Die Weiterentwicklung Kommunistischer Sozialer Maßnahmen (Kim Il-Sung)

Die Weiterentwicklung Kommunistischer Sozialer Maßnahmen
Autor*in	Kim Il-Sung
Verfasst in	22. Oktober 1985
Verlag	Verlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea
Veröffentlicht	Juni 2025
Quelle	KoreanBooks.com PDF:[1]

Vor einigen Tagen haben wir den Erlass des Zentralen Volkskomitees über die Sozialfürsorge für die Genossenschaftsbauer verabschiedet. Das ist eine weitere neue kommunistische, für die Erhöhung des Wohlstandes des Volkes getroffene Maßnahme unserer Partei und der Regierung unserer Republik, die die ständige Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung als das höchste Prinzip ihrer Tätigkeit ansehen. Durch diese Maßnahme wird der Unterschied zwischen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft in der Gewährleistung der staatlichen Sozialfürsorge überwunden. Unter den Genossenschaftsbauern, die sich wiederum großer Wohltaten der Partei und des Staates erfreuen, gibt es viele positive Meinungsäußerungen.

In den sozialistischen Staaten verschiedene kommunistische Maßnahmen aktiv durchzuführen – das ist von sehr großer Bedeutung dafür, das Leben des Volkes gleichermaßen zu verbessern, die Vorzüge des Sozialismus maximal zur Geltung zu bringen und den sozialistischen Aufbau zu beschleunigen. Wenn alle dank der kommunistischen Maßnahmen des Staates ein glückliches materielles und kulturelles Leben führen, werden die Menschen zutiefst von der Überlegenheit des Sozialismus überzeugt sein und noch hingebungsvoller für die Festigung und Entwicklung der sozialistischen Ordnung kämpfen.

Um den Menschen ein Leben in Wohlstand zu gewährleisten, ist es natürlich notwendig, die Produktion zu entwickeln. Es ist eine Tatsache, dass die Entwicklung der Produktion in jeder Gesellschaft auf die Erhöhung des Niveaus im materiellen und kulturellen Leben der Menschen einen großen Einfluss hat. Aber die Entwicklung der Produktivkräfte und die Produktion vieler materieller Reichtümer bedeuten es nicht, dass alle Mitglieder der Gesellschaft ein wohlhabendes Leben führen können. Mit der Entwicklung der Produktion ist das Lebensniveau der Menschen von der Verteilungsweise der Resultate des Produktionsprozesses und staatlichen Maßnahmen in vieler Hinsicht abhängig. In dem Maße, wie die Produktionsergebnisse aufgeteilt und welche Maßnahmen von Staat eingeleitet werden, können die Menschen ein gleichermaßen wohlhabendes Leben führen oder nicht.

Weil die Verteilung der Produktionsergebnisse in der kapitalistischen Gesellschaft entsprechend den Forderungen und Interessen der Ausbeuterklasse untergeordnet ist, wird sie zu einem Mittel des Mehrgewinns der Kapitalisten und hat die Verstärkung der Ausbeutung der Arbeiter zur Folge. Deshalb wächst der Unterschied zwischen Armen und Reichen in der kapitalistischen Gesellschaft mit der Entwicklung der Produktivkräfte, und die Erscheinung – Bereicherung der Reichen und Verarmung der Armen – verschärft sich. Aber in der sozialistischen Gesellschaft sind die werktätigen Volksmassen Herren über die Produktion und deren Resultate, und deshalb wird die Verteilung der Erzeugnisse gemäß deren Erfordernissen und Interessen realisiert. In dieser Gesellschaft werden die Produktionsergebnisse nach einem Prinzip verteilt, welches die Erhöhung des Lebensniveaus der Werktätigen zur Folge hat. Daher kann es die Erscheinung – Bereicherung der Reichen und Verarmung der Armen – nicht geben.

In der sozialistischen Gesellschaft werden die materiellen Werte, die Werktätigen schaffen, nach Qualität und Quantität der geleisteten Arbeit und dank kommunistischer Maßnahmen des Staates gerecht verteilt. Die Verteilung entsprechend der geleisteten Arbeit und die kommunistischen Maßnahmen des Staates stimmen mit der Eigenschaft der sozialistischen Gesellschaft überein. Die Verteilung entsprechend der geleisteten Arbeit ist die Aufteilungsform, in der sich der Übergangscharakter der sozialistischen Gesellschaft widerspiegelt. In der sozialistischen Gesellschaft sind noch Überreste der alten Ideologie im Bewusstsein der Menschen vorhanden, die Arbeit wird noch nicht als das oberste Gebot des Lebens angesehen und es gibt wesentliche Unterschiede in der Arbeit. In dieser Gesellschaft muss deshalb die Verteilung nach dem Leistungsprinzip durchgeführt werden. Wenn in der sozialistischen Gesellschaft keine Verteilung nach Qualität und Quantität der geleisteten Arbeit erfolgt, können Erscheinungen auftreten, trotz Müßiggangs und Faulheit viel Gehalt zu erhalten.

