Über die Verbesserung der Ausgrabung und Restaurierung historischer Hinterlassenschaften (Kim Il-Sung)
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Über die Verbesserung der Ausgrabung und Restaurierung historischer Hinterlassenschaften | |
|---|---|
| Autor*in | Kim Il-Sung |
| Verfasst in | 07. Juni 1987 |
| Verlag | Verlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea |
| Quelle | KoreanBooks.com PDF:[1] |
Ich möchte heute über die Ausgrabung historischer Hinterlassenschaften und über deren sorgfältige Restaurierung sprechen. Wie ich gestern bei der Überprüfung des Bebauungsplans der Stadt Kaesong im Sandkastenmodell hervorgehoben habe, sollen wir sowohl beim Städtebau als auch bei der Gestaltung von Parkanlagen der sorgfältigen Aufbewahrung von dort vorhandenen historischen Hinterlassenschaften große Aufmerksamkeit schenken. Sie sind der Reichtum der Nation und ein Erbe, das von Generation zu Generation überliefert werden muss. Die Geschichte der Souveränität und des Schaffens der Nation werden durch sie überliefert. Die Ausgrabung und exakte Restaurierung historischer Hinterlassenschaften sind von großer Bedeutung, um unser Volk im Sinne der Liebe zum Vaterland und zur Nation zu erziehen und die nationalen kulturellen Traditionen fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Erst dann können unsere Bürger und Nachkommen sich mit der Geschichte und Kultur der eigenen Nation vertraut machen, nationalen Stolz und Selbstgefühl haben und der Ehre des Vaterlandes und der Würde der Nation zu weiterem Ansehen verhelfen.
Diese Arbeit ist auch notwendig, um die geschichtliche Entwicklung unseres Landes richtig zu erhellen. Es gab früher einige Bücher, in denen die Geschichte unseres Landes in der Zeit der Drei Reiche Koguryo, Silla und Paekje und in den noch früheren Zeiten beschrieben war, aber sie sind fast alle verloren gegangen, und die Geschichtsbücher, die uns erhalten geblieben sind, behandeln hauptsächlich die Koryo-Epoche und die darauf folgende Zeit. Deshalb fehlt uns ein Buch, in dem die Geschichte in der Koguryo-Zeit wissenschaftlich aufgearbeitet ist, und vor allem die in Kojoson (Altkorea), dem ersten Sklavenhalterstaat in unserem Land. Wenn sich die Ausgrabung und Restaurierung historischer Erbschaften verbessert, wird dies beträchtlich zur systematischen Ergründung unserer geschichtlichen Entwicklung beitragen. Unsere Nation ist eine kluge Nation, die eine lange Geschichte und eine glänzende kulturelle Tradition hat. Sie lebt seit dem Anbruch der Menschheitskultur auf diesem Boden, schuf die ihr eigene nationale Kultur und trug zur Entwicklung der Wissenschaft und der Kultur der Menschheit bei.
Ich lese oft Geschichtsbücher unseres Landes und des Auslands und bin der Ansicht, dass es in der Welt kaum ein Volk gibt, das befähigter und klüger wäre als unser Volk. Von alters her produzierte unser Land Eisen, erzeugte daraus die für den Alltag benötigten Geräte und gebrauchte sie vielfältig. Schon früh begannen unsere Vorfahren auch, Lettern aus Metall zu verwenden. Unsere Vorfahren errichteten bereits im 7. Jahrhundert eine Sternwarte, ein weltberühmtes Observatorium, und beobachteten astronomische und meteorologische Erscheinungen, fertigten mit der Landwirtschaft zusammenhängende Kalender und gebrauchten sie. Geschichtsangaben zufolge sollen bei uns schon von der Zeit Kojosons an die Astronomie und die Meteorologie erforscht und auf die Landwirtschaft angewandt worden sein. Von alters her entwickelten sich bei uns auch die Bau- und Bildhauerkunst. Der Ryongwang-Pavillon in Pyongyang, der Inphung-Pavillon in Kanggye, die Pohyon-Tempel und Pulyong-Pavillon im Gebirge Myohyang, das Songgyungwan (ein Bildungsgebäude) in Kaesong, die Pagoden Tabo und Sokka des Tempels Pulguk und die Skulpturen des Höhlentempels Sokkul veranschaulichen überzeugend die hervorragende Architektur, Bildhauerkunst und die künstlerische Geschicklichkeit unserer Ahnen.
