aus Illinois und Indiana. Allerdings wurde Tecumseh 1813 in der Schlacht am Thames getötet, was den Widerstand gegen die Siedler entscheidend schwächte.[28]

Barbareskenkriege

Die Berberstaaten Nordafrikas, Algerien, Tripolis und Tunis, forderten Steuern von Schiffen, die durch ihre Gewässer fuhren, und kaperten Schiffe, wenn diese sich weigerten, zu zahlen. Zwischen 1801 und 1805 entsandte Jefferson die Marine, um gegen sie zu kämpfen und Tripolis zu besetzen. Im Jahr 1815, nur zehn Tage nach dem Ende des Krieges von 1812, forderte James Madison den Kongress auf, erneut den Krieg zu erklären. Die Marine eroberte rasch zwei Kriegsschiffe aus Algier und zwang diese zur Beendigung der Tributezahlungen.[30]

Jacksonische Ära

US Genozid an der indigenen Nationen, Karte von 1783 bis 1893

Nach dem Krieg gegen das Britische Reich expandierten die jungen Vereinigten Staaten unter der Führung von Thomas Jefferson nach Westen und bezeichneten das Land als „Imperium der Freiheit“. Wie Nancy Isenberg in ihrem Buch White Trash: The 400-Year Untold History of Class in America erläutert: „Das Louisiana-Territorium, wie er es sich vorstellte, sollte die Landwirtschaft fördern und das Wachstum von Industrialisierung und städtischer Armut verhindern – das war seine Formel für Freiheit. Es war nicht Franklins 'glückliche Mittelmäßigkeit', eine Kompression der Klassen über ein endloses Stück unbesiedeltes Land, sondern eine Nation von großen und kleinen Landwirte. Dieser Unterschied ist nicht nur nominal. Franklin und Paine verwendeten Pennsylvania als ihr Modell, während Jefferson Amerikas Zukunft und die Konturen seines Klassensystems durch das Linse Virginias sah."[32]

Um 1800, als die Gebiete weiter im Westen für die jungen Vereinigten Staaten erschlossen wurden, betrachtete der Staat das Land als Mittel zur Beschwichtigung seiner Bevölkerung und zur Stärkung seiner Macht in der Welt. Wie Nancy Isenberg weiter erklärt: „Bis 1800 hatte ein Fünftel der US-Bevölkerung sich an die 'Frontier' umgesiedelt, das Gebiet zwischen den Appalachen und dem Mississippi. Die effektive Regulierung dieser Massenauswanderung lag weit über den begrenzten Befugnissen der Bundesregierung. Dennoch erkannten die Beamt*innen, dass die Zukunft des Landes von der Kontrolle dieses weitläufigen Gebiets abhing. Finanzielle Aspekte waren ebenfalls beteiligt. Der Verkauf dieser Ländereien durch die Regierung war notwendig, um die Kriegsschulden der Nation zu reduzieren. Außerdem waren die Ländereien kaum leer, und das Potenzial für gewalttätige Konflikte mit den indigenen Nationen war stets präsent, da weiße Siedler*innen auf Land siedelten, das ihnen nicht gehörte. Nationale Größe hing ebenso sehr von der Klasse der Siedelnden ab, die in die neuen Gebiete vordrang.“[33]

Nach dem US-Unabhängigkeitskrieg begannen die Vereinigten Staaten, eine genozidale Politik des „Indian Removals“, um das Land zwischen dem Mississippi und den Appalachen für Siedelnde zu räumen. Im Jahr 1790 lebte die Mehrheit der Besiedlungsbevölkerung innerhalb von 50 Meilen vom Atlantischen Ozean. Von 1800 bis 1830 wuchs die Zahl der weißen Siedler*innen westlich der Appalachen von 700.000 auf 4,5 Millionen. Zwischen 1820 und 1844 fiel die Zahl der indigenen Bevölkerung, die östlich des Mississippi lebten, von 120.000 auf unter 30.000. Präsident Thomas Jefferson erwarb 1803 das Louisiana-Territorium von Frankreich, wodurch sich die Größe der Vereinigten Staaten verdoppelte und die Grenze bis zu den Rocky Mountains erweitert wurde.[34]