Die Verteilung nach der Arbeitsleistung grenzt die Realisierung der Ziele des Sozialismus und Kommunismus ein, die ja darin bestehen, allen Angehörigen der Gesellschaft ein gleichermaßen wohlhabendes und zivilisiertes Leben zu gewährleisten. Wenn die Verteilung in der Form durchgeführt wird, dass die Werktätigen nach ihren Leistungen vergütet werden, ist es unvermeidlich, dass entsprechend der Quantität und Qualität der Arbeit und der Zahl der arbeitsfähigen Mitglieder jeder Familie ein bestimmter Unterschied in dem ihnen 5 zustehenden Anteil besteht. Schließlich kommt es zu einem unterschiedlichen Lebensstandard. Natürlich ist dieser Unterschied in der auf gesellschaftlichem Eigentum an Produktionsmitteln beruhenden sozialistischen Gesellschaft viel geringer als in der auf Privateigentum an Produktionsmitteln basierenden kapitalistischen Gesellschaft, aber er lässt sich nicht ignorieren.

Um in der sozialistischen Gesellschaft diese Beschränktheit bei der Verteilung nach Arbeitsleistung zu überwinden und den Lebensstandard der Werktätigen allseitig und gleichermaßen zu verbessern, muss der Staat aktiv verschiedene volksverbundene soziale Maßnahmen, kommunistische Maßnahmen, durchführen.

Die kommunistischen Maßnahmen des Staates spiegeln den kommunistischen Charakter der sozialistischen Gesellschaft wider. In allen kommunistischen Maßnahmen der Regierung der Republik wird das kommunistische Prinzip – „Einer für alle, alle für einen!“ – durchgesetzt. Nur wenn in der sozialistischen Gesellschaft verschiedene kommunistische Maßnahmen durchgeführt, allmählich weiterentwickelt und vervollkommnet werden, kann die kommunistische Gesellschaft aufgebaut werden, in 6 der alle Menschen ein gleichermaßen wohlhabendes Leben führen.

Mit dem Vorwand, dass die Einführung der kommunistischen Maßnahmen zur Verbesserung des Volkswohlstandes und zum Aufbau des Sozialismus und Kommunismus wichtig ist, darf man nie die Verteilung nach dem Leistungsprinzip vernachlässigen. Falls dies missachtet wird, könnte das den Produktionselan der Menschen herabsetzen. Dann wäre es nicht möglich, den Aufbau des Sozialismus und Kommunismus dynamisch voranzutreiben. Wir sind verpflichtet, uns gemäß dem Übergangscharakter der sozialistischen Gesellschaft konsequent an das sozialistische Verteilungsprinzip zu halten und gleichzeitig im Einklang mit dem ideologischen Bewusstseinsniveau der Menschen und dem Entwicklungsgrad der Wirtschaft des Landes ununterbrochen kommunistische Maßnahmen weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen.

Unsere Partei und die Regierung der Republik haben während des gesamten Prozesses der Gestaltung einer neuen Gesellschaft das Prinzip bewahrt, nach dem die Werktätigen ihren Anteil entsprechend ihren Leistungen erhalten, und gleichzeitig allmählich verschiedene kommunistische Maßnahmen eingeführt. Während des erbitterten Vaterländischen Befreiungskrieges haben wir bereits auf der Grundlage des Systems der allgemeinen unentgeltlichen medizinischen Betreuung – einer wichtigen kommunistischen Maßnahme – die Kriegsversehrten und Kranken kostenlos behandelt. Das übte eine große Wirkung darauf aus, unser Volk, das sich zum entscheidenden Kampf gegen die US-imperialistischen Aggressoren erhoben hat, zu Heldentaten zu motivieren. Dank dem System der allgemeinen unentgeltlichen medizinischen Betreuung und verschiedenen volksverbundenen Maßnahmen wird die Gesundheit der Menschen in unserem Lande gut geschützt und gefördert, und die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Menschen beträgt gegenwärtig 74 Jahre. Das bedeutet, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Menschen im Vergleich zur Zeit vor der Befreiung um 36 Jahre verlängert hat und unser Land nun zu den Ländern gehört, die im Weltmaßstab die höchste Lebenserwartung haben.

