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Die sozialistische Medizin ist eine prophylaktische Heilkunde | |
|---|---|
| Autor*in | Kim Il-Sung |
| Verfasst in | 20. Oktober 1966 |
| Verlag | Verlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea |
| Veröffentlicht | Februar 2021 |
| Quelle | KoreanBooks.com PDF:[1] |
Die sozialistische Heilkunde, die dem Volk dient, unterscheidet sich grundlegend von der bürgerlichen Medizin. Die bürgerliche Medizin schenkt der Vorbeugung keine gebührende Beachtung. Überhaupt ist es in der bürgerlichen Gesellschaft undenkbar, dass man sich für eine Verhütung von Erkrankungen der Menschen einsetzt, denn das steht im Widerspruch zu den Interessen der Kapitalisten. Da diese Unternehmer Medikamente in möglichst großer Menge absetzen müssen, um Profit zu machen, sind sie darauf erpicht, dass zahlreiche Krankheiten um sich greifen. Sie fördern eher die Gebrechen. Die sozialistische Heilkunde ist jedoch dem Wesen nach die Prophylaxe. Das heißt, es werden rechtzeitig Schritte zur Verhütung von Erkrankungen der Werktätigen unternommen. Das zeugt davon, dass die sozialistische Heilkunde eine vorbeugende Medizin ist.
Das Ministerium für Gesundheitswesen hat die Aufgabe, in allen Hinsichten diesbezüglich durchgreifende Maßnahmen einzuleiten. Niemand sollte Medikamente als einzige Mittel zur Gesunderhaltung ansehen. Die Hauptsache besteht darin, durch eine effektive Prophylaxe die Werktätigen vor Krankheiten zu bewahren. Einst hatten sich im Bereich des Gesundheitsschutzes Kreaturen eingenistet, die von bürgerlichen Ideen infiziert waren, und nur daran gedacht, erst bei Krankheitsfallen einfach von Medikamenten Gebrauch zu machen, anstatt die Bevölkerung vor Krankheiten zu bewahren, Das widerspricht der sozialistischen Heilkunde vollständig. Die Mission der sozialistischen Heilkunde besteht darin, das Volk vor Erkrankungen zu schützen. Diesen Grundsatz sollten Sie sich konsequent zu eigen machen und sich für seine Verwirklichung einsetzen. Im Interesse der Vorbeugung gegen Krankheiten kommt es vor allem darauf an, den Werktätigen hygienische Kenntnisse zu vermitteln, d. h. eingehend zu erläutern, wie sie sich körperlich abhärten und worauf sie achten sollen, wenn sie Speisen zubereiten und Mahlzeiten einnehmen. In vielen Fällen werden die Bürger krank, weil sie zu viel scharfe Gerichte zu sich nehmen und es manchmal versäumen, das Gemüse sauberzuwaschen. Das alles ist darauf zurückzuführen, dass ihnen hygienisches Grundwissen fehlt. Unsere Aufgabe ist es, die hygienische Propaganda bedeutend zu verstärken und im Interesse der Gesunderhaltung das Hauptaugenmerk darauf zu legen.
Vor allem sollen die Werktätigen sauber gewaschenes Frischgemüse essen, wozu entsprechende Erläuterungen notwendig sind. Gegenwärtig wird das alles nicht eingehalten, und das ist der Grund dafür, dass bei uns der Spulwurm noch ein Problem ist. Überhaupt ziehen die Koreaner rohes Gemüse vor, weshalb man besonders auf die Hygiene achten muss. Bei der Zubereitung des Kimchi-Salates in den einzelnen Haushalten wird das Gemüse nur einige Male ins Wasser getaucht und wieder herausgenommen. So können aber die Eier des Wurms nicht weggespült werden. Sie werden mit dem Kimchi verzehrt und können dann wiederum Würmer bilden, die sich von körpereigenen Stoffen ernähren. Durch verstärkte hygienische Propaganda ist es zu erreichen, dass die Werktätigen sauber gewaschenes Gemüse essen. Ihnen muss auch gezeigt werden, wie man Gemüse und Obst desinfiziert. Wenn die Mitarbeiter des Gesundheitswesens ordentlich arbeiten, so ist es durchaus möglich, Parasiten auszurotten. Diese Schädlinge müssen wir in einer Massenbewegung beseitigen.