In unserem Land gibt es viele alte Gräber aus dem Altertum und dem Mittelalter, darunter nicht wenige alte Gräber mit Fresken. Diese zeigen, dass sich die bildende Kunst unseres Landes von früh an auf sehr hohem Niveau entwickelte. Nach dem Krieg sah ich mir das Grab Nr. 3 in Anak, Bezirk SüdHwanghae, an. Dieses Königsgrab Koguryos aus der Mitte des 4. Jahrhunderts ist großartig und prächtig. Auf den Fresken wird das Alltagsleben des Königs, der Königin, ihrer Untertanen und Kammerdiener lebendig geschildert. Auf den Wandgemälden sind Schriftzeichen, die den Lebensweg des Königs beschreiben, und auch die Darstellung einer Prozession mit etwa 250 Figuren in unterschiedlicher Gestalt zu sehen, die den König auf einer Fahrt begleiten. Wie ich hörte, soll ein mit Fresken und über 600 Schriftzeichen versehenes Grab in der Gemeinde Tokhung aussagen, dass der König seinerzeit über ein ausgedehntes Territorium geherrscht hatte. Das Grab Nr. 3 in Anak und das eben erwähnte Grab veranschaulichen die vortrefflichen Fähigkeiten, die Sitten und Gebräuche der Menschen der Koguryo-Zeit und ihre entwickelte Kultur und Stärke vor über 1600 Jahren und sind ein wertvolles Kulturerbe, das uns für die Erforschung der Geschichte der Koguryo-Zeit eine große Hilfe ist.
Die Kultur im Altertum unseres Landes verbreitete sich sogar im Ausland. In der Zeit der Drei Reiche gingen unsere Vorfahren nach Japan und verbreiteten dort verschiedene technische Fertigkeiten und die Kultur, darunter die Baukunst und die Töpferkunst, und beeinflussten damit die kulturelle Entwicklung Japans. Die Menschen der Koryo-Zeit stellten bereits Porzellan her, das bezüglich Farbe, Ornament und Form ein außerordentlich hohes Niveau aufwies, und verhalfen unserem Land zu Ansehen. Das Koryo-Porzellan wird heute in der Welt hoch eingeschätzt. In unserem Land gab es viele historische Hinterlassenschaften, die die Weisheit und das Können unserer Ahnen vermittelten, doch fast alle wurden von den ausländischen Aggressoren zerstört oder geplündert. Die japanischen Aggressoren haben während des Vaterländischen Imjin-Krieges wertvolle kulturelle Erbschaften auf barbarische Weise zerstört und überdies nach der Besetzung Koreas uns zahlreicher Reichtümer beraubt. Sie schreckten selbst vor der Ausgrabung von alten Gräbern nicht zurück.
Das Herz blutete vor allem uns Kommunisten angesichts solcher Zerstörung und solches Raubes. Als wahre Patrioten, die das Vaterland und die Nation leidenschaftlich lieben und das nationale Kulturerbe wertschätzen, leiteten wir nach der Befreiung bei der Neugestaltung des Vaterlandes verschiedene Maßnahmen für die Erhaltung und Pflege des nationalen Kulturerbes ein. Wir haben kurz nach der Befreiung einen Staatsapparat für archäologische Ausgrabungen und den Erhalt von Kulturgütern geschaffen und dafür gesorgt, dass das Geschichtsmuseum entstand und historische Erbschaften im ganzen Land gesammelt wurden und dass dort, wo sich solche Kostbarkeiten befinden, weitere Bauarbeiten streng verboten wurden. Als die Funktionäre für den Bau der Kim-Il-Sung-Universität in Pyongyang einen Ort wählten, wo sich eine Erdbefestigung von Koguryo befand, sorgte ich dafür, dass ein anderes Grundstück gewählt und die Erdbefestigung erhalten wurde. Als Ergebnis, dass wir der Ausgrabung und Erhaltung solches Erbes große Aufmerksamkeit geschenkt hatten, wurde nach der Befreiung in Pyongyang und allen Bezirksstädten jeweils ein Geschichtsmuseum gebaut und wurden die historischen Hinterlassenschaften als Staatsschatz untersucht und registriert. Und die Tempel im ganzen Lande wurden original erhalten.