Kommunistische Maßnahmen unserer Partei und der Regierung unserer Republik wurden auch im sozialistischen Bildungswesen unseres Landes hervorragend realisiert. Seit alters her besteht bei 8 unserem Volk eine überaus große Lernbegier. Aber in der Zeit der kolonialen Herrschaft der japanischen Imperialisten hatte es auch beim besten Willen nicht die Möglichkeit zu lernen. Seit den ersten Tagen nach der Befreiung haben wir große Anstrengungen im Bildungssektor unternommen, um den Herzenswunsch unseres Volkes nach Bildung zu verwirklichen. In der schwierigen Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg haben wir die allgemeine Grund- und Mittelschulpflicht realisiert und danach das allgemeine unentgeltliche obligatorische Bildungssystem eingeführt, wonach die Schüler in allen Bildungsstätten auf Kosten des Staates lernen. Heute werden in unserem Lande sowohl die Schulbildung als auch die öffentliche und die Erwachsenenerziehung verschiedener Formen auf Kosten des Staates durchgeführt. Unser sozialistisches Bildungssystem ist vorzüglich, worauf wir vor aller Welt stolz sein können. Die Kinder, die noch nicht im schulpflichtigen Alter sind, werden bei uns in Kinderkrippen und -gärten auf Kosten des Staates und der Gesellschaft großgezogen. Dies ist eine wichtige kommunistische Maßnahme.

In unserem Lande gibt es weder ein System der landwirtschaftlichen Naturalsteuer noch ein 9 Steuersystem. Wir sind das erste Land in der Welt, in dem es keine Steuern mehr gibt. Mit staatlichen Finanzmitteln bauen wir Wohnungen und teilen sie sogar auch den Genossenschaftsbauern unentgeltlich zu, ganz zu schweigen von den Arbeitern und Angestellten. Ein solches Land wie unser Land muss in der Welt seinesgleichen suchen.

In unserem Land stellt der Staat nicht nur allen arbeitsfähigen Werktätigen gesicherte Arbeitsplätze bereit und sichert ihnen Lebensunterhalt, sondern sorgt auch durch die Sozialversicherung und die soziale Fürsorge in seiner Verantwortung für das Leben derjenigen, die vorübergehend ihre Arbeitsfähigkeit verloren haben oder ganz arbeitsunfähig sind, ebenso der pflegebedürftigen Greise und Kinder. Es werden auch der vollbezahlte Urlaub, Erholung in Sanatorien, Schwangerschafts- und Wochenurlaub auf Kosten des Staates verwirklicht. Außerdem werden bei uns verschiedene andere kommunistische Maßnahmen realisiert.

Seit den ersten Tagen des Aufbaus einer neuen Gesellschaft nach der Befreiung betreiben wir eine volksverbundene Lebensmittelpolitik, damit die Bevölkerung nicht hungern muss. Man kann sagen, dass das System der Lebensmittelversorgung in unserem Land für die Arbeiter und die Angestellten von seinem Wesen her kommunistischen Charakter trägt. Der Staat kauft von den Bauern Reis für 60 Jon je Kilogramm auf und liefert ihn an die Arbeiter und Angestellten zu 8 Jon pro Kilogramm, was nur ein symbolischer Preis ist. Er deckt nur die Transportkosten. Einige Wirtschaftsfunktionäre haben einmal den Vorschlag unterbreitet, in unserem Lande auch wie in anderen Ländern statt eines Versorgungssystems den Reis zum Marktpreis zu verkaufen. Damals sagte ich zu ihnen: Das würde für die Familien kein Problem sein, die nur wenige Angehörige haben, von denen die meisten berufstätig sind. Die übrigen Familien würden jedoch ein schweres Leben führen. Daher sollten sie sich über die konkrete Lage in der Wirklichkeit informieren. Als sie dies getan hatten, meinten sie, der Verkauf von Lebensmitteln zum Marktpreis dürfe nicht zugelassen werden. Dieses System der Versorgung mit Nahrungsmitteln für die Arbeiter und die Angestellten ist eine überaus gute Regelung, die es allen ermöglicht, frei von Sorgen um Nahrungsmittel zu leben, da bei uns die Reisproduktion keinen solchen Stand erreicht hat, dass die Verteilung nach dem Bedürfnis realisiert werden kann.

Sehr groß sind bei uns die gesellschaftlichen Vergünstigungen, die dank kommunistischer Maßnahmen des Staates der Bevölkerung zusätzlich zugute kommen. Die staatlichen Zuwendungen für einen Schüler von der Zeit der Kinderkrippe über die elfjährige obligatorische Schulbildung bis zum Hochschulabschluss betragen insgesamt über 15 800 Won. Und jede Familie genießt im Jahresdurchschnitt Vergünstigungen wie von 470 Won durch das System der kostenlosen medizinischen Betreuung und von 560 Won durch das System der Nahrungsmittelversorgung. Die staatlichen Subventionen durch kommunistische Maßnahmen, darunter unentgeltliche Bildung, Kinderpflege und -erziehung, kostenlose medizinische Betreuung und die Versorgung mit Nahrungsmitteln, sind tatsächlich unermesslich. Das zeigt, dass in unserem Lande kommunistische Maßnahmen auf sehr hohem Niveau durchgeführt werden.