Durch eine Reihe von Verträgen von 1814 bis 1824 erlangten Siedler*innen die Kontrolle über die meisten Teile Alabamas und Floridas sowie über Teile von Georgia, Kentucky, Mississippi, North Carolina und Tennessee. Der zukünftige Präsident Andrew Jackson setzte auf Bestechung und Drohungen, um indigene Führende dazu zu bringen, diese Verträge zu unterzeichnen. 1818 begann er mit Überfällen in das spanische Florida und zerstörte Seminole-Dörfer, bis Spanien das Gebiet 1819 an die Vereinigten Staaten abtrat.[34]

Pfad der Tränen

Karte der fünf Nationen, die gemäß dem Indian Removal Act nach Oklahoma deportiert wurden

Unter den Präsidenten Andrew Jackson und Martin Van Buren wurden 70.000 indigene Menschen gezwungen, westlich des Mississippi zu ziehen. Der Kriegsminister Lewis Cass versprach 1825, dass die Vereinigten Staaten niemals versuchen würden, Land westlich des Mississippi zu beanspruchen.[34]

Die Folgen dieser Zwangsumsiedlung waren katastrophal. Von den 16.000 Cherokee starben die Hälfte während des Marsches. Die Muskogee und Seminolen erlitten ähnliche Verluste, und etwa 15 % der Choctaw und Chickasaw kamen auf dem Weg nach Oklahoma ums Leben.[35]

Invasion Mexikos

See main article: Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Die von den USA im Jahre 1848 besetzten Gebiete sind in Rot dargestellt. Im Jahre 1853 erwarb die USA zusätzliches Territorium.

Nachdem die mexikanische Regierung 1829 die Sklaverei abgeschafft hatte, rebellierten von den USA unterstützte Siedelnde in Texas und gründeten 1836 die Republik Texas, die 1845 von den Vereinigten Staaten annektiert wurde. 1846 marschierten die USA in Mexiko ein, beginnend in Veracruz. Sie besetzten 1848 Mexiko-Stadt und zogen erst ab, nachdem Mexiko seine nördlichen Gebiete an die USA abgetreten hatte. Nach der Annexion griffen US-Kavallerietruppen die Apachen unter Mangas Coloradas an, zerstörten Dörfer und Ernten und töteten Zivilist*innen.[36]

Anti-Sklaverei Bewegung

Im Jahre 1805 verabschiedete South Carolina Gesetze, die die Hinrichtung von Personen erlaubten, die Sklavenaufstände unterstützten oder dazu ermutigten. Georgia erließ zur selben Zeit ein ähnliches Gesetz.[37]

Bis 1830, nach der Abschaffung der Sklaverei in weiten Teilen Lateinamerikas, befanden sich die USA praktisch in einem kalten Krieg mit Haiti. South Carolina verbot die Einreise von Afrikaner*innen aus Haiti und anderen französischen Kolonien, um die Verbreitung des Abolitionismus zu begrenzen.[38]

1836 erlaubte Andrew Jackson dem Postminister, alle Zeitungen zu zensieren, die sich kritisch gegenüber der Sklaverei äußerten. Das Repräsentantenhaus verbot die Prüfung von Petitionen gegen die Sklaverei.[37]

Sklavenaufstände und versklavte Afrikaner*innen

Die Mehrheit der weißen Bevölkerung bestand aus Kleinbauern, die keine Sklaven besaßen. Obwohl sie manchmal das Sklavensystem unterstützten, standen sie gelegentlich den Interessen der Plantagenbesitzer entgegen, insbesondere an der Westgrenze der USA, wo sie für die schrittweise Abschaffung der Sklaverei eintraten. Aufgrund der Dominanz des Baumwollanbaus im Süden sahen die Kleinbauern, wie schwierig es für sie war, mit den großen Sklavenbesitzern zu konkurrieren.