Während des Vaterländischen Befreiungskrieges sind jedoch viele wertvolle historische Kulturgüter niedergebrannt oder anderweitig zerstört worden. Durch die Bombenangriffe der USA-Imperialisten sind nicht wenige kulturelle Relikte und Erbstücke verloren gegangen, die in den Geschichtsmuseen aufbewahrt waren. Auch viele Tempel, darunter die von Kwangbop und Jangan, wurden entweder erheblich zerstört oder brannten nieder. Obwohl die Lage des Landes nach dem Krieg äußerst schwierig war, bemühten wir uns darum, zerstörte Kulturdenkmäler wiederherzustellen. So haben wir im Jahr 1954 das Hyonmu-Tor, das Nordtor des nördlichen Teils der Pyongyanger Festung, und das Nam-Tor in Kaesong, die während des Krieges zerstört worden waren, im ursprünglichen Zustand wiederaufgebaut. In der Folgezeit erreichten wir, dass der Berg Taesong als eine kulturelle Erholungsstätte des Volkes ausgestaltet und dabei die zerstörte Mauer der Bergfestung Taesong, die in der Koguryo-Zeit errichtet worden war, sowie das Tor Nam und einige Pavillons und Tempel, darunter der Pavillon Paeksang in Anju, der als der schönste Pavillon im Westen Koreas bezeichnet wird, wiederaufgebaut wurden, ebenso auch die Großhalle Taeung und der Pavillon Manse des Pohyon-Tempels im Gebirge Myohyang, eines berühmten Tempels unseres Landes, die während des Vaterländischen Befreiungskrieges niedergebrannt worden waren. Im Pohyon-Tempel sind heute die buddhistische Schriftensammlung „Phalmandaejanggyong“ (Tripitaka Koreana) und die Holzplatten ausgestellt, die für ihren Druck gebraucht wurden. Wir bewahren dieses Werk als Staatsschatz auf und sorgten auch dafür, dass es in unsere Gegenwartssprache übersetzt und herausgegeben wurde.
Dank der richtigen Führung unserer Partei werden im Norden Koreas die historischen Kulturgüter sorgfältig erhalten und gepflegt, und viele, die verloren schienen, wurden aufgespürt und wiederhergestellt und tragen dazu bei, die Werktätigen im Sinne des Patriotismus zu erziehen und die sozialistische Nationalkultur aufzubauen. Die Ausgrabung und Restaurierung historischer Hinterlassenschaften ist eine unveränderte Linie unserer Partei, und diese Arbeit muss getreu dieser Orientierung weiterhin verbessert werden. Hierbei ist es wichtig, das Prinzip des Juche-Charakters einzuhalten. Nur dann ist es möglich, die historischen Hinterlassenschaften richtig einzuschätzen und bei ihrem Wiederaufbau die nationalen Besonderheiten exakt zur Geltung zu bringen. Dieses Prinzip einzuhalten ist auch notwendig, um die in der Geschichtsschreibung erhaltenen falschen Rudimente des Kriechertums zu beseitigen. Die Feudalherrscher verfielen in der Vergangenheit dem Kriechertum, sie stellten in vielen Fällen historische Tatsachen falsch oder entstellt dar. Wenn man auf die Geschichte unseres Landes zurückblickt, stellt man fest, dass seinerzeit Koguryo das Kriechertum fremd war. Es entstand bei uns erst durch die Feudalherrscher des Reichs Silla und verschlimmerte sich während der Ri-Dynastie. Von Anfang der Gründung des Staates an dienten die Feudalherrscher der Ri-Dynastie den großen Mächten und führten das Land dadurch schließlich zum Untergang.
