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Über die Verteidigung der Souveränität | |
|---|---|
| Autor*in | Kim Il-Sung |
| Verfasst in | 1979-1981 |
| Verlag | Verlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea |
| Veröffentlicht | Dezember 2024 |
| Quelle | KoreanBooks.com PDF:[1] |
Antworten auf Fragen des Leiters der Abteilung für Forschung und Planung, Sicherheit und Nationale Orientierung beim Ministerium des Innern der Volksrepublik Benin (Auszüge) 30. Juni 1979
Frage: Die Juche-Ideologie nimmt einen wichtigen Platz in der Welt ein und verbreitet sich besonders in den Ländern der Dritten Welt. Es gibt Intellektuelle, die meinen, die Juche-Ideologie würde zur Philosophie des dritten Weges in der Dritten Welt werden. Genosse Präsident, was halten Sie von dieser Auffassung?
Antwort: Die gegenwärtige Epoche ist eine Epoche der Souveränität, in der die einst ausgebeuteten und erniedrigten Völker als Herren der Welt auftreten und ihr Schicksal selbstständig und schöpferisch gestalten. Die Völker der Welt fordern heute einmütig, ihr Leben selbstständig gestalten zu wollen. Niemand will von anderen unterjocht werden, und niemand duldet, dass seine Souveränität mit Füßen getreten wird. Ganz zu schweigen von den jungen unabhängigen Staaten und den sozialistischen Ländern, treten auch einige kapitalistische Länder gegen Kontrolle und Einmischung durch die Imperialisten und die Vormachtanstrebenden auf und wollen selbstständig sein.
Unzählige Menschen in der Welt, die lange Zeit unter Ausbeutung und Unterdrückung durch die Imperialisten litten, beschreiten gegenwärtig voller Kraft, unter dem hoch erhobenen Banner der Souveränität, den Weg des Aufbaus einer neuen Gesellschaft. Heute ringen die jungen unabhängigen Staaten, unzähligen Entbehrungen und Prüfungen zum Trotz, mutig darum, die politische Unabhängigkeit zu festigen, eine selbstständige nationale Wirtschaft aufzubauen und die selbstständige Verteidigungskraft des Landes zu stärken. Das heißt, dass das Streben der Völker nach Souveränität und ihr Voranschreiten auf dem Weg der Selbstständigkeit eine Tendenz der Gegenwart ist, die durch nichts aufgehalten werden kann.
Die von uns begründete Juche-Ideologie ist eine Ideologie, die diese Tendenz widerspiegelt. Das Wichtigste der Juche-Ideologie besteht darin, Juche im revolutionären Kampf und beim Aufbau durchzusetzen. Juche durchsetzen heißt, die Haltung eines Hausherren zur Revolution und zum Aufbau einzunehmen. Mit anderen Worten, die selbstständige Position zu wahren, sich nicht auf andere zu stützen und in dem revolutionären Geist, aus eigener Kraft zu schaffen, die eigenen Probleme auf jeden Fall in eigener Verantwortung zu lösen, und von der schöpferischen Position auszugehen, dass alle Fragen der Revolution und beim Aufbau übereinstimmend mit den Interessen des eigenen Volkes und den realen Bedingungen im Lande bewältigt werden. Die selbstständige und schöpferische Position kommt im Prinzip der politischen Souveränität, der wirtschaftlichen Selbstständigkeit und des Selbstschutz bei der Landesverteidigung zum Ausdruck.
Die politische Souveränität ist für Land und Nation lebensnotwendig. Nur durch die Wahrung dieser Souveränität ist es möglich, die Würde des Landes und der Nation zu bewahren und die Revolution und den Aufbau kraftvoll voranzutreiben. Die politische Unabhängigkeit muss durch eine selbstständige Wirtschaft unterstützt werden, die es ermöglicht, die politische Unabhängigkeit zu festigen, das Gedeihen der Nation zu fördern und dem Volk ein wohlhabendes materielles Leben zu gewähren. Ein souveräner und unabhängiger Staat muss sich selbst verteidigen können. Solch eine Landesverteidigungskraft ist imstande, jeglicher imperialistischen Aggression und Einmischung eine Abfuhr zu erteilen und die nationale Unabhängigkeit und die Errungenschaften der Revolution zu schützen.