Das glückliche Leben, das unser Volk heute genießt, wäre undenkbar, losgelöst von den volksverbundenen und kommunistischen Maßnahmen unserer Partei und der Regierung unserer Republik. Dank dieser Maßnahmen erfreut sich unser Volk eines glücklichen Lebens, ohne Sorgen um Ernährung, Bekleidung und Wohnung, um Ausbildung der Kinder 12 und medizinische Betreuung bei Erkrankungen.

Ein Landsmann aus dem Ausland, der zu Besuch in die Heimat kam und das sorgenfreie glückliche Leben unseres Volkes mit eigenen Augen sah, sagte: Unser Vaterland sei tatsächlich ein Paradies auf Erden, ja ein „Himmelreich“ für das Volk. Man solle nicht nach dem Tode auf ein „Himmelreich“ hoffen, sondern in diesem „Paradies auf Erden“ lang leben. Auch die progressiven Völker schätzen die kommunistischen Maßnahmen unseres Landes hoch ein und beneiden uns darum. Es ist kein Zufall, dass unser Land unter allen Völkern als ein „Musterland des Sozialismus“, ein „Land der Bildung“ und ein „Land ohne Steuern“ lobgepriesen wird. Wir können darauf mit Recht stolz und zufrieden sein.

Unsere Partei und die Regierung unserer Republik realisieren verschiedene volksverbundene und kommunistische Maßnahmen keineswegs deshalb, weil unsere Wirtschaft anderen Ländern überlegen ist oder wir über große finanzielle Reserven verfügen. Ehrlich gesagt, belasten verschiedene kommunistische soziale Maßnahmen, darunter die kostenlose medizinische Behandlung und die unentgeltliche Schulpflicht, den Staat enorm. Aber ich halte sie für keine Last. Wenn wir damit auch eine etwas große Last auf unsere Schultern nehmen, bin ich stolz darauf, dass wir verschiedene kommunistische soziale Maßnahmen, die in anderen Ländern unmöglich sind, realisieren und damit all unseren Bürgern ein gleichermaßen wohlhabendes Leben ermöglichen.

Ich führe häufig Gespräche mit Staatsoberhäuptern, Politikern, Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens und Gelehrten zahlreicher Länder. Sie stellten mir dabei Fragen, wie in Korea ohne Naturalsteuern und Steuern eine kostenlose medizinische Betreuung und die unentgeltliche Schulpflicht garantiert werden können, worin das Geheimnis besteht. Man braucht die kommunistischen Maßnahmen einschließlich der besagten Betreuung und Schulpflicht nicht für geheimnisvoll zu halten. Wir führen mit dem Erlös, den unser Volk mit dem Geist des Schaffens aus eigener Kraft und durch beharrlichen Kampf erarbeitet hat, lediglich eine richtige Politik durch, damit unser Volk ein gleichermaßen wohlhabendes Leben führen kann. Es geht darum, wie wir dem Volk dienen. Wenn wir im Geist des aufopferungsvollen Dienstes am Volk arbeiten, finden sich auch Geldmittel und Wege. Weil eine Reihe kommunistischer Maßnahmen realisiert werden müssen, gibt es allerdings nicht wenige Fälle, wo wir mit jedem Pfennig sparsam umgehen und auf 14 manches verzichten müssen, das Geld nach Notwendigkeit zu verwenden und weitere Bauvorhaben in Angriff zu nehmen. Wir haben jedoch all das überstanden und verschiedene kommunistische Maßnahmen eingeleitet.

Solche Maßnahmen, die wir realisieren, führt nicht jedes Land durch, das sozialistisch ist oder über große Geldmittel verfügt. Sie sind nur bei einer wahren Partei und einem solchen Staat der Arbeiterklasse möglich, die das Volk für das wertvollste halten und sich um deren Schicksal in ihrer Verantwortung kümmern. Die Politik unserer Partei und der Regierung der Republik, die die Forderung der Juche-Ideologie durchsetzen, den Menschen als Mittelpunkt jeder Überlegung zu sehen und den Menschen zu dienen, wird sich niemals ändern.

Wir dürfen nie mit schon errungenen Erfolgen zufrieden sein, sondern müssen entsprechend den realen Erfordernissen des sozialistischen Aufbaus kommunistische Maßnahmen weiterentwickeln und so ein noch wohlhabenderes und zivilisierteres Leben für unser Volk gewährleisten.

Vor allem ist es notwendig, das System der Versorgung mit Nahrungsmitteln weiterzuentwickeln und zuerst in der Lebensmittelfrage den Kommunismus zu realisieren.

