Gespräch mit einer Delegation des Internationalen Instituts zum Studium der Juche-Ideologie (Kim Il-Sung)
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Gespräch mit einer Delegation des Internationalen Instituts zum Studium der Juche-Ideologie | |
|---|---|
| Autor*in | Kim Il-Sung |
| Verfasst in | 27. Oktober 1980 |
| Verlag | Verlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea |
| Veröffentlicht | April 2025 |
| Quelle | KoreanBooks.com PDF:[1] |
Ich freue mich darüber, dass es Ihnen allen während des Aufenthaltes in unserem Land gut geht. Herr Delegationsleiter, Sie gratulieren mir, dass ich bei guter Gesundheit den VI. Parteitag unserer Partei erfolgreich geleitet habe. Ich danke Ihnen dafür.
Ich freue mich darüber, dass Sie an den Festveranstaltungen zur Feier des VI. Parteitages und des 35. Gründungstages unserer Partei teilgenommen haben. Sie haben einen großen Beitrag dazu geleistet, den Parteitag und die Feierlichkeiten noch bedeutsamer zu gestalten und die Freundschaft und Geschlossenheit zwischen dem koreanischen und dem japanischen Volk zu festigen. Ich danke Ihnen auch dafür, dass Sie in Japan die rege Tätigkeit für Studium und Verbreitung der Juche-Ideologie entfalten.
Die Menschen vieler Länder streben zurzeit danach, sich von der Juche-Ideologie leiten zu lassen und ihr eigenes Land in einen starken, souveränen und unabhängigen Staat zu verwandeln. Besonders in den Entwicklungsländern zeigt sich diese Tendenz in starkem Maße. In den jungen unabhängigen Ländern und Entwicklungsländern wächst die Neigung, die Juche-Ideologie als Richtschnur bei der Ausarbeitung der Politik des eigenen Landes zu nehmen. Das ist meiner Meinung nach darauf zurückzuführen, dass sie allmählich erkennen, wie wichtig es ist, die Souveränität unbedingt zu wahren, um die komplizierten Probleme in der internationalen Lage und die Schwierigkeiten des eigenen Landes zu überwinden.
Zurzeit wird in vielen Entwicklungsländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas betont, dass man für die Verteidigung der nationalen Unabhängigkeit und den Aufbau einer neuen Gesellschaft die Souveränität wahren und eine selbstständige nationale Wirtschaft aufbauen muss. Sie wissen dort auch, dass es dafür eigene nationale Kader geben muss. Die Menschen in den genannten Ländern erkennen also, dass für den Aufbau einer selbstständigen nationalen Wirtschaft eigene nationale Kader ausgebildet werden müssen. Aber sie haben sich immer noch nicht von der mystizistischen Einstellung zur Technik und vom Kult gegenüber entwickelten Ländern befreit.
Deshalb sage ich zu den Menschen aus Entwicklungsländern, die unser Land besuchen: Man muss die Menschen vom Kult gegenüber großen und entwickelten Ländern befreien. Beim Wirtschaftsaufbau muss man an die Intellektuellen und die Jugendlichen des eigenen Landes glauben, sie organisieren und mobilisieren. Man sollte ihnen kühn vertrauen und sie bei der Neugestaltung der Gesellschaft Souveränität und Schöpfertum an den Tag legen lassen. Bei der Umsetzung der Juche-Ideologie kommt es darauf an, alle Menschen zur Entfaltung von Souveränität und Schöpfertum zu veranlassen. Auch die Ausländer stimmten mir zu.
Als unser Land im September des vergangenen Jahres eine Delegation eines asiatischen Landes besuchte, traf ich mich mit den Delegationsmitgliedern. Sie fragten: Wie werden die Fabriken in Ihrem Land ohne ausländische Techniker geleitet und betrieben, werden doch bei uns auch kleine Fabriken von ausländischen Technikern betrieben? Darauf antwortete ich ihnen: In Ihrem Land wird ausländischen Technikern die Leitung von Betrieben übertragen, weil die Menschen im Kult gegenüber großen Ländern gefangen sind. Man muss sie vom Mystizismus über die Technik und vom Kult gegenüber großen Ländern befreien. Das gilt vor allem für die Funktionäre in den leitenden Regierungsorganen und in der Regierungspartei.