In den 1830er und 1840er Jahren erlangten arme weiße Bauern mehr Wahlrechte und bemühten sich, die Gesetzgebungen der Bundesstaaten hinsichtlich ihrer politischen und wirtschaftlichen Anliegen zu beeinflussen. Trotz dieser Entwicklungen gerieten die wohlhabenden Sklavenhalter zunehmend unter Druck, da weltweit, von Europa bis Südamerika, die Sklaverei abgeschafft wurde und die Abolitionsbewegung an Dynamik gewann. Ein bedeutendes Beispiel hierfür war die Emanzipation aller Versklavten in Großbritannien im Jahr 1834. Um das Fortbestehen der Sklaverei zu sichern, entwickelten die wohlhabenden weißen Plantagenbesitzer ein System, das die Institution der Sklaverei dauerhaft erhalten sollte.

Mit dem Dreifünftelkompromiss, der den weißen Eliten im Kongress politische Macht verlieh, stärkten diese Plantagenbesitzer weiter ihre Position. Sie konsolidierten ihre Macht, indem sie Bedürftigen Kredite gewährten, arme Weiße für Arbeit anstellten und Ressourcen nutzten, um die Ernte der Kleinbauern auf den Markt zu transportieren.

Obwohl einige Kleinbauern nicht direkt an der Sklavenwirtschaft beteiligt waren, hatten sie starke Anreize, das System fortzuführen, da die weiße Elite die Gesellschaft von sich abhängig gemacht hatte. Weiße Siedlerkolonialisierende rechtfertigten die Sklaverei als politisches und wirtschaftliches Instrument und schufen die Ideologie der weißen Überlegenheit, um die weiße Gesellschaft unter ihrer Kontrolle zu halten.

Die Vorstellung, dass alle Weißen gleich und den versklavten Schwarzen aus Afrika überlegen seien, wurde kaum infrage gestellt, auch von den unteren und ärmeren weißen Bauern nicht. Diese hatten, unabhängig davon, ob sie die Idee der weißen Vorherrschaft unterstützten oder nicht, keinen Vorteil darin, sich dieser Überzeugung zu widersetzen. Dies lag daran, dass die wohlhabenden weißen Plantagenbesitzer die ärmeren Bauern wirtschaftlich am Leben erhielten und deren Existenz sicherten. Zwei gängige Rechtfertigungen für die Sklaverei waren, dass sie als ein "notwendiges Übel" oder sogar als ein "positives Gut" betrachtet wurde.

John C. Calhoun erklärte: „Ich behaupte, dass in der gegenwärtigen Zivilisation, in der zwei Rassen unterschiedlichen Ursprungs und äußerlich sowie intellektuell unterscheidbar zusammengebracht werden, das Verhältnis in den sklavenhaltenden Staaten nicht nur kein Übel, sondern ein positives Gut ist... Es hat noch nie eine wohlhabende und zivilisierte Gesellschaft gegeben, in der ein Teil der Gemeinschaft nicht tatsächlich von der Arbeit des anderen lebte. So weit und allgemein diese Behauptung auch sein mag, sie wird vollständig durch die Geschichte bestätigt... Ich behaupte ohne Furcht, dass das bestehende Verhältnis zwischen den beiden Rassen im Süden, gegen das diese blinden Fanatiker Krieg führen, die solideste und dauerhafteste Grundlage bildet, auf der freie und stabile politische Institutionen errichtet werden können.“

Diese Argumentation, die die "angeborene", "moralische" und "notwendige" Vorherrschaft der weißen Rasse über die schwarze rechtfertigt, hielt die südliche Gesellschaft zusammen. Die Elite der Plantagenbesitzer schmiedete dabei eine unzerbrechliche Verbindung mit den ärmeren weißen Klassen und etablierte so eine starke Kontrolle über die Kultur des Südens.

Nat Turners Aufstand

Der größte Versklavtenaufstand in den USA fand 1811 in der Nähe von New Orleans statt. 400 bis 500 bewaffnete Versklavte stürzten den Plantagenbesitzer und begannen, Versklavte von anderen Plantagen zu befreien. Die US-Armee schlug den Aufstand nieder, tötete sofort 66 Aufständische und ließ später 16 weitere hinrichten.