Die Lebensmittelfrage ist bei der Existenz der Menschen am wichtigsten. Man kann zwar einen Mangel an Kleidung oder Wohnung irgendwie erdulden, aber keinen Kompromiss mit dem Hunger schließen. Weil die Nahrungsfrage im Leben der Menschen so wichtig ist, ließ ich den Ausdruck – die Kleidung, die Ernährung und die Wohnung – in die Losung – die Ernährung, die Kleidung und die Wohnung – korrigieren.

Bei der Lösung der Nahrungsfrage ist es am wichtigsten, Reis in großem Umfang zu erzeugen. Ohne ihn ist es unmöglich, die sozialistische und kommunistische Gesellschaft erfolgreich aufzubauen, denn man kann nicht sagen, dass wir diese Gesellschaft aufgebaut haben, wenn sich die Bevölkerung nicht ausreichend essen kann. Deshalb habe ich bereits im ersten Abschnitt des sozialistischen Aufbaus die Losung: „Reis bedeutet eben Sozialismus“ aufgestellt und mich um deren Durchsetzung bemüht.

Um das System der Versorgung mit Lebensmitteln weiterzuentwickeln und bei der Nahrungsfrage den Kommunismus zu realisieren, muss die Getreideproduktion entscheidend gesteigert werden. Vor allem müssen wir noch energischer darum ringen, das in den 10 Entwicklungszielen des sozialistischen Wirtschaftsaufbaus gestellte Ziel der Produktion von 15 Mio. t Getreide zu erreichen. Dann kann der jahrhundertealte Wunsch unseres Volkes – zu den Mahlzeiten Reis und Fleischsuppe zu essen – voll verwirklicht werden.

Um dieses Ernteergebnis zu erreichen, ist es unerlässlich, die einheimische Ackerbaumethode konsequent durchzusetzen, um so den Hektarertrag zu erhöhen und die Anbaufläche zu erweitern.

In der Landwirtschaft muss man strikt das Prinzip – geeignete Kulturen auf dafür geeigneten Böden und deren Bestellung in geeigneter Zeit – einhalten, ein wissenschaftlich fundiertes Düngungssystem durchsetzen und die Düngemittel gemäß den Bodenbedingungen jeder Gegend und den biologischen Besonderheiten der Agrarkulturen zuführen. Außerdem ist es erforderlich, durch die grüne Revolution neue ertragreiche Sorten von Saatgut in großer Menge zu züchten und die Fruchtbarkeit der Äcker entscheidend zu erhöhen.

In unserem Lande ist der Getreideertrag je Hektar schon auf einem hohen Niveau. Um unter diesen Bedingungen die Getreideproduktion beträchtlich zu steigern, ist es unerlässlich, die Erschließung des Marschlandes und die Bewegung für die Neulandgewinnung verstärkt zu beschleunigen, um so neue Anbaufläche in großem Umfang zu erhalten. An der Küste des Westmeers gibt es große Marschlandgebiete, und deren Erschließungsbedingungen sind sehr günstig. Wir sind verpflichtet, unsere ganze Kraft einzusetzen, um das auf dem VI. Parteitag gestellte Ziel – die Erschließung des Marschlandes von 300 000 Hektar – auf jeden Fall zu erreichen.

Die Frage der Steigerung der Getreideproduktion kann nur durch die Bemühungen der Agrarfunktionäre nicht gelöst werden. Wir sollten dafür sorgen, dass die gesamte Partei, das ganze Volk und die ganze Armee zur tatkräftigen Unterstützung der Dörfer mobilisiert werden, damit die materiell-technische Basis der Landwirtschaft noch mehr gefestigt und eine Wende in der Agrarproduktion herbeigeführt wird.

Zusammen mit dem Nahrungsproblem müssen wir unsere Aufmerksamkeit auch auf die Lösung der Wohnungsfrage richten. Die Familie bildet eine Zelle in der Gesellschaft, und ein glückliches Leben in den Familien ohne Wohnungen ist undenkbar. Weil die Wohnungen im Leben des Menschen sehr wichtig sind, haben wir 18 dafür gesorgt, dass in den Städten und Dörfern in großem Umfang Wohnungen aufgebaut werden. Deshalb gibt es heute in unserem Lande keine obdachlosen Menschen, und jeder führt ein stabiles Leben zu Hause, die der Staat ihm zuteil werden ließ. Dennoch muss man die Wohnungsfrage im Auge haben. In dem Maße, wie sich die Lebensbedingungen verbessern, wächst der Bedarf an Wohnungen weiter. Nach dem Krieg waren unsere Werktätigen mit einer Einzimmerwohnung zufrieden, aber jetzt möchten sie Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen. Wir sollten in der Stadt Pjöngjang wie auch in anderen Städten und Dörfern planmäßig immer mehr moderne Wohnungen bauen, um so den ständig steigenden Bedarf an Wohnungen voll zu decken.