Unser Volk, das sich von der Juche-Ideologie leiten lässt und Juche konsequent in allen Bereichen in der Revolution und beim Aufbau durchsetzt, errang große Siege bei der Schaffung der neuen Gesellschaft. Unser Land, das einst eine arme und rückständige Kolonie war, hat sich heute in ein starkes sozialistisches Land verwandelt, das politisch unabhängig und wirtschaftlich selbstständig ist und seine Landesverteidigung aus eigener Kraft sichert. Die hervorragenden Siege unseres Volkes beim Aufbau der neuen Gesellschaft sind ein klarer Beweis für die Richtigkeit und die Lebenskraft der Juche-Ideologie.
Die Juche-Ideologie wurde ausgehend von den Erfordernissen der koreanischen Revolution und auf der Grundlage der Erfahrungen unseres Volkes von uns begründet. Da sie die Tendenz der heutigen Epoche widerspiegelt, weckt sie Sympathie bei den Völkern. Sie sagten, dass die Juche-Ideologie unter den Völkern der Dritten Welt stark verbreitet ist, und ich denke, das ist darauf zurückzuführen, dass sie auch ihren Bestrebungen und Erfordernissen entspricht.
Es hängt von dem Willen eines Volkes selbst ab, welche Ideen es nacheifert und welchen Weg es beschreitet. Die Juche-Ideologie geht davon aus, dass jeder selbst Herr seines Schicksals ist und dass in jedem auch die Kraft steckt, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Eine lichte Zukunft wird unweigerlich den Völkern der Dritten Welt gehören, wenn sie sich, zutiefst dessen bewusst, Herr ihres Schicksals zu sein, selbstständig den künftigen Weg bahnen.
Gespräch mit dem Leiter der Redaktionskommission der mexikanischen Zeitung „El Día“ (Auszüge) 18. Juni 1981
Es ist für die Politik der Länder außerordentlich wichtig, die Souveränität zu wahren. Das betrifft insbesondere die blockfreien Staaten und die Entwicklungsländer. Die Souveränität durchzusetzen ist ein wichtiges Kriterium, das ein progressives Land von anderen Ländern unterscheidet. Ein Land mag eine noch so gute Gesellschaftsordnung haben, wenn es jedoch seine Souveränität nicht behauptet und sich in die Abhängigkeit anderer Länder begibt, ist es niemals progressiv. Wir wollen einen souveränen Sozialismus aufbauen, aber keinesfalls einen Sozialismus, der von anderen Ländern abhängig ist und dessen Aufbau uns also nichts nützt.
Voraussetzung für die Durchsetzung der Souveränität ist es, das Kriechertum zu bekämpfen. Unser Land ist von großen Ländern umgeben, doch es ist nicht vom Kriechertum infiziert. Kriecherische Tendenzen äußerten sich früher in unserem Land in mancherlei Hinsicht. In der Zeit des nationalen Befreiungskampfes beteten die Kriecher die 6 großen Länder an und strebten danach, auf Art dieser Länder Revolution zu machen. Deshalb waren sie in viele sinnlose Streitigkeiten verwickelt und bildeten Fraktionen. Wir Jungkommunisten setzten uns zu jener Zeit entschieden mit diesen kriecherischen Tendenzen auseinander und bestanden darauf, die Revolution auf unsere Art durchzuführen. Die Juche-Ideologie wurde von uns zu jener Zeit begründet, als wir das Kriechertum bekämpften und einen neuen Weg der Revolution auf unsere Art einschlugen.
