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Burkina Faso, übersetzt Land des aufrichtigen Menschen, ist ein westafrikanischer Binnenstaat, der südlich des Nigerbogens liegt und an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste grenzt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Obervolta wurde von Frankreich kolonialisiert und erlangte 1960 die Unabhängigkeit. Nach der Unabhängigkeit wurde es zur neokolonialen Republik Obervolta, einem der ärmsten und am wenigsten gebildeten Länder der Welt. Vor der Revolution von Sankara im Jahr 1983 betrug die Lebenserwartung nur 40 Jahre, und nur 2 % der Bevölkerung konnten lesen.[1]
Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1983 lud Premierminister und ehemaliger Staatssekretär Thomas Sankara den libyschen Regierungschefs Muammar al-Gaddafi ohne Genehmigung von Präsident Jean-Baptiste Ouédraogo nach Obervolta ein. Nachdem Ouédraogo Sankara verhaften ließ, begannen im Mai Proteste, die schließlich zu einem Militärputsch führten, bei dem Sankara Präsident wurde.
Innerhalb weniger Wochen ließ Sankaras Regierung 2,5 Millionen Kinder impfen und startete eine Alphabetisierungskampagne. Bis 1987 war die Alphabetisierungsrate auf 73 % gestiegen. Burkina Faso pflanzte zehn Millionen Bäume zur Verhinderung der Wüstenbildung und baute Straßen und Eisenbahnen. Sankara verteilte Land von den feudalen Großgrundbesitzern an die Bauern um, und die Weizenproduktion pro Hektar mehr als verdoppelte sich.[1]
Gegenrevolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 15. Oktober 1987 ermordete Blaise Compaoré Sankara und übernahm die Macht im Land. Er privatisierte natürliche Ressourcen und schloss sich dem Internationalen Währungsfonds an. Compaoré regierte bis zu einem Aufstand im Jahr 2014.[1]
2022 Putsche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Januar 2022 stürzte eine Gruppe nationalistischer Offiziere Präsident Roch Kaboré, einen wohlhabenden Komprador, und gründete die Patriotische Bewegung für Schutz und Wiederherstellung. Paul-Henri Damiba übernahm die Macht und war anfangs populär. Er wies Hunderte französischer Truppen aus, konnte jedoch die salafistischen Dschihadisten nicht besiegen.[2]
Im September 2022 führte Ibrahim Traoré einen weiteren anti-französischen Putsch an. Im Februar 2023 traf er sich mit den Regierungen von Guinea und Mali und schlug die Gründung einer Föderation vor. Er kritisierte die Afrikanische Union dafür, sich auf die Seite des Westens zu stellen.[3] Traoré ernannte Apollinaire Tambèla, einen früheren Verbündeten Sankaras, zum Premierminister, um bei der „Neugründung der Nation“ zu helfen.[2]
Am 16. September 2023 schlossen Niger, Burkina Faso und Mali ein gemeinsames Verteidigungsbündnis, die Allianz der Sahelstaaten (AES), in dem ein Angriff auf ein Land als Angriff auf alle anderen Mitglieder betrachtet wird.[4]
Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Curry Malott (2020-12-21). "Thomas Sankara: Leadership and action that inspires 71 years later" Liberation School. Archived from the original on 2022-04-04. Retrieved 2022-09-03.
- ↑ 2,0 2,1 Ben Norton (2023-07-31). "Burkina Faso’s new president condemns imperialism, quotes Che Guevara, allies with Nicaragua, Venezuela, Cuba" Geopolitical Economy Report. Retrieved 2023-08-03.
- ↑ Vijay Prashad, Kambale Musavuli (2023-08-01). "Niger Is the Fourth Country in the Sahel to Experience an Anti-Western Coup" Independent Media Institute. Retrieved 2023-08-03.
- ↑ "Mali, Niger and Burkina Faso sign Sahel security pact" (2023-09-16). Reuters. Archived from the original on 2023-09-17. Retrieved 2023-10-01.