1822 plante Denmark Vesey einen großen Aufstand in Charleston, South Carolina, welche damals die sechstgrößte Stadt der USA war. Nachdem die Behörden davon erfuhren, wurde Vesey zusammen mit 34 anderen hingerichtet. Die Gerichtsakten wurden kurz danach vernichtet.

Nat Turners Aufstand war ein organisierter Versklavtenaufstand in Virginia, angeführt von einem versklavten Arbeiter namens Nat Turner. Turner, ein spiritueller Mensch, glaubte, dass Gott ihn für eine Mission auserwählt habe. In Gehorsam gegenüber dieser Vision begannen Turner und seine Anhängenden, ihre Versklaver in Southhampton County zu töten und zogen dann weiter zu anderen Plantagen, um dasselbe zu tun. Insgesamt töteten Turner und seine Anhänger 57 Weiße. Am nächsten Tag stieß die Miliz von Virginia auf die Rebellen und schlug den Aufstand nieder. Turner und 55 weitere, die verdächtigt wurden, seine Mitverschwörende zu sein, wurden erhängt. Als Reaktion darauf gerieten die Plantagenbesitzer in Virginia in Panik und entfachten einen Terror gegen schätzungsweise 200 ihrer versklavten Arbeitenden, die sie brutal geschlagen oder getötet haben.[39]

John Browns Überfall auf Harpers Ferry

John Brown versuchte 1859, in Virginia einen Versklavtenaufstand zu starten. Sein Versuch scheiterte, und er wurde durch Hängen hingerichtet.[38]

Bürgerkriegsära

See main article: US-Amerikanischer Bürgerkrieg

Die Vereinigten Staaten (blau) und die Konföderation (rot). Hellblaue Staaten blieben in der Union, erlaubten jedoch die Sklaverei.

Im Januar 1861 traten mehrere versklavende Staaten aus den USA aus und bildeten die Konföderierten Staaten von Amerika. Im April eroberten sie den Militärstützpunkt Fort Sumter, was den Beginn eines Krieges gegen die Vereinigten Staaten von Amerika markierte. Neben der Union-Armee kämpfte die Konföderation auch gegen Guerilla-Einheiten indigener Nationen und ehemaliger Versklavten in Kansas.[40]

Rekonstruktion

Nach der Niederlage der Konföderation verabschiedete der Kongress eine Reihe von Gesetzen, die den Süden unter Militärherrschaft stellten. Die Armee verhinderte, dass ehemalige Konföderierte wählten, und organisierte eine anti-sezessionistische Wählerschaft. Diese wählte Delegierte, um neue Staatsverfassungen zu entwerfen, sodass ihre Staaten wieder Teil der USA werden konnten. Die Armee gewährte fast 700.000 Schwarzen das Wahlrecht und verhinderte, dass 200.000 Konföderierte wählen konnten. Die meisten Führenden der Konföderation wurden nur für kurze Zeit oder gar nicht inhaftiert; nur einer, Henry Wirz, wurde hingerichtet.

Präsident Ulysses S. Grant verhängte in neun Bezirken von South Carolina das Kriegsrecht, um gegen den Ku-Klux-Klan vorzugehen, und ließ 500 bis 600 Personen verhaften. 1872 stellte ein Amnestiegesetz den meisten Konföderierten das Wahlrecht wieder her, nur die obersten 300 bis 400 blieben ausgeschlossen. Viele ehemalige Versklaver flohen nach Brasilien oder Kuba.[41] Die Rekonstruktionsphase endete 1877, was zur Errichtung einer white supremacist Diktatur im Süden führte.[42]

Westwärtsexpansion

Die Karte der Militärbasen und Schlachten gegen indigene Nationen zwischen 1860 und 1890 zeigt den Umfang der Konflikte.