Die Kriecher waren auch nach der Befreiung in der Zeit des Kampfes um die Neugestaltung der Gesellschaft nur darauf aus, andere Länder mechanisch zu kopieren. Wir setzten uns damit auseinander und führten Revolution und Aufbau auf unsere Weise durch. In der ersten Zeit nach der Befreiung unseres Vaterlandes gab es nur wenige technische Kader, die sich für den Aufbau der Wirtschaft einsetzen ließen. Die Teilnehmer am bewaffneten antijapanischen Kampf wussten zwar in Politik und Militärwesen Bescheid, verstanden aber so gut wie nichts von der Wirtschaft. Wir waren also gezwungen, Studenten zum Auslandsstudium zu delegieren. Aus dem Ausland zurückgekehrt, versuchten diese ehemaligen Studenten, die Landwirtschaft wie auch die Industrie auf die Art und Weise anderer Länder aufzubauen.
Ich war gegen diesen Versuch. Ich betonte mit allem Nachdruck, dass wir die Landwirtschaft entsprechend der Wirklichkeit unseres Landes entwickeln müssen, und so sollten wir auch beim Aufbau anderer Wirtschaftszweige verfahren.
Wie man aus den „Thesen zur sozialistischen Agrarfrage in unserem Lande“ ersieht, stellte ich im Interesse der Entwicklung der Landwirtschaft die Aufgabe, auf dem Dorf eine technische Revolution durchzuführen, was hauptsächlich Bewässerung, Elektrifizierung, Mechanisierung und Chemisierung bedeutete, und hob hervor, dass der Bewässerung dabei vorrangige Bedeutung zukomme. Die technische Rekonstruktion des Dorfes war in anderen Ländern darauf orientiert, vorrangig zu mechanisieren, unser Land hingegen musste, entsprechend den Begebenheiten, der Bewässerung den Vorrang einräumen. Im Ergebnis davon konnten wir auch unter Bedingungen, da Handarbeit vorherrschte, die landwirtschaftliche Produktion beträchtlich erhöhen und einen stabilen Ackerbau sichern, ohne unter Naturkatastrophen zu leiden. Wir haben uns Ackerbaumethoden ausgesucht, die der Realität unseres Landes entsprechen, und betreiben Ackerbau auf koreanische Art und Weise. Unsere Methode bezeichnen wir als einheimische Ackerbaumethode.
Beim Aufbau des Sozialismus stützten wir uns auf die aus der Wirklichkeit unseres Landes resultierende souveräne Politik und erzielten damit hervorragende Erfolge. Wir beziehen keine Nahrungsmittel aus dem Ausland, sondern decken den Bedarf an Nahrungsmitteln vollständig aus eigener Produktion. Unser Volk führt ein unbeschwertes, sorgenfreies, glückliches Leben. Jeder kann bei uns ungehindert lernen und wird kostenlos medizinisch betreut. In unserem Land wurde das Steuersystem abgeschafft, und es gibt keine Arbeitslosen. Voraussetzung für die hervorragenden Erfolge beim Aufbau des Sozialismus ist es, die Schöpferkraft des eigenen Volkes zielstrebig zu mobilisieren und die Politik durchzusetzen, die von den Erfordernissen der Realität des jeweiligen Landes ausgeht. Der Aufbau des Sozialismus kann nicht erfolgreich sein, wenn man sich von Kriechertum oder Subjektivismus leiten lässt und den Wünschen des Volkes zuwiderhandelt.
Die Juche-Ideologie beruht eben auf dem Leitsatz, dass der Mensch Herr über alles ist und alles entscheidet. Es gibt nichts, was nicht bewältigt werden könnte, wenn man die Volksmassen aktiviert. Will man sich die Schöpferkraft und Weisheit der Volksmassen zunutze machen, muss man Kriechertum und Subjektivismus bekämpfen und eine souveräne Politik betreiben. Ausschlaggebender Beweis dafür sind die Erfahrungen, die viele Länder beim Aufbau der neuen Gesellschaft gesammelt haben. Viele Länder der Welt richten sich heute nach der Souveränität und beschreiten einen souveränen Weg. Das ist der Grund, weshalb wir die gegenwärtige Epoche als Epoche der Souveränität bezeichnen. Ein Land ohne Souveränität kann man nicht als wirklich unabhängiges Land bezeichnen. Jedes Land, das sich nicht an die Souveränität hält, ist außerstande, die Interessen seiner Nation zu vertreten und seine Unabhängigkeit weiter zu behaupten.