Es geht auch darum, das allgemeine unentgeltliche und obligatorische Bildungssystem weiterzuentwickeln.

Die Bildung ist die Arbeit, die die gesellschaftlichen Menschen mit einer fortschrittlichen Ideologie, reichen Kenntnissen und gesundem Körper heranbildet. Davon hängt der Auf- oder Abstieg eines Landes und einer Nation ab. Losgelöst von der Bildung sind das Gedeihen und eine lichtvolle Zukunft des Landes und der Nation undenkbar. Die Zukunft und das Schicksal des Landes und der Nation hängt stark damit zusammen, wie die Bildungsarbeit durchgefühlt wird. Obwohl derzeit die fortschrittliche Bildungsmaßnahme wie die allgemeine elfjährige Schulpflicht, wonach die gesamte Bildungstätigkeit unentgeltlich erfolgt, ist das qualitative Niveau der Bildung noch nicht hoch genug, und es lässt sich nicht sagen, dass die Bedingungen der Bildung zufriedenstellend sind.

Unsere Aufgabe besteht darin, entsprechend den Erfordernissen der sich schnell entwickelnden Wirklichkeit weiterhin große Kraft für die Bildungsarbeit aufzuwenden, um das Niveau der Bildung entscheidend zu erhöhen und das allgemeine unentgeltliche obligatorische Bildungssystem auf einer noch höheren Stufe zu entwickeln. Wir sind verpflichtet, nach einem Plan neue Schulen zu bauen und verschiedenartiges Schulinventar und Lehr- und Lernmittel in ausreichender Menge zu produzieren und zu liefern. Daneben sollten wir in großem Umfang moderne Experimentiergeräte und Praktikumsausrüstungen produzieren, zahlreiche Nachschlagwerke und andere Bücher für außerschulische Lektüre herausgeben und die Schulen damit versorgen. Es gilt, künftig die Bildungsstätten und Einrichtungen im Einklang mit der Entwicklung der Wirtschaft des Landes noch besser zu gestalten und die Schüler kostenlos mit Lehrbüchern und Schulartikeln zu beliefern. Der Staat muss auch die Lebenskosten der studierenden Heimbewohner tragen.

Unser Endziel bei der Entwicklung des allgemeinen unentgeltlichen und obligatorischen Bildungssystems besteht darin, eine Hochschulpflicht einzuführen.

Der VI. Parteitag unserer Partei hat den Kurs auf Intellektualisierung der ganzen Gesellschaft unterbreitet. Wenn er realisiert wird, werden alle Mitglieder der Gesellschaft über das kulturelle und Wissensniveau von Hochschulabsolventen verfügen. Die Einführung der Hochschulpflicht in unserem Lande ist keine Sache in der fernen Zukunft. Da wir erstmals vor dieser Aufgabe stehen, können natürlich verschiedene schwierige und komplizierte Probleme im Prozess ihrer Durchführung auftauchen. Dennoch darf man die Einführung der Hochschulpflicht nicht als Utopie betrachten. Als wir im Jahr 1956 die allgemeine Grundschulpflicht einführen wollten, zweifelten manche an deren Durchführbarkeit. Aber wir gingen fest entschlossen an diese Sache heran und haben uns darum bemüht. Folglich konnten wir nicht nur die allgemeine Grundschulpflicht, sondern auch bald darauf die allgemeine Mittelschulpflicht verwirklichen. Wenn wir fest entschlossen darum kämpfen, können wir die allgemeine Hochschulpflicht in absehbarer Zeit einführen.

Die Einführung der Hochschulpflicht setzt neben der Festigung der bestehenden Hochschuleinrichtungen ihren weiteren Ausbau voraus, und man muss sich dabei darauf orientieren, das System der Bildung ohne Unterbrechung der Berufstätigkeit zu entwickeln. In Städten, Dörfern und Fischersiedlungen müssen wir eine Vielzahl von Betriebshochschulen, Landwirtschaftsbetriebshochschulen, Fischereibetriebshochschulen und Fachschulen errichten, in denen man ohne Unterbrechung der Berufstätigkeit Bildung erwerben kann. Hierfür soll das Prinzip gelten, dies zunächst für die Angehörigen der neuen Generation, die eine elfjährige obligatorische Schulbildung erhalten haben, zu realisieren und dann schrittweise, wenn entsprechende Bedingungen geschaffen werden, alle Werktätigen einzubeziehen, die bisher keine Hochschulbildung erwerben konnten.