Die reaktionären Herrscher, die dem Kriechertum verhaftet waren, sprachen davon, dass ein Ausländer, namens „Kija“ in Begleitung von Technikern in unser Land gekommen sei und Korea zu einem zivilisierten Land entwickelt habe, und ließen auf dem Moran-Hügel das Grab von „Kija“ errichten und feierten sogar dessen Todestag. Da diese Meinung über „Kija“ der historischen Tatsache widerspricht, veranlasste ich nach der Befreiung die Öffnung dieses Grabes. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein vorgebliches Grab handelte, es war leer. Die Theorie über „Kija“ war ein absurder Betrug, den die Kriecher erfunden hatten. Nach der Okkupation unseres Landes betrieben die japanischen Aggressoren eine Politik der Vernichtung unserer Nation. Sie verbreiteten eine entstellte Geschichte unserer Nation und gingen daran, unsere alten Geschichtsbücher zu vernichten. Wenn auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft unser Prinzip nicht konsequent eingehalten wird, ist es unmöglich, die entstellten historischen Tatsachen richtig zu stellen und die lange Geschichte unseres Landes korrekt darzulegen. Die Geschichtswissenschaftler sollten stets fest unseren Standpunkt vertreten und mit ihrem Sachverstand die Geschichte unseres Landes erforschen. Bei der Ausgrabung und Restaurierung der historischen Hinterlassenschaften ist es auch wichtig, das Prinzip der Geschichtstreue einzuhalten.
Das ermöglicht es uns, entsprechend der Gesetzmäßigkeit der Entwicklung der Geschichte ihre Restaurierung zu verbessern. Werden sie nicht auf der Grundlage des historischen Tatsachenmaterials restauriert, sondern wird ihnen Modernität verliehen, so sind sie nicht von Nutzen, wenn sie auch unter Aufwand einer riesigen Geld- summe wiederhergestellt werden mögen. Solch eine Praktik macht es unmöglich, den historischen Wert der Kulturgüter zur Geltung zu bringen, kann auf die Bürger vielmehr einen schlechten Einfluss ausüben. Es ist also geboten, sie nach dem Prinzip der Geschichtstreue in ihrem Originalzustand wiederherzustellen. Wir müssen die historischen Altertümer, die des staatlichen Schutzes wert sind, nach unserem Prinzip und nach dem Prinzip der Geschichtstreue sorgfältig wiederherstellen. Vor allem sind der Palast Anhak, der Königspalast von Koguryo, und das Grab des Königs Tongmyong, des Gründers des Reichs Koguryo, schön wiederaufzubauen.
Jüngst sah ich mir den Bebauungsplan für die Stadt Pyongyang im Sandkastenmodell an und fand dort die korrekte Widerspiegelung des Wiederaufbaus des Palastes Anhak. Das Reich Koguryo war der erste Feudalstaat unseres Landes und existierte in einer langen Zeit als ein mächtiges Land. Als Koguryo, das ein ausgedehntes Territorium umfasste, seine Hauptstadt nach Pyongyang verlegte, wurde dieser Palast gebaut. Ich habe gehört, dass mehr als 50 Schlossruinen entdeckt worden seien. Sie allein lassen einen riesigen Umfang der Palastanlage vermuten. Es ist unnötig, unter Berufung auf die Wiederherstellung des Palastes Anhak alle Schlossgebäude wiederaufzubauen. Es reicht, wenn einige, repräsentative Bauten entsprechend den Merkmalen der Architektur Koguryos in guter Harmonie wiederaufgebaut werden. Ob der Palast nach seiner Wiederherstellung zu einem nationalen Geschichtsmuseum gemacht wird, bedarf weiterer Überlegungen. Das Grab des Königs Tongmyong ist ein sehr kostbares Erbe der Geschichte und kulturellen Tradition unseres Landes. Ebenso wie es in einer Familie Ahnen gibt, hat auch ein Volk Vorfahren. Das betrifft jedes Land. Der König Tongmyong ist der Gründer Koguryos, des ersten Feudalstaates in Korea. Die Menschen Koguryos verehrten ihn als Stammvater. Wie sie ihn vergötterten, ist allein schon an der Legende von Kojumong erkennbar.