Nur wenn man sich an die Souveränität hält, kann man die nationale Unabhängigkeit verteidigen und das Volk zum Kampf für den Aufbau eines starken Landes mobilisieren. Nur wenn man die Souveränität befolgt, kann man den Krieg verhüten, den die Großmächte zu entfesseln beabsichtigen. Wenn sich jedes Land als souveräner und unabhängiger Staat nicht nach dem Taktstock der großen Länder richtet, werden diese Länder außerstande sein, einen Krieg vom Zaune zu brechen. Aus diesem Grunde ist die Befolgung der Souveränität auch für den Frieden der Welt außerordentlich wichtig. Hält sich jedes Land unbeirrbar an die Souveränität, wird kein Krieg ausbrechen, und der Weltfrieden wird für immer erhalten bleiben. Eine wichtige Aufgabe der Entwicklungsländer besteht darin, im Interesse der Souveränität eine selbstständige nationale Wirtschaft aufzubauen. Jedes Land, das keine selbstständige nationale Wirtschaft hat, ist nicht dazu in der Lage, seine Unabhängigkeit und die politische Souveränität zuverlässig zu verteidigen. Wenn sich ein Land in ökonomische Abhängigkeit von anderen Ländern begibt, wird es ganz von selbst auch in politische Abhängigkeit geraten.
Der Aufbau einer selbstständigen nationalen Wirtschaft setzt die Verstärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den nichtpaktgebundenen Staaten bzw. mit den Entwicklungsländern voraus. Es gibt zurzeit nur wenige entwickelte Länder, aber mehr als 100 Entwicklungsländer. Man könnte einander über 100 gute technische Neuerungen informieren, wenn jedes Entwicklungsland je eine davon anbieten würde. Ein gut organisierter wirtschaftlicher und ein Kulturaustausch sowie technische Zusammenarbeit könnten zur raschen Entwicklung der Entwicklungsländer beitragen, sodass sie die entwickelten Länder einholen könnten.
Die Entwicklungsländer können ebenfalls aus den technischen Neuerungen der entwickelten Länder lernen. Aus wissenschaftlichen und technischen Erfolgen lernen – das ist eine gute Sache. Selbstverständlich darf man dabei keinerlei Vorbedingungen akzeptieren, die einen abhängig von anderen Ländern machen könnten. Daher muss man sich mit dem Versuch auseinandersetzen, den betreffenden Ländern bei der Vermittlung von technischen Kenntnissen bestimmte Bedingungen zu diktieren. An das bedeutsame Prinzip der Souveränität müssen wir uns auch beim Lernen aus den Erfahrungen und technischen Neuerungen anderer Länder halten. So ausgezeichnet die Erfahrungen und die Technik anderer Länder auch sein mögen, sie dürfen niemals mechanisch und unüberlegt übernommen werden. Man sollte vom Fremden das übernehmen, was verwertbar ist, andernfalls sollte man es ablehnen.
Wir verteidigen die Souveränität (Auszüge) Gespräch mit dem Ersten Stellvertreter des Vorsitzenden der Bewegung zum Sozialismus Venezuelas 7. September 1981
Die Verteidigung der Souveränität in der Tätigkeit der Partei und des Staates ist die einzig richtige Politik, die den Erfordernissen der gegenwärtigen Epoche entspricht. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir von revolutionären Vorgängern wie Marx und Lenin die Theorien und Methoden des Kampfes gelernt haben. Unzulässig ist es jedoch, ihr Gedankengut für alle Zeiten als gültig hinzunehmen. Mit der Zeit verändern sich der Charakter der Epoche, das gesellschaftliche Milieu und das Objekt der Revolution. Deshalb müssen Charakter und Theorien wie auch Methoden der Revolution anders sein.