Um die neuen Generationen zu hervorragenden Kommunisten mit einem gesunden ideologischen Bewusstsein zu entwickeln, ist es unerlässlich, sie von Kindheit auf gewissenhaft zu erziehen. In unserem 22 Lande gibt es ein Sprichwort: „Jung gewohnt, alt getan.“ Das bedeutet, dass man die Menschen von Kindheit an gewissenhaft erziehen muss, weil es dem Menschen schwerfällt, Fehler zu überwinden, wenn er sich eine schlechte Gewohnheit einmal angeeignet hat. In der Tat lassen sich die von jung an angeeigneten üblen Gewohnheiten später nicht leicht überwinden, wie gut man auch erzogen sein mag. Deshalb ist es sehr wichtig, die Kinder in Kindergärten und -krippen kollektiv gewissenhaft zu pflegen und heranzuziehen. Die kollektive Heranbildung der Kinder in diesen Vorschuleinrichtungen ist der familiären Erziehung unter der Obhut der Eltern ohnegleichen überlegen. Wenn die Kinder in diesen Einrichtungen kollektiv gepflegt und erzogen werden, können sie von klein auf an das kollektive und disziplinierte Leben gewöhnt werden, und in ihnen keimen kommunistische Charakterzüge, das übt auch einen guten Einfluss auf ihre geistige und körperliche Entwicklung aus. Wir müssen aktive Anstrengungen dafür unternehmen, das fortschrittliche System der Kinderpflege und -erziehung, nach dem die Kinder auf Kosten des Staates und der Gesellschaft in Kinderkrippen und -gärten kollektiv gepflegt und erzogen werden, noch mehr zu festigen und zu entwickeln.

Hierfür ist es erforderlich, noch mehr Kinderkrippen und -gärten aufzubauen und sie modern zu gestalten. Um die Kinder noch gewissenhafter zu pflegen und zu erziehen und die gesellschaftliche Tätigkeit der Frauen aktiv zu gewährleisten, ist es besonders wichtig, viele Wochen- und Monatskinderkrippen und -gärten zu organisieren und zu eröffnen. Die Verwaltung und Leitung dieser Vorschuleinrichtungen ist zu verbessern. Sie sind kulturvoller und hygienischer zu gestalten, und die Kinder müssen reichlich mit nährstoffreichen Lebensmitteln versorgt werden. Es ist unerlässlich, ein ordentliches staatliches Versorgungssystem zu schaffen, die Kinder gut zu ernähren und ihnen alles Nötiges zur Verfügung zu stellen, auch wenn die Erwachsenen vieles entbehren müssten. Wir müssen dafür sorgen, dass Lebensmittel, Spielzeug, Unterrichtsgeräte, Medikamente und Anlagen für die Kinderpflege und -erziehung in ausreichendem Umfang produziert werden.

Die Ausbildung von Kinderkrippenpflegerinnen und Kindergartenerzieherinnen ist zu verbessern. Die Pflege und Erziehung von Kleinkindern ist eine sehr verantwortungsvolle und schwierige Arbeit. Es ist nicht einfach, Kinder anderer Familien verantwortungsbewusst zu betreuen und zu erziehen, denn in einer Familie ist es für die Mutter schon schwer, ein oder zwei Kinder zu erziehen. Die Aufgabe der Kinderpflegerinnen und Kindererzieherinnen besteht darin, die Kinder, als wären es ihre eigenen, zu lieben und sich Kenntnisse der Kinderbetreuung und -erziehung anzueignen. Es müssen Hochschulen und Lehranstalten für die Ausbildung von diesen Mitarbeiterinnen eingerichtet und durch eine gute Anleitung viele ausgezeichnete Erzieherinnen, die vielseitig einsetzbar sind, ausgebildet werden.

Das System der allgemeinen kostenlosen medizinischen Betreuung muss noch weiterentwickelt werden. Ein gesundes und langes Leben ist ein jahrhundertealter Traum der Menschheit. Aber in der kapitalistischen Gesellschaft, wo das Geld alles regiert, ist ein solches Leben des Volkes undenkbar. Das ist nur in der wahren Gesellschaft des Volkes, in der sozialistischen möglich, in der der Mensch als das Wertvollste in der Welt betrachtet wird und nichts für sein Leben zu schade ist.

Seit vielen Jahren gibt es bei uns eine unentgeltliche medizinische Betreuung, und wir haben große Erfolge beim Schutz und der Förderung der Gesundheit des Volkes erreicht, aber es gibt noch vieles auf diesem Bereich zu tun. Derzeit werden noch nicht ausreichend Medikamente und ärztliche Instrumente entsprechend dem System der allgemeinen unentgeltlichen medizinischen Betreuung erzeugt, und die Qualifikation des ärztlichen Personals lässt zu wünschen übrig, deshalb kommt dieses System noch nicht voll zur Geltung. Wir sind verpflichtet, entsprechend den Anforderungen der sich entwickelnden Wirklichkeit die Krankenhäuser sowie andere ärztliche und prophylaktische Einrichtungen zuverlässig zu gestalten, verschiedenartige Arzneien und medizinische Geräte in ausreichendem Maße zu produzieren und durch die Erhöhung der Qualifikation der zuständigen Mitarbeiter die Gesundheit der Bevölkerung noch besser zu schützen und zu fördern.