Über das Königsgrab wurde schon kurz nach der Befreiung häufig diskutiert. Damals sagten manche, dass dieses Grab kein Grab aus der Koguryo-Zeit sei, während andere behaupteten, es sei überhaupt nur ein vorgebliches Grab. Danach haben unsere Historiker nachgewiesen, dass die Menschen Koguryos im Jahr 427, als die Hauptstadt nach Pyongyang verlegt wurde, das Grab des Königs Tongmyong verlegt hatten. Wir Koreaner schätzen die Gräber unserer Vorfahren sehr. Landsleute, die im Ausland lebten, nehmen bei der Rückkehr in die Heimat oft die Gebeine ihrer Vorfahren mit. Es ist kaum denkbar, dass die Menschen Koguryos beim Verlegen der Hauptstadt die sterblichen Überreste ihres ersten Königs nicht mitgenommen hätten. Wenn zurzeit Ausländer und Auslandskoreaner zu uns kommen, wollen sie, dass wir ihnen die Altertümer Koguryos zeigen. Landsleute aus dem Ausland fragen, wenn sie in der Heimat weilen, oft danach, wer der König sei, der in unserem Land den ersten Staat gegründet hatte, und wo sich sein Grab befinde. Da Tongmyong der erste König Koguryos war, soll sein Grab entsprechend der Grabgestaltung Koguryos würdevoll und schön gestaltet werden. Die Feudalherrscher der Ri-Dynastie hatten aufs Geratewohl Steinskulpturen im Grab des Königs Tongmyong herstellen lassen und ein absurdes Grabmal aufgesetzt. Bei dieser Gelegenheit muss das korrigiert werden. Bei der Gestaltung dieses Grabes dürfen die alten Kiefern in seiner Umgebung nicht angetastet werden. Auch die alten Gräber rings um das Königsgrab müssen alle erhalten bleiben.
Vor dem Königsgrab befindet sich die Ruinenstätte des Tempels Jongrung, auch er muss wiederaufgebaut werden. Da er für das Königsgrab errichtet worden war, muss er wiederhergestellt werden, damit das Grab des ersten Königs Koguryos noch imponierender wirkt. Im Taesong-Berg sind viele Überreste aus der Koguryo-Zeit zu sehen, die erforderlichenfalls wiederherzustellen sind. Während der Anlege des Tierparks und des botanischen Gartens an diesem Berge wurden einige Festungsmauern der Bergfestung Taesong wiederaufgebaut und Pavillons errichtet, wohingegen manche Tempel und andere Überbleibsel nicht wiederhergestellt wurden. Es wäre ratsam, den Kwangbop-Tempel am Taesong-Berg wiederaufzubauen. Dieser Tempel soll in der Koguryo-Zeit gebaut worden sein. In Koguryo soll um das Jahr 372 der Buddhismus Eingang gefunden haben, worauf man überall mit dem Bau von Tempeln begann. In Pyongyang gab es mehrere Tempel, darunter den Kwangbop-Tempel. Davon blieb nur die Einsiedelei Pobun im Stadtbezirk Mangyongdae übrig. Unter den Ausländern, die derzeit zu unserem Land kommen, sind viele Anhänger des Buddhismus, und sie würden sich bestimmt freuen, wenn wir den Kwangbop-Tempel wiederaufbauen und ihnen empfehlen würden, dort buddhistische Zeremonien abzuhalten.
Früher haben sich im Berg Taesong mehrere Teiche befunden, darunter der Ingo-, der Sasum-, der Kuryong- und der Jangsu-Teich. Auch diese Teiche sollte man bei Gelegenheit wieder herrichten. Werden die Überbleibsel in diesem Berg und seiner Umgebung entsprechend wiederhergestellt, so wird er sich in eine noch herrlichere Parkanlage des Volkes verwandeln. Auch von den Hinterlassenschaften aus der Koryo-Zeit sind welche gegebenenfalls wiederaufzubauen. Notwendig ist der Wiederaufbau des Grabes des Königs Wang Kon, des ersten Königs von Koryo. Die Menschen der Koryo-Zeit hatten zwar das Grab des Königs Kongmin sehr großzügig angelegt, nicht aber das Grab des Königs Wang Kon. Dieses könnte deshalb im Hinblick auf das Grab des Königs Kongmin ebenfalls stattlicher gestaltet werden. Darauf, wie das Grab des Königs Wang Kon wiederaufgebaut werden soll, werde ich bei einer anderen Gelegenheit nochmals zurückkommen. Da Kaesong einst die Hauptstadt Koryos gewesen war, gibt es dort viele historische Relikte, darunter Manwoldae, den Königspalast von Koryo. Es wäre empfehlenswert, von den historischen Hinterlassenschaften in Kaesong diejenigen zu restaurieren bzw. wiederaufzubauen, die die Architektur aus der Koryo-Zeit veranschaulichen. Da Kaesong von vie- len ausländischen Touristen besucht wird, sollte man die Überreste aus der Koryo-Zeit sehr sorgfältig wiederherstellen und ihnen zeigen. Von den historischen Überresten im Kumgang-Gebirge und in den anderen landschaftlich schönen Orten sind die repräsentativen wiederaufzubauen.