Zwischen 1865 und 1898 führte die US-Armee 943 Schlachten und Gefechte gegen indigene Völker. Die Ansiedlungspolitik reduzierte die indigene Bevölkerung in Kalifornien von 150.000 im Jahre 1845 auf 18.000 im Jahre 1890.[43]

Viele indigene Nationen, darunter die Arapaho, Arikara, Assiniboine, Cheyenne, Crow, Gros Ventre, Mandan und Sioux, unterzeichneten einen Vertrag mit den USA, der sie auf bestimmte Landgebiete beschränkte, im Austausch für zehn Jahre Warenlieferungen durch die Regierung. Der Vertrag erlaubte es der Regierung zudem, Straßen und Festungen auf den Reservaten zu bauen. Trotz des Versprechens von Waren litten indigene Nationen an Hunger.

1862 begannen die Dakota in Minnesota, die ebenfalls hungerten, einen Aufstand gegen die Besiedelnden. Die Unionstruppen schlugen den Aufstand nieder und hängten 38 Aufständische, was die größte Massenhinrichtung in der Geschichte der USA darstellt. John Chivingtons Freiwillige töteten 133 Cheyenne und Arapaho auf dem Sand-Creek-Reservat. Colonel Patrick Connor massakrierte die Shoshone, Bannock und Ute in Nevada und Utah. James Carleton kämpfte in Arizona gegen Cochise, den Anführer der Apachen, und beauftragte Kit Carson, der 8.000 Navajo zwang, 300 Meilen zu einem Konzentrationslager in der Wüste von New Mexico zu marschieren. Ein Viertel von ihnen verhungerte.[40]

Black Kettle (Mo'ôhtavetoo'o) von den Cheyenne überlebte das Massaker von Sand Creek und wurde ins Indian Territory im heutigen Oklahoma vertrieben. Als Reaktion auf den Guerillawiderstand tötete und vergewaltigte die Armee Zivilist*innen. Black Kettle ritt unbewaffnet hinaus, um sich mit George Custer zu treffen, doch Custer befahl seinen Soldaten, ihn zu erschießen, obwohl er eine weiße Flagge hisste.[40] 1874 griff die Armee Arapaho, Cheyenne, Comanche und Kiowa im Norden von Texas an, zerstörte ihre Vorräte und zwang sie auf Reservate.[43]

1877 führte Chief Joseph (Hinmatóowyalahtq̓it) der Nez Perce 800 Zivilist*innen aus Idaho in Richtung der kanadischen Grenze. Sie hielten vier Monate gegen 2.000 Soldaten stand. 1878 führten Little Wolf (Ó'kôhómôxháahketa) und Dull Knife (Vóóhéhéve) mehr als 3.000 Cheyenne aus Oklahoma zurück in ihre Heimat nach Montana und Wyoming. Das Militär stellte sich ihnen und zwang sie auf ein Reservat, das nur einen Teil ihres Landes umfasste..[40]

Die Lakota und Cheyenne, angeführt von Crazy Horse (Tȟašúŋke Witkó) und Sitting Bull (Tȟatȟáŋka Íyotake), besiegten 1876 General Custer und seine gesamte siebte Kavallerie in der Schlacht am Little Bighorn. Ein Jahr später wurde Crazy Horse gefangen genommen und getötet, als er zu fliehen versuchte. Als Reaktion darauf begann die Armee eine brutale Kampagne, die 1890 im Massaker von Wounded Knee gipfelte, bei dem bis zu 300 unbewaffnete und hungernde indigene Menschen getötet wurden. Mit dem Rückgang des Widerstands sank die Zahl der US-Festungen von 187 auf 118.[43]

Bis 1879 waren Dutzende indigene Nationen in das Indian Territory eingewiesen.[43] Geronimo (Goyaałé) von der Apache-Nation führte von 1850 bis 1886 einen Widerstandskrieg gegen die US-Kolonialherren.[29] Nach seiner Inhaftierung wurde er als Kriegsgefangener nach Fort Sill im Indian Territory geschickt..[40]

Aufstieg als globale Macht

Zwischen dem Ende des Bürgerkriegs und der Invasion Kubas im Jahr 1898 wuchs die Armee der Vereinigten Staaten von 25.000 auf fast 300.000 Soldaten an.[44]