In großen Mengen müssen Arzneimittel der Koryo-Medizin produziert werden. Viele von ihnen sind hochwirksam und enthalten essentielle Aminosäure und verschiedene andere Bestandteile, die für den Schutz und die Förderung der Gesundheit erforderlich sind. Wenn diese Medikamente ausreichend produziert und angewendet werden, kann man Krankheiten vorbeugen und die Gesundheit noch besser schützen. Wir müssen dafür sorgen, dass verschiedenartige Arzneipflanzen, an denen unser Land reich ist, gesammelt, Ressourcen an Heilkräutern in starkem Maße angelegt werden und eine solide Basis für die Produktion von traditionellen Arzneimitteln geschaffen wird, damit genügend solche Heilmittel für den Schutz und die Förderung der Gesundheit der Bevölkerung hergestellt werden können.

Die Therapie und Prophylaxe sind äußerst verantwortungsvoll und wichtig und befassen sich mit dem Menschenleben, und Erfolge auf diesem Gebiet sind von der Qualifikation und der ideologischen Reife der Mitarbeiter des Gesundheitswesens entscheidend abhängig. Es ist notwendig, die medizinischen Hochschulen und andere medizinische Bildungseinrichtungen zu erweitern sowie zahlreiche Fachkräfte mit hohem Qualifikationsniveau heranzubilden. Andererseits ist dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter dieses Bereiches mit aller Kraft darum ringen, sich die medizinische Wissenschaft und Technik und umfangreiche klinische Erfahrungen für die Therapie und Prophylaxe zu eigen zu machen. Zugleich geht es darum, unter ihnen die politisch-ideologische Erziehung zu intensivieren, damit sie sich alle den Geist – grenzenlose Liebe zum Menschen – zu eigen machen und die Bewegung „Unsere Herzensgüte den Patienten“ dynamisch entfalten.

Die Sozialversicherung und die soziale Fürsorge wie auch andere kommunistische Maßnahmen auf Kosten des Staates müssen noch weiterentwickelt werden. Im Zuge des Voranschreitens der Revolution und des Aufbaus auf einer noch höheren Stufe müssen die gegenwärtigen kommunistischen Maßnahmen noch vollauf verwirklicht werden, das Niveau ihrer Gewährleistung muss erhöht werden, und sie sind gleichzeitig auch auf anderen Gebieten auszubauen.

Weil jede kommunistische Maßnahme eine soziale Umwälzung für die Liquidierung des Erbes der überlebten Gesellschaft ist, kann dies durch den subjektiven Willen eines Menschen oder dessen Wünsche nicht realisiert werden. Die kommunistischen Maßnahmen lassen sich nur dann verwirklichen, wenn dafür bestimmte Bedingungen geschaffen werden. Vor allem müssen alle Mitglieder der Gesellschaft in politischer und ideologischer Hinsicht dazu bereit sein. Sonst können Faulenzer auftreten, was große Folgen beim sozialistischen und kommunistischen Aufbau mit sich bringen würde. Die Menschen mit kommunistischem Bewusstsein konsequent auszurüsten – das ist – kann man sagen – die wichtigste Vorbedingung für die Entwicklung der kommunistischen Maßnahmen. Wir sollten durch die Aktivierung der politischen und ideologischen Erziehung alle Mitglieder der Gesellschaft zu kommunistischen Persönlichkeiten entwickeln, die die Interessen des Landes und Volkes höher stellen als die des einzelnen Individuums und die für die Gesellschaft und das Kollektiv mit aller Hingabe arbeiten. Daneben müssen wir den sozialistischen Wirtschaftsaufbau mit aller Kraft beschleunigen, um somit die für die Entwicklung der kommunistischen Maßnahmen notwendigen materiellen und finanziellen Grundlagen zu schaffen. Anderenfalls sind wir außerstande, diese Schritte zu unternehmen. Sonst kann ihre Lebenskraft nicht vollauf zur Geltung kommen. In allen Volkswirtschaftszweigen muss man die Produktion und den Aufbau noch kräftiger beschleunigen und so die Basis der sozialistischen selbstständigen nationalen Wirtschaft noch mehr festigen und die ökonomische Macht des Landes weiter verstärken. Wir müssen entsprechend dem Reifegrad der politisch-ideologischen und materiellen Bedingungen die kommunistischen Maßnahmen ständig weiterentwickeln.