Marx war der Auffassung, dass die Revolution in den entwickelten kapitalistischen Ländern kontinuierlich stattfinden und auf diesem Wege die Weltrevolution siegen werde und als Ergebnis die nationale Befreiungsbewegung in den Kolonien im Selbstlauf triumphieren würde. Marx konnte jedoch die Entwicklung der Geschichte nicht voraussehen, denn wie sie zeigt, kam es nicht zum kontinuierlichen Ausbruch der Revolution in den entwickelten kapitalistischen Ländern, sondern sie begann zunächst in rückständigen Ländern.
Das Verdienst Lenins besteht darin, dass er die Revolution in Russland, einem rückständigen kapitalistischen Land, zum Sieg führte. Der Triumph der russischen Revolution unter Führung Lenins trug wesentlich zur Entwicklung der Weltrevolution bei und gab den unterdrückten Nationen und den Völkern der rückständigen Länder die Zuversicht, dass sie siegen können, wenn sie sich zum revolutionären Kampf erheben. Die Geschichte erbrachte auch den Beweis, dass die Revolution nicht unbedingt in der Weise vollzogen werden muss, in der sie von Lenin geführt wurde, und nicht alle Länder ausschließlich die Form dieses revolutionären Kampfes wählen können. Die Revolution kann man weder exportieren noch importieren. Jedem einzelnen Land obliegt es, gestützt auf die Kraft des eigenen Volkes und in Übereinstimmung mit seinen realen Bedingungen alle Probleme im revolutionären Kampf zu lösen. Die gegenwärtige Epoche ist von der Souveränität geprägt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben zahlreiche Länder die Unabhängigkeit errungen. Das Zeitalter, in dem Staaten wie Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal und Niederlande über viele Kolonien verfügten und über verschiedene Kontinente herrschten, gehört bereits der Vergangenheit an. Nahezu alle Länder, die sich in kolonialer Abhängigkeit befanden, haben sich nun befreit. Nur einigen im südlichen Teil Afrikas und einigen anderer Gebiete ist es noch nicht gelungen, ihre nationale Unabhängigkeit zu erringen.
Den jungen unabhängigen Staaten kommt es heute vor allem darauf an, unter allen Umständen ihre politische Unabhängigkeit zu konsolidieren und die Souveränität zu verfechten. Die Souveränität ist für die einzelnen Länder und Nationen lebensnotwendig, und sie haben von ihrer Entstehung an souveräne Rechte. Ein Staat, dem dieses Recht fehlt, kann nicht als unabhängigen bezeichnet werden. Die Größe der Territorien und Bevölkerungszahl können unterschiedlich sein, es kann jedoch keineswegs höher und niedriger gestellte Länder geben. Die Abhängigkeit dieser Form zwischen den Ländern dürfen wir niemals akzeptieren.
Das trifft auch für die Beziehungen zwischen den Parteien zu. Zwischen den Parteien kann es, wie Sie sagten, weder eine Vater-Partei und eine Sohn-Partei, noch eine Großvater-Partei und eine Enkel-Partei, noch eine Partei des ältesten Bruders und eine des jüngsten Bruders geben. Unserer Meinung nach ist es sehr richtig, dass Sie auf dem Prinzip der Souveränität zwischen den Parteien bestehen. Ihre Haltung stimmt mit der unserer Partei völlig überein. Unsere Partei vertritt stets den Standpunkt, dass alle Länder und Parteien die Souveränität behaupten.
Jedes Land muss eine selbstständige nationale Wirtschaft entwickeln, um die politische Unabhängigkeit stabilisieren und die Souveränität verteidigen zu können. Das bedeutet, gestützt auf die Kraft des eigenen Volkes eine Wirtschaft zu schaffen, die den Bedingungen des eigenen Landes entspricht, und auf diesem Wege die ökonomische Selbstständigkeit zu erreichen. Sie ist die materielle Grundlage der politischen Unabhängigkeit und der Souveränität. Anderenfalls vermag kein Land der politischen Abhängigkeit von anderen Ländern aus dem Wege zu gehen und die ungleiche Lage in den Beziehungen der Nationen zu überwinden. Nur wer wirtschaftlich auf eigenen Füßen steht, hat auch die Kraft, die politische Autonomie zu festigen, die Souveränität zu bewahren und eine freie Entwicklung der Nation zu sichern. Entwickeln die politisch selbstständigen Länder nicht ihre nationale Wirtschaft und stützen sich im ökonomischen Bereich auf fremde Länder, so bedeutet das faktisch ihre Abhängigkeit von anderen Staaten. Folglich kann von ihrer wahren Autonomie nicht die Rede sein. Auch die Länder, die den Sozialismus aufbauen, würden faktisch ihre politische Unabhängigkeit preisgeben, sobald sie auf andere Länder ökonomisch angewiesen sind, obwohl sie eine fortschrittliche Gesellschaftsordnung haben und gegen den Imperialismus auftreten.