Gleichzeitig griffen die USA zunehmend die Arbeiterbewegung an, besonders nach dem Haymarket-Vorfall von 1886, bei dem vier Anarchisten hingerichtet wurden, obwohl zwei von ihnen nicht in den Vorfall verwickelt waren. Die Polizei durchsuchte danach Häuser von Dissidenten in Chicago und zerstörte ausländische Zeitungen. Anführer der Knights of Labor wurden in mehreren Bundesstaaten verhaftet. Ab 1892 riefen Bundesstaaten das Kriegsrecht aus, um Streiks zu unterdrücken, wie 1903 in Cripple Creek, Colorado, wo 1.000 Soldaten 600 Streikende verhafteten und wochenlang ohne Gerichtsverfahren inhaftierten.[45]

Austronesischer Genozid

Am Ende des 19. Jahrhunderts stiegen die USA zur imperialistischen Macht auf und führten unter anderem einen brutalen Krieg zur Kontrolle der Philippinen. J. Sakai berichtet, dass US-Brigadegeneral James Bell 1901 erklärte, seine Männer hätten jeden sechsten Filipino auf der Insel Luzon getötet, was etwa einer Million Toten entsprochen hätte. Mindestens 200.000 Filipinos starben bei der genozidalen Eroberung. In der Provinz Samar, wo der Widerstand besonders stark war, befahl US-General Jacob Smith seinen Truppen, jeden Filipino über zehn Jahren zu erschießen.[46]

Die USA expandierten jenseits ihrer kontinentalen Grenzen mit kolonialen Erwerbungen wie Hawaii, den Philippinen und Guam. Während des Angriffs des japanischen Kaiserreichs auf diese Gebiete, insbesondere bei Pearl Harbor, rückte Präsident Roosevelt Hawaii (das noch kein Staat war) stärker in den Vordergrund und stellte die Philippinen in den Hintergrund. Laut Daniel Immerwahr in How to Hide an Empire: A History of the Greater United States geschah dies, weil Roosevelt versuchte, die Erzählung klar zu halten, dass Japan die Vereinigten Staaten angegriffen habe. Es bestand jedoch die Sorge, dass die Öffentlichkeit die Philippinen nicht als Teil der USA wahrnehmen würde, obwohl sie rechtlich gesehen US-Territorium waren. Roosevelt stellte daher die "amerikanische Insel Oahu" und den Verlust "sehr vieler amerikanischer Leben" in den Mittelpunkt seiner Rede, um das nationale Bewusstsein für den Angriff zu schärfen.[47]

Während eine Botschaft sich von einem Territorium unterscheidet, wie das Buch zugibt, war eine ähnliche Logik im Spiel. Wie Immerwahr anmerkt, lebten auf Hawaii mehr Amerikaner, und es stand näher an der Erlangung des Status eines Bundesstaates. Dennoch, so erklärt Immerwahr, sah sich selbst Roosevelt genötigt, zu betonen, dass die „amerikanische Insel Oahu“ angegriffen worden sei und „sehr viele amerikanische Leben“ verloren gegangen seien. Immerwahr führt weiter aus, dass diese Formulierung den Nationalismus in Roosevelts Rede nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbor verdeutlicht: „Eine amerikanische Insel, auf der amerikanische Leben verloren wurden – das war der Punkt, den er machen wollte.“ Während die Philippinen als „fremd“ eingestuft wurden, wurde Hawaii als „amerikanisch“ hervorgehoben.[48]

Verweise

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  12. “The port of entry for America’s first peoples was the Bering Sea region. They could, and likely did, walk across from Siberia to Alaska when expanding continental ice sheets dropped sea levels worldwide and Beringia surfaced. Crossing its Mammoth Steppe, blanketed by parkland and grazed by mammoth, horse, and bison, was possible anytime between 27,000 and 10,000 years ago. The recent genetic evidence of a possible Beringian standstill suggests the first peoples may have been relatively isolated in this region for much of that time.”

    David J. Meltzer (2009). First peoples in a New World: colonizing Ice Age America (p. 329). University of California Press.

