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Lasst uns das Gesetz über die Volksgesundheitspflege konsequent verwirklichen  (Kim Il-Sung)

Aus ProleWiki


Lasst uns das Gesetz über die Volksgesundheitspflege konsequent verwirklichen
Autor*inKim Il-Sung
Verfasst in04. April 1980
VerlagVerlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea
QuelleKoreanBooks.com PDF:[1]

Genossen!

Auf dieser Tagung der Obersten Volksversammlung haben wir das Gesetz über die Volksgesundheitspflege angenommen. Das ist in der 5000-jährigen Geschichte unseres Landes erstmals. Seine Annahme ist auch weltweit gesehen eine Seltenheit. Sie ist ein weiteres historisches Ereignis, das dem Zeitalter unserer Partei der Arbeit Glanz verleiht, eine feierliche und ruhmvolle Sache, auf die wir vor aller Welt stolz sein können. Unser Volk kann sich erstmals in seiner Geschichte voller nationalem Stolz und nationaler Würde dieses Gesetzes erfreuen, das auf unserem Erdball nicht oft seinesgleichen findet. Das ist unserer Partei zu danken, die unserem Volke grenzenlose Liebe und Fürsorge angedeihen lässt, damit es in Glück und Gesundheit länger leben und arbeiten kann. Ferner ist dieses Ereignis der Tatsache zuzuschreiben, dass das ganze Volk unbeirrt hinter unserer Partei und der Regierung der Republik steht und aktiv darum ringt, die Linie und Politik der Partei durchzusetzen. Mit anderen Worten, die Liebe der Partei und der Regierung zum Volk und die Liebe des Volkes zu Partei und Regierung, ihr Zusammenschluss also hat das Gesetz über die Volksgesundheitspflege hervorgebracht.

Seine Annahme geht nicht etwa darauf zurück, dass wir sehr reich wären oder dass bei uns die Medizin vorangeschritten wäre. Das taten wir einzig und allein darum, dem Volk ein größeres Glück zu gewähren. Nicht jeder finanzstarke oder in medizintechnischer Hinsicht entwickelte Staat verkündet solch ein volksverbundenes Gesetz. In einem Land, das das Volk nicht schätzt, kann es nicht zustande kommen, mag es auch über noch soviel Geld verfügen. Das gleiche gilt für ein Land mit einer entwickelten medizinischen Technik, in dem man nur nach Profit strebt und die Menschen geringschätzt. Solch ein Gesetz kann nur in einem Staat angenommen werden, in dem das Volk die Macht in seinen Händen hält, in einem Land, wo die Partei und die Staatsmacht alles für das Volk einsetzen. Das System der kostenlosen medizinischen Betreuung, das bei uns eingeführt worden ist, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits während des antijapanischen revolutionären Kampfes verwirklichten wir in den Partisanenstützpunkten mit der unentgeltlichen medizinischen Behandlung volksverbundene Gesundheitsschutzmaßnahmen, die allerdings noch keinen großen Umfang annahmen und noch nicht als vervollkommnet waren.

Nach der Befreiung realisierten wir seit dem Vaterländischen Befreiungskrieg eine allgemeine kostenlose medizinische Betreuung. Während des Kriegs bombardierten die US-Imperialisten barbarisch unsere Städte und Dörfer. Dadurch wurden sowohl das Großbauerntum auf dem Land als auch das Kleinbürgertum in Städten völlig ruiniert. Alle unsere Bürger verloren ihr Haus, ihr Hab und Gut und befanden sich in einer schlimmen Lage. Die Menschen, die mit nichts als ihren leeren Händen dastanden, hatten kein Geld für Medikamente. In der schweren Zeit des Krieges vertraute das Volk der Partei und die Partei dem Volk. Zu einem Ganzen zusammengeschlossen, trotzten sie allen Hindernissen. Da das Volk seinerzeit nicht einmal die Arzneien bezahlen konnte, beschlossen unsere Partei und die Regierung unserer Republik, die Kranken kostenlos zu behandeln. So wurde in der harten Zeit des Krieges die allgemeine kostenlose ärztliche Betreuung, ein in höchstem Maße volksverbundenes Gesundheitsschutzsystem, eingeführt, dank dessen alle Patienten behandelt werden, ohne einen Pfennig dafür ausgeben zu müssen. Das war eine weitere große Wohltat, die unsere Partei und die Regierung unserer Republik dem Volk zuteil werden ließen.

