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Die Basis/Überbau Metapher ist eine der am meisten missverstandenen marxistischen Ideen. Im Vorwort von "Zur Kritik der politischen Ökonomie" schreibt Marx:
"In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen."
Kurz gesagt, die Basis besteht aus aus der Summe aller Produktionsverhältnisse, wohingegen der Überbau andere soziale Beziehungen beinhaltet, welche nicht direkt mit der Produktion verknüpft sind. Warum hat die Produktion so einen hohen Stellenwert für Marx? In "Die deutsche Ideologie" schreiben Marx und Engels:
"Da wir es mit den prämissenlosen Deutschen zu tun haben, müssen wir zunächst die erste Voraussetzung aller menschlichen Existenz und damit aller Geschichte aufstellen, nämlich die Voraussetzung, dass die Menschen in der Lage sein müssen, in Ordnung zu leben, um „Geschichte schreiben“ zu können. Aber das Leben beinhaltet vor allem anderen Essen und Trinken, eine Wohnung, Kleidung und vieles mehr. Der erste historische Akt ist also die Produktion der Mittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse, die Produktion des materiellen Lebens selbst. Und in der Tat ist dies ein geschichtlicher Akt, eine Grundbedingung aller Geschichte, die heute wie vor Jahrtausenden täglich und stündlich erfüllt werden muss, nur um das menschliche Leben zu erhalten. "
Die Basis/Überbau Metapher soll die grundlegende Idee vermitteln, die aus dem oben zitierten Paragraphen hervorgeht. In allen menschlichen Gesellschaften, egal welche Form diese auch annehmen mögen, hat die Notwendigkeit der Produktion immer bestanden, denn ohne Produktion ist kein soziales Leben möglich. Es ist ein Naturgesetz, dass jegliche Gesellschaft ihre zum Überleben notwendigen Mittel selbst produzieren muss. In seinem Brief an Kugelmann 1868 schreibt Marx:
"Jedes Kind weiß, dass eine Nation, die aufhören würde zu arbeiten, ich sage nicht für ein ganzes Jahr, aber nur für ein paar Wochen, zugrunde gehen würde. Auch weiß jedes Kind, dass die den verschiedenen Bedürfnissen entsprechenden Massen von Produkten verschiedene und quantitativ bestimmte Mengen der gesellschaftlichen gesamten Arbeit erfordern. [...] Naturgesetze lassen sich nicht aufheben. Was sich unter historisch verschiedenen Umständen ändern kann, ist nur die Form, in der diese Gesetze in Erscheinung treten."
Das Primat der Produktion aus Sicht des historischen Materialismus bedeutet, dass alle gesellschaftlichen Formationen primär durch ihre Produktionsprozesse und -verhältnisse geprägt sind. Einige Kritiker haben dem Marxismus Reduktionismus wegen seiner Betonung der Produktion vorgeworfen, was jedoch eine falsche Kritik ist, weil die marxistische Betonung der Produktion nicht bedeutet, dass Beziehungen, die nicht innerhalb des Produktionsprozesses angesiedelt sind, keinen Einfluss auf das soziale Leben haben, sondern nur relativ zu den Produktionsverhältnissen viel weniger Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und den gesellschaftlichen Wandel haben. Engels schrieb 1890 in seinem Brief an Bloch, der ähnliche Anschuldigungen äußerte, folgendes:
"