  13. “The new data suggest that the initial founders of the Americas emerged from a single source ancestral population that evolved in isolation, likely in Beringia. This scenario is consistent with the unique pattern of diversity from autosomal locus D9S1120 of a private allele in high frequency and ubiquitous in the Americas. The finding that humans were present at the Yana Rhinoceros Horn Site dated to 30,000 ybp suggests that the isolation in Beringia might have lasted up to 15,000 years. Following this isolation, the initial founders of the Americas began rapidly populating the New World from North to South America.”

    Erika Tamm, et al (2007). Beringian Standstill and spread of Native American founders. doi: 10.1371/journal.pone.0000829 [HUB]

  14. “In any case, it appears from the evidence at Monte Verde that the first Americans were here by at least 12,500 BP and possibly earlier still. Certainly by 11,500 BP, Clovis Paleoindians were widespread, possibly representing a second migratory pulse to the New World, one that may have spread across the continent in less than a thousand years.”

    David J. Meltzer (2009). First peoples in a New World: colonizing Ice Age America (p. 329). University of California Press.

  15. “Establishing when central Asian and Native American haplogroup lineages last shared a common ancestor has proven to be difficult. Current coalescent estimates based on variation in extant mtDNA lineages set the event at 25 to 20 ka or less than 20 ka, after the last glacial maximum (LGM), and estimates based on Y- chromosome variability suggest that divergence occurred after 22.5 ka, possibly as late as 20 to 15 ka.”

    Goebel, Waters & O’Rourke (2008). The Late Pleistocene dispersal of Modern Humans in the Americas. doi: 10.1126/science.1153569 [HUB]

  16. “New analyses of haplogroup subclades help to resolve when modern humans subsequently spread from Beringia to the rest of the Americas. Three subclades of mtDNA subhaplogroup C1 are widely distributed among North, Central, and South Americans but absent in Asian populations, which suggests that they evolved after the central Asian–Native American split, as the first Americans were dispersing from Beringia. The estimated date of coalescence for these subclades is 16.6 to 11.2 ka, which suggests that the colonization of the Americas south of the continental ice sheets may have occurred some time during the late-glacial period, thousands of years after the initial splitting of Asian and Native American lineages.”

    Goebel, Waters & O’Rourke (2008). The Late Pleistocene dispersal of Modern Humans in the Americas.. doi: 10.1126/science.1153569 [HUB]

  17. “Domestication of plants took place around the globe in seven locales during approxi­mately the same period, around 8500 BC. Three of the seven were in the Americas, all based on corn: the Valley of Mexico and Central America (Mesoamerica); the South-Central Andes in South Amer­ica; and eastern North America. [...] During this time, many of the same human so­cieties began domesticating animals. Only in the American conti­nents was the parallel domestication of animals eschewed in favor of game management, a kind of animal husbandry different from that developed in Africa and Asia. In these seven areas, agriculture­ based "civilized" societies developed in symbiosis with hunting, fishing, and gathering peoples on their peripheries, gradually envel­oping many of the latter into the realms of their civilizations, except for those in regions inhospitable to agriculture.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (pp. 15-16). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  18. “Corn, being a summer crop, can tolerate no more than twenty to thirty days without water and even less time in high tem­peratures. Many of the areas where corn was the staple were arid or semiarid, so its cultivation required the design and construction of complex irrigation systems-in place at least two thousand years be­ fore Europeans knew the Americas existed. The proliferation of ag­riculture and cultigens could not have occurred without centuries of cultural and commercial interchange among the peoples of North, Central, and South America, whose traders carried seeds as well as other goods and cultural practices.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (p. 16). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  19. “The total population of the hemisphere was about one hundred million at the end of the fifteenth century, with about two-fifths in North America, including Mexico. Central Mexico alone supported some thirty million people. At the same time, the population of Eu­rope as far east as the Ural Mountains was around fifty million.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (p. 17). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  20. Dennis Etler (2021-03-29). "U.S. treatment of Native Americans is a gross human rights violation" CGTN. Archived from the original on 2022-02-19. Retrieved 2022-07-01.
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  48. Daniel Immerwahr (2019). How to hide an empire: a history of the greater United States (p. 7). Farrar, Straus and Giroux. ISBN 9780374172145 [LG]