Wichtig ist es, für die hygienische Propaganda und die Vermittlung hygienischer Kenntnisse junge Menschen, darunter Schüler und Studenten, stärker einzusetzen. Es wäre angebracht, in enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Sozialistischen Jugend der Arbeit seine Mitglieder und die Mitglieder der Kinderorganisationen ausnahmslos für diese Tätigkeit einzusetzen, ganz zu schweigen von den Studenten der medizinischen Hochschulen und den Schülern der medizinischen Fachschulen. Wir haben vier medizinische Hochschulen und viele andere medizinische Fachschulen. Deren Studenten bilden also eine große Formation für die hygienische Propaganda. Auf dem Wege der hygienischen Propaganda werden die Schüler auch selbst viel lernen. Die Studenten der medizinischen Hochschulen sollen nicht nur auf der Schulbank hocken, sondern das Volk über die Hygiene aufklären. In diesem Prozess werden sie ihr Wissen bereichern. In allen Schulen sind die Schüler verstärkt mit hygienischen Kenntnissen vertraut zu machen. Sie sollen auch den Auftrag erhalten, ihren Müttern und anderen Familienangehörigen daheim diese Kenntnisse zu vermitteln. Das wird das allgemeine hygienische Wissensniveau der Werktätigen erhöhen. Diese Tätigkeit darf aber keineswegs eine Kampagne bleiben, sondern muss so lange fortgeführt werden, bis alle Werktätigen die Hygiene konsequent einhalten.
Auch die Organisationen des Frauenbundes sollten hierbei aktiv mitwirken. Für die intensive hygienische Propaganda kann der Frauenbund Zeitschriften oder andere Propagandamittel in Anspruch nehmen. Alle Bürger sollen sich daran gewöhnen, sauber gewaschenes Frischgemüse zu essen und abgekochtes Wasser zu trinken. Die Frauen müssen auch mit dem Grundwissen über eine gute Kinderbetreuung vertraut gemacht werden. Auf sich allein gestellt, ist man außerstande, der Prophylaxe zum Durchbruch zu verhelfen. Erfolg hat man erst, wenn dazu die Massen mobilisiert werden. Wie ich immer wieder feststelle, ist ein General ohne Soldaten unfähig, etwas zuwege zu bringen. Losgelöst von den Massen kann die Revolution niemals verwirklicht werden. Ebenso verhält es sich mit dem Gesundheitsschutz. Zum Gesundheitswesen in der sozialistischen Gesellschaft gehören eben sozialistische Methoden. Bisher haben die Funktionäre des Ministeriums für Gesundheitswesen nicht daran gedacht, für diese Arbeit die Massen zu gewinnen. Die Partei hatte mehr als einmal mit Nachdruck gefordert, den Gesundheitsschutz als eine Massenbewegung voranzubringen. Dem schenkten jedoch die genannten Funktionäre kein Gehör. Sie behaupteten ständig, dass die Heilung der Patienten nicht möglich sei, weil vom Staat kaum Medikamente geliefert würden.
Im Gesundheitswesen machen sich nach wie vor bürgerliche Haltungen bemerkbar. Ein klarer Beweis dafür ist die Tatsache, dass es mit der Vorbeugung gegen die japanische Gehirnentzündung nicht mit rechten Dingen zuging. Es wurde angeordnet, gegen diese Krankheit mehr Impfstoffe zu erzeugen. Die Funktionäre des Ministeriums für Gesundheitswesen sagten daraufhin, das sei nicht möglich, weil es zu kostspielig sei. Wäre es dann nicht notwendig gewesen, mehr Moskitonetze herzustellen und sie den einzelnen Haushalten zu liefern, was mit geringeren Ausgaben verbunden ist? Aber auch das wurde nicht realisiert. Bei uns ist die japanische Gehirnentzündung immer noch nicht ausgemerzt, weil all das vernachlässigt wurde. Das Ministerium für Gesundheitswesen muss diese Fehler korrigieren und die Prophylaxe entschieden verstärken. Dazu sollte man in erster Linie die Massen in geeigneter Form mobilisieren. Dazu gehört es, abgekochtes Wasser zu trinken, sauber gewaschenes Gemüse zu essen und Schädlinge wie Fliegen, Mücken, Läuse und Ratten zu vernichten. Auch geht es darum, Musterbeispiele zu setzen und methodische Schulungen durchzuführen, um allen Werktätigen in umfassender Form hygienische Kenntnisse zu vermitteln. Die Kinder vor Krankheiten zu bewahren – dem muss unsere gesteigerte Aufmerksamkeit gelten. In jeder Gemeinde sollen sich die Bürger um die Prophylaxe kümmern und danach streben, dass jede Gemeinde frei von Krankheiten ist.
Weshalb sollten wir es zulassen, dass die Bürger krank werden, leben wir doch in einer Gesellschaft mit den besten Vorzügen. Bei uns braucht niemand zu hungern, in Lumpen zu gehen und deswegen bei Kälte zu erfrieren. Es gibt auch keine Obdachlosen. Ist ein Grund vorhanden, dass die Menschen in dieser hervorragenden Gesellschaftsordnung an Krankheiten leiden müssen? Für den Gesundheitsschutz und die Hygiene müssen wir eine Massenbewegung ins Leben rufen, unser Bestes geben und erreichen, dass niemand krank wird. Es ist auch erforderlich, mehr Gebrauch von Mineralwasser und Thermalquellen zu machen, die bei uns reichlich vorhanden sind. Das Ministerium für Gesundheitswesen verlangt aber nur Medikamente, anstatt all diese Möglichkeiten besser zu nutzen. Bereits kurz nach der Befreiung des Landes hatten wir oft verlangt, Maßnahmen zur optimalen Nutzung dieser großen Möglichkeiten einzuleiten. Das wird immer noch unbefriedigend in die Praxis umgesetzt. Mineralwässer sind für jeden geeignet, sowohl für denjenigen mit zu viel als auch für denjenigen mit zu wenig Magensäure. In anderen Ländern werden sie in Flaschen abgefüllt und exportiert. Wir sollten Mineralwässer und Thermalquellen, die bei uns häufig vorkommen, auf verschiedene Weise nutzen, um Krankheiten zu heilen und die Prophylaxe im Interesse der Massen durchzuführen.
Verstärkt zu kultivieren sind auch die Heilkräuter. Das ist von besonderer Bedeutung, weil wir aufgrund einer schwach entwickelten pharmazeutischen Industrie noch nicht in der Lage sind, den Bedarf an Medikamenten aus eigener Produktion voll zu decken. Unsere Vorfahren hatten Jahrtausende hindurch die traditionelle koreanische Medizin angewandt, um Krankheiten zu heilen und gesund zu bleiben. Medikamente wie „Ryongsinhwan“, „Chongsimhwan“ und „Phaedoksan“ aus Heilpflanzen sind gut geeignet bei Magenentzündungen oder Erkältungen. Neben einer Weiterentwicklung der pharmazeutischen Industrie ist auch diese Produktion zu fördern. Man redet zu viel vom Mangel an Arzneimitteln, anstatt an Kultivierung von Heilkräutern zu denken. Die Ambulatorien und alle Institutionen für Gesundheitsschutz sollten diese Pflanzen verstärkt anbauen, um sich mit ihnen selbst zu versorgen. Heilkräuter gedeihen bei uns überall gut, wie z. B. Süßholz. Ich hatte auch schon empfohlen, die Insel Rungna mal mit diesem Heilkraut zu bepflanzen. In den anderen Gebieten sollte man ebenfalls Süßholz kultivieren.
Hierbei ist es notwendig, Musterbeispiele der zuständigen Institutionen des Gesundheitsschutzes zu setzen und jenen nachzueifern, die beim Anbau dieser Pflanzen vorbildlich sind, um mehr Heilkräuter anbauen zu können. Alle Ambulatorien und Kreiskrankenhäuser haben diese Pflanzen zu kultivieren. Zugleich empfiehlt es sich, in jedem Bezirk zwei bis drei mustergültige Plantagen zur Heilkräuterkultivierung anzulegen und methodische Schulungen zu organisieren. Nicht nur die Einrichtungen für den Gesundheitsschutz, sondern auch die jungen Menschen sollten bei der Kultivierung dieser Heilkräuter mithelfen. Den Lehranstalten ist zu empfehlen, auf den Hügeln in der Umgebung solche Pflanzen anzubauen, um sie bei den Aufkauforganen abzusetzen. Geht diese Arbeit gut voran, so könnten sie den Erlös für die Betreuung der Schule verwenden. Unter Einsatz von breiten Kreisen der Bevölkerung sind viele Heilkräuter wie Wicke, weiße Platycodon und Atrecktylis zu kultivieren, die für die Gesunderhaltung der Werktätigen nützlich sind.