Kurz nach der Befreiung suchte ich den Tempel Singye im Äußeren Kumgang des Kumgang-Gebirges auf. Dabei handelte es sich einst um einen großen Tempel, der aus zehn Gebäuden bestand. Damals hatte ich die Funktionäre mit Nachdruck darauf hingewiesen, diesen Tempel, der die einzigartige Baukunst unserer Vorfahren zeigt, besser zu erhalten. Während des Vaterländischen Befreiungskrieges wurden die Gebäude dieses Tempels und die überlieferten Kostbarkeiten im Innern des Tempels durch die Bombenangriffe des US-Imperialismus gänzlich verbrannt. Nur der dreistöckige Steinturm blieb übrig. Es wäre ratsam, die repräsentativen Gebäude des Tempels Singye wiederherzustellen und den Touristen zugänglich zu machen. Die Aufmerksamkeit ist weiterhin darauf zu richten, noch mehr historische Hinterlassenschaften auszugraben. Unsere Geschichtswissenschaftler haben bisher bei dieser Arbeit große Erfolge erzielt. Ausgegraben wurden in der Gegend um Pyongyang und in den Bezirken Süd-Phyongan und Nord-Hamgyong Überreste aus der Altsteinzeit, darunter fossile Funde in „Komunmoru“, die Felsenhöhle im Gebirge Sungri und die Relikte in der Gemeinde Kulpho, wodurch nachgewiesen wurde, dass auf der Koreanischen Halbinsel seit den ersten Zeiten der Menschheitsgeschichte Menschen lebten. Auch Funde aus der Zeit Kojosons, darunter Geräte aus Messing, Dolche in Form einer Pipa (altkoreanische Laute) und Spiegel mit feinen Linienornamenten, wurden in verschiedenen Gebieten ausgegraben. Sie zeugen davon, wie sich die Kultur in Kojoson entwickelte.
Künftig gilt es, die archäologische Arbeit zu verbessern und mehr wertvolle Gegenstände und Relikte aufzudecken. Das Schwergewicht ist besonders auf die Ausgrabung von Überresten aus der Zeit Kojosons zu legen. Kojoson war der erste Staat unserer Nation und der erste Sklavenhalterstaat unseres Landes. Er verfügte über ein ausgedehntes Territorium und existierte in einer langen Zeit. Es gibt jedoch nur wenig historische Dokumente über ihn und nur dürftige Funde aus der KojosonZeit. Funde aus dieser Zeit werden es ermöglichen, den Zeitpunkt der Gründung dieses Staates zu ermitteln und dessen geschichtliche Entwicklung ausführlich darzulegen. Da seit der Existenz dieses Staates eine lange Zeit vergangen ist, ist es nicht einfach, Überreste aus dieser Zeit ausfindig zu machen. Da aber aus dieser Zeit möglicherweise alte Gräber erhalten sind, könnten zumindest solche Gräber entdeckt werden, wenn auch andere Hinterlassenschaften kaum mehr zu finden sind. Im Gebiet um Pyongyang und im Bezirk Süd-Phyongan gibt es viele alte Gräber, und darunter könnten auch Gräber aus der Zeit Kojosons sein. Wenn ich die Geschichte unseres Landes weiter erforscht habe, möchte ich die Geschichtswissenschaftler auf die Richtung zur Erforschung der Geschichte des Altertums unseres Landes hinweisen.