Im Kampf gegen den Imperialismus erstreben die Völker die politische Unabhängigkeit des Landes und auf diesem Wege die Souveränität. Wenn sie jedoch nach der Befreiung von der imperialistischen Kolonialherrschaft keine wirtschaftliche Selbstständigkeit erringen und sich erneut anderen Ländern ökonomisch ausliefern, würde die politische Unabhängigkeit ohne Bedeutung sein, denn das wäre schließlich nichts weiter als ein Übergang von einer Form der Abhängigkeit zu einer anderen Form. Einen Staat ohne Selbstständigkeit und demnach ohne Souveränität kann man niemals souverän und unabhängig nennen. Wir beziehen diese unsere Forderung nicht nur auf die Länder, sondern auch auf die einzelnen Menschen.
Der Mensch lehnt die Abhängigkeit ab und hat den Drang nach Freiheit. Das Attribut des Menschen, als Herr der Welt frei zu leben, wird als Souveränität bezeichnet. Dem Menschen ist neben Souveränität auch Schöpfertum eigen. Das Schöpfertum bedeutet, dass er entsprechend dieser Eigenschaft die Natur und die Gesellschaft gemäß seinem Willen und seinen Bedürfnissen umzugestalten trachtet.
Souveränität und Schöpfertum sind wesentlichste Attribute des Menschen, worauf zurückzuführen ist, dass er Herr aller Dinge ist und über alles entscheidet. Diese menschlichen Eigenschaften sind eng miteinander verbunden und treten als Ganzes zutage. Nur ein von Souveränität geprägter Mensch vermag schöpferisch tätig zu sein, und nur wer sich schöpferisch betätigt, ist imstande, seine Souveränität zu bewahren. Anderenfalls ist er dazu nicht in der Lage. Souveränität und Schöpfertum sind wesentlichste Attribute des Menschen, jedoch ihm nicht angeboren. Wir machen Anstrengungen, um unseren Bürgern von klein auf, in der Jugendzeit wie auch im Erwachsenenalter ständig diese Eigenschaften anzuerziehen. Menschen aus den Ländern der Dritten Welt – Asiens, Afrikas und Lateinamerikas –, die Zeugen unserer Wirklichkeit sind, fragen uns, worin der Quell dieser großen Kraft liegt. Das ist eben darauf zurückzuführen, dass das ganze Volk im hohen Bewusstsein, Herr des Landes zu sein, in der Arbeit die Souveränität wahrt und schöpferisch tätig ist. Der Kraftquell der Volksmassen ist unversiegbar. Es ist außerordentlich wichtig, dieser Kraft zu vertrauen und sich bei der Lösung aller Probleme auf sie zu stützen.
Die Juche-Ideologie ist eine Philosophie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Hierbei geht es darum, bei der Betrachtung aller Dinge die größte Aufmerksamkeit dem Menschen zu schenken und ihm den Weg zur Gestaltung seines Schicksals zu weisen. Wir haben die Juche-Ideologie, und unser ganzes Volk ist mit der einzigartigen Weltanschauung ausgerüstet. Darin liegt unser unerschöpflicher Kraftquell. Dieser Ideologie haben wir zu danken, dass wir die japanischen und die US-Imperialisten schlugen, aus den Ruinen infolge des Krieges ein ruhmvolles Land auferstehen konnte.