Als nach dem Waffenstillstand die Wirtschaft des Landes im bestimmten Maße wiederhergestellt war und sich das Lebensniveau des Volkes ein wenig verbessert hatte, vertraten manche Funktionäre die Meinung, die Bürger müssten für einen Teil der Kosten der ärztlichen Betreuung wieder selbst aufkommen, damit der Staatshaushalt günstiger gestaltet werden kann. Das ZK der Partei aber beschloss, das bereits eingeführte kostenlose medizinische Betreuungssystem beizubehalten, Entbehrungen auf sich zu nehmen und die Schwierigkeiten zu überwinden. So besteht bei uns seit nahezu 30 Jahren, von der Zeit des Krieges bis auf den heutigen Tag, das volksverbundenste, fortschrittlichste allgemeine kostenlose Behandlungssystem. Die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Bürger beträgt 73 Jahre und hat damit, wie auch im Bericht erwähnt wurde, ein hohes Niveau erreicht. Dass sie sich derart verlängert hat, ist nicht etwa auf eine bessere Ernährung als in anderen Ländern oder darauf zurückzuführen, dass man bei uns Tonika oder Ambrosia zu sich nimmt, die es woanders nicht gibt. Das ist einzig und allein der überlegenen sozialistischen Ordnung unseres Landes und dem zu danken, dass das ganze Volk in diesem System ein glückliches Leben ohne irgendwelche Sorgen führt. Die fürsorgliche Behandlung der Patienten durch die Ärzte in einer „Bewegung zur liebevollen Pflege der Patienten‟ hat zwar die Verlängerung der durchschnittlichen Lebenserwartung unserer Bürger in gewisser Hinsicht beeinflusst, ist aber keinesfalls der Hauptfaktor. Er besteht in den Vorzügen unserer sozialistischen Ordnung.

Unser Volk erfreut sich nun ohne jedwede Sorgen vollauf eines glücklichen Lebens. Jeder Bürger ist frei von Sorgen um Lebensmittel, Kleidung und Wohnraum und braucht sich auch nicht um die Bildung seiner Kinder, die Heilung einer Krankheit und die Begleichung von Steuern zu sorgen. Das Volk wird bei uns von niemandem unterdrückt und ausgebeutet, und es gibt auch niemanden, der tätlich gegen die vorgeht oder ihnen ihre Freiheit raubt. Sie haben keine Schulden, sondern sparen große Summen auf der Bank. Was für Sorgen sollte unser Volk also haben! Sein Leben ist nur von Glück begleitet. Unsere neue Generation weiß nicht einmal, wie Strohschuhe aussehen, was Ausbeutung ist und was Pachtzinsen sind. Unseren Kindern ist das Wort „Grütze“ unbekannt, und die jungen Frauen können sie nicht einmal mehr zubereiten.

Das alte Wort „Reisspeise zum Frühstück und dünner Grütze zum Abendessen“ brachte die schwierige Lebenslage unseres Volkes zum Ausdruck. Das war früher gang und gäbe. So kommt diese Formulierung auch häufig in älteren Romanen vor. Unsere Bürger aber essen zurzeit sowohl morgens als auch mittags und abends keine Grütze, sondern Reis. Das Wort Grütze ist aus dem Sprachgebrauch unseres Volkes heute völlig verschwunden. Alle erreichen ein hohes Alter, da unsere sozialistische Ordnung überlegen ist und unser Volk in Wohlstand lebt. Dass sich die Gesundheit unserer Bürger verbessert und die durchschnittliche Lebenserwartung auf 73 Jahre erhöht hat, ist ein hervorragender Sieg des Volksgesundheitsschutzes. Mit dem Ziel, die in diesem Bereich erzielten Erfolge gesetzlich zu verankern und weiterzuentwickeln, haben wir auf dieser Tagung der Obersten Volksversammlung das Gesetz über die Volksgesundheitspflege angenommen. Damit erhalten unsere vorzügliche Ordnung des Gesundheitsschutzes und die in diesem Bereich erkämpften Errungenschaften eine sichere rechtliche Garantie und wir eine starke Waffe dafür, das Gesundheitswesen voranzubringen.

In unserem Lande sind alle Möglichkeiten und Voraussetzungen vorhanden, den Volksgesundheitsschutz weiterzuentwickeln. Unsere sozialistische Ordnung festigt sich, ihre Vorzüge kommen mit jedem Tag stärker zur Geltung und die Macht der sozialistischen selbstständigen Nationalwirtschaft wurde unvergleichlich stabiler. Wenn wir durch eine bessere Arbeit das Lebensniveau des Volkes erhöhen und ihm größere Freude bereiten, werden die Bürger noch länger leben können. Uns obliegt es, das genannte Gesetz konsequent durchzusetzen, beim Volksgesundheitsschutz einen neuen Umschwung zu bewirken und so die Gesundheit der Werktätigen weiter zu fördern und dem ganzen Volk ein längeres Leben zu gewähren. Nun zu einigen Aufgaben, die sich bei der Verwirklichung des Gesetzes über die Volksgesundheitspflege stellen. Vor allem gilt es, den auf die Prophylaxe gerichteten Kurs unserer Partei mit aller Konsequenz in die Tat umzusetzen. Die sozialistische Medizin orientiert sich vor allem auf die Prophylaxe, statt die Menschen erst nach dem Ausbruch einer Krankheit zu behandeln.

Im Kapitalismus ist die Medizin nicht prophylaktisch, weil sich die Arzneimittel erst dann in großen Mengen absetzen lassen, wenn die Menschen erkrankt sind. Die sozialistische Medizin unterscheidet sich auch in dieser Hinsicht grundsätzlich von der kapitalistischen. Wir müssen den prophylaktischen Kurs konsequent verwirklichen, damit kein Bürger von einer Krankheit befallen wird. Dabei kommt es vor allem darauf an, die Umweltverschmutzung konsequent zu verhindern. Bei uns