Zum diesmaligen VI. Parteitag unserer Partei sind viele Delegationen von Regierungsparteien anderer Länder gekommen. Die Regierungspartei eines asiatischen Landes hatte bisher zum Parteitag anderer sozialistischer Länder ihre Parteidelegation nicht geschickt, entsandte aber zum VI. Parteitag unserer Partei eine Delegation. Ich traf mich mit den Mitgliedern dieser Delegation unter Leitung des Generalsekretärs der genannten Partei. Ich führte mit ihnen ein stundenlanges Gespräch. Sie bemerkten, in ihrem Land hätten sie viele Bücher über Korea gelesen und viel davon gehört, dass die DVRK entwickelt worden sei. Jetzt hätten sie bei uns die Realität mit eigenen Augen gesehen und festgestellt, dass alles noch viel eindrucksvoller sei, als in den Büchern, die sie gelesen hätten. Der Delegationsleiter sagte, er wollte diesmal mit uns nur die Frage der Festigung und Entwicklung der Bewegung blockfreier Staaten erörtern, aber er habe die Wirklichkeit Koreas unmittelbar gesehen und beschlossen, nicht nur diese Frage zu besprechen. Er wolle auch, dass der Ministerpräsident seines Landes die DVRK besucht. Seine Bemerkungen bedeuten, dass sich sein Land nur auf koreanische Art und Weise schnell entwickeln kann, wenn auch sein Ministerpräsident unser Land besucht. Sein Land hat eine große Bevölkerungszahl, ein großes Territorium und reiche Ressourcen. Er sagte, er habe diesmal in unserem Land zutiefst empfunden, dass man eine selbstständige nationale Wirtschaft aufbauen muss, wenn man die Souveränität wahren will. Und für den Aufbau einer solchen Wirtschaft müsse man wie bei uns auch die drei Revolutionen – die ideologische, die technische und die kulturelle Revolution – verwirklichen. Alle Menschen aus Entwicklungsländern sprechen so.
Vor diesen Ländern stehen jetzt zwei schwierige Probleme.
Eines davon ist der Mangel an eigenen nationalen Kadern. Obwohl es in den Entwicklungsländern nur wenige nationale Kader gibt, glauben viele Menschen, dass sie ohne Hilfe entwickelter Länder die eigene Industrie nicht entwickeln können. Das ist darauf zurückzuführen, dass sie im Kult gegenüber entwickelten Ländern Europas befangen sind.
Unter den Entwicklungsländern gibt es viele, die früher britische oder französische Kolonien waren. Die Menschen dieser Länder stecken immer noch stark im Kult gegenüber ihrem ehemaligen Mutterland. Die Entwicklungsländer sollten ihre Intellektuellen vom technischen Mystizismus und Kult gegenüber entwickelten Ländern Europas befreien.
Ein weiteres Problem der Entwicklungsländer besteht darin, dass die Regierungspartei keine richtige Leitideologie hat und sie daher nicht die Linie festlegen kann, die den realen Verhältnissen des eigenen Landes entspricht. Den Regierungsparteien mancher Entwicklungsländer mangelt es an der Fähigkeit, die Massen zu organisieren und zu mobilisieren. Deshalb sind sie außerstande, die Massen für den Aufbau einer neuen Gesellschaft richtig zu mobilisieren.
Eine Regierungspartei muss die Linie festlegen, die den realen Verhältnissen des eigenen Landes entspricht. Sie muss für deren Durchsetzung die Massen um sich zusammenschließen und sie zum Kampf aufrufen. Aber die Regierungsparteien mancher Entwicklungsländer warten nur darauf, dass Ausländer in ihr Land kommen und irgendetwas schaffen.
In den afrikanischen Entwicklungsländern kommt es vor allem darauf an, durch die Entwicklung der Landwirtschaft die Getreideproduktion zu steigern und die Nahrungsmittelknappheit zu überwinden. Beim Treffen mit Staatschefs und Leitungskadern der afrikanischen Entwicklungsländer pflege ich ihnen zu sagen, dass sie sich nur von der Kontrolle durch große Länder befreien können, wenn sie die Landwirtschaft entwickeln und sich mit Nahrungsgütern selbst versorgen.
Manche afrikanischen Entwicklungsländer legen die sozialistische Linie fest und reden viel vom Aufbau des Sozialismus, scheinen aber nicht gut zu wissen, wie sie den Sozialismus aufbauen sollen. In afrikanischen Ländern beschäftigen sich zurzeit viele Techniker unseres Landes mit der Konstruktion und der technischen Anleitung für den Bau von Bewässerungsanlagen. Wir stellen diesen Ländern kostenlos Bewässerungsanlagen zur Verfügung oder verkaufen sie zu niedrigen Preisen. Ich erzähle den Menschen der afrikanischen Entwicklungsländer häufig von unseren Erfahrungen beim Bau von Bewässerungsanlagen.
Ich berichte ihnen: Kurz nach der Befreiung unseres Landes wie auch unmittelbar nach dem Waffenstillstand hatten wir nichts zur Verfügung. Bei uns begaben sich die Bauern mit Nahrungsmitteln auf die Baustellen, ernährten sich damit und errichteten Bewässerungsanlagen, indem sie die Erde auf dem Rücken trugen, Staudämme bauten und Wasserkanäle anlegten. Die Führer afrikanischer Länder zeigen sich zwar von meinen Worten beeindruckt und reagieren darauf, aber manche Länder sind nicht dazu in der Lage, die Massen richtig zu organisieren und zu mobilisieren. Deshalb dauern manchmal die Bauarbeiten für die Bewässerung von 1000 Hektar schon mehr als zehn Jahre. Ich spreche mit den Staatsoberhäuptern und leitenden Funktionären der afrikanischen Entwicklungsländer, die unser Land besuchen, nicht nur über unsere Erfahrungen beim Bau von Bewässerungsanlagen, sondern auch über viele andere Erfahrungen.
Ich erzählte ihnen auch von den Erfahrungen bei der Herstellung von Elektrolokomotiven in unserem Land. Als wir zum ersten Mal eine Elektrolokomotive bauen wollten, sagte der Botschafter eines Landes bei uns, ein kleines Land wie Korea könne keine Elektrolokomotive herstellen. Er empfehle, die in seinem Land hergestellte E-Lok zu importieren. Er wolle Hans heißen, wenn es uns gelingen würde, Elektrolokomotiven zu bauen.
Natürlich durften wir damals Elektrolokomotiven aus anderen Ländern einführen. Aber wir hatten kein Geld dafür, und auch wenn wir über Geldmittel verfügt hätten, könnten wir sie nicht weiter importieren. Wenn man immer das Ausländische einführt, kann man die eigene Industrie nicht entwickeln. Deshalb beschlossen wir, aus eigener Kraft Elektrolokomotiven herzustellen.
Damals gelang es schließlich unseren Arbeitern und Technikern, mit eigener Kraft und Technik eine Elektrolokomotive zu bauen. Derzeit fahren die von uns produzierten E-Loks im ganzen Land. Nun ist es möglich, sie zu exportieren, weil sie besser als erste E-Lok bei uns hergestellt werden. Der erwähnte Botschafter entfernte sich unbemerkt, als wir aus eigener Kraft die Elektrolokomotive herstellten.
Ich berichte den Menschen der Entwicklungsländer, die in unser Land kommen, von der Begebenheit aus jener Zeit, als bei uns zum ersten Mal ein Traktor hergestellt wurde.
Viele von ihnen sind willens, so zu schaffen, wie wir früher getan haben, aber sie sind noch nicht in der Lage, die Juche-Ideologie kühn in die Tat umzusetzen. Auch in den südostasiatischen Ländern gibt es viele Probleme. Am VI. Parteitag unserer Partei nahm ein Sekretär des ZK der Regierungspartei eines südostasiatischen Landes teil. Auch diese Partei hatte zum ersten Mal ihre Delegation zum Parteitag des sozialistischen Landes abgeordnet.
Sein Land bemüht sich um die Wahrung der Souveränität, scheint aber nicht genau zu wissen, was man für den Aufbau einer selbstständigen nationalen Wirtschaft tun soll. Die Mitglieder seiner Delegation sahen die Wirklichkeit unseres Landes und meinten, dass sie auch eine selbstständige nationale Wirtschaft aufbauen können, wenn sie Bemühungen unternähmen.
Auch die Menschen aus Entwicklungsländern in Lateinamerika äußern sich, dass sie gemäß den Erfordernissen der Juche-Ideologie leben wollen. Ich war in Belgrad gewesen, um an der Beerdigung des Präsidenten Tito teilzunehmen. Dort traf ich den Präsidenten eines lateinamerikanischen Landes. Er sagte, er wolle auf jeden Fall gemäß dem Grundsatz der Juche-Ideologie sein Land gestalten. Im Frühling dieses Jahres fand in seinem Land das Lateinamerikanisch-Karibische Symposion über die Juche-Ideologie statt.
Die Regierungsparteien vieler Entwicklungsländer führen jetzt die Juche-Ideologie ein. Das ist eine gute Sache. Meines Erachtens ist es wichtig, dass die Regierungsparteien jener Länder, die diese Ideologie einführen, einen Einfluss auf ihre Regierung ausüben, damit sie eine selbstständige nationale Wirtschaft aufbaut, die Souveränität wahrt und die bereits erkämpfte politische Unabhängigkeit behauptet. Wenn die Regierungen und Regierungsparteien der Entwicklungsländer die Souveränität wahren und das Volk dazu veranlassen würden, Souveränität und Kreativität an den Tag zu legen, könnten sie wichtige Probleme lösen.
Die Delegationen der Regierungsparteien aus vielen Entwicklungsländern, die am VI. Parteitag unserer Partei teilnahmen, bekundeten volle Unterstützung für den von mir erstatteten Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den Parteitag. Sie sagten, dass sie mit dem Entschluss zurückkehren, eine neue Gesellschaft aufzubauen, wie im Bericht dargelegt worden sei. Die Menschen aus manchen Ländern bemerkten, dieser Bericht sei als Dokument so wertvoll wie ein Diamant.
Auch die Staatschefs von mehreren afrikanischen Ländern sagten vor ihrer Abreise, dass sie bei uns vieles Gute gelernt hätten. Der sambische Präsident besuchte in diesem Jahr unser Land und Japan. Nach seiner Rückkehr vom Besuch bei uns sagte er, der Weg, den sein Land beschreiten müsse, bestehe darin, auf koreanische Art und Weise den Sozialismus aufzubauen. Auch sein Land könne den Sozialismus aufbauen. Er entsandte den Generalsekretär der Vereinigten Nationalen Unabhängigkeitspartei Sambias zum VI. Parteitag unserer Partei. Auch der simbabwische Ministerpräsident und der guineische Präsident nahmen am VI. Parteitag unserer Partei teil. Der tansanische Präsident sagte, er sei diesmal nicht zu uns gekommen, weil in seinem Land komplizierte Probleme aufgetreten seien, aber künftig werde er kommen. Er war früher in unserem Land gewesen. Er wandte sich an uns mit dem Wunsch, in Zukunft zu uns zu kommen und mit uns die Frage des sozialistischen Aufbaus zu beraten. Ich traf mich mit ihm, als ich in Belgrad an der Beerdigung des Präsidenten Tito teilnahm. Damals sagte er zu mir, er werde künftig zu uns kommen und alles lernen, was er bei einem früheren Besuch in unserem Land nicht völlig habe lernen können.
Ich halte es für notwendig, dass das Internationale Institut zum Studium der Juche-Ideologie und die Studienorganisationen für die Juche-Ideologie in verschiedenen Ländern diese Ideologie nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht erläutern. Sie sollen vielmehr nach Möglichkeit auch die Erfahrungen unseres Landes beim sozialistischen Aufbau durch die Durchsetzung der Juche-Ideologie vorstellen. Besonders wichtig sind die Erfahrungen, wie wir unter Entfaltung des revolutionären Geistes des Schaffens aus eigener Kraft eine selbstständige nationale Wirtschaft aufgebaut und nationale Kader herangebildet haben.
Es ist wichtig, den Menschen der Entwicklungsländer umfassend zu erläutern und zu propagieren, wie wir nationale Kader heranbildeten, die selbstständige nationale Wirtschaft aufbauten und die Volksmassen zum Aufbau einer neuen Gesellschaft mobilisierten, damit sie den Kult gegenüber entwickelten Ländern und den technischen Mystizismus abschütteln und sich aktiv zum Aufbau einer neuen Gesellschaft erheben.
Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mit dem Buch „Die koreanische Revolution und die Befreiung des Menschen“ gekommen sind, das Herr Yasui Kaoru bis zum letzten Augenblick seines Lebens mit herzlichem Gefühl gegenüber mir schrieb. Ich werde sein Buch sorgfältig bewahren. Ich spreche nochmals mein Beileid zu seinem Tod aus. Sein Ableben ist ein großer Verlust nicht nur für das japanische Volk, sondern auch für das koreanische Volk. Als er starb, sendete ich ein Beileidstelegramm an seine Witwe, aber ich bitte Sie, ihr mitzuteilen, dass ich heute beim Treffen mit Ihnen nochmals mein Beileid bekunde. Ich spreche Ihnen, die Sie das vom Herrn Yasui Kaoru verfasste Buch herausgegeben haben, und Frau Tatsuko meinen Dank aus.
Ich danke Ihnen dafür, dass Sie Gratulationsbanner und Geschenke im Namen des Internationalen Instituts zum Studium der Juche-Ideologie mitgebracht haben.
Ich hoffe, dass Sie in Zukunft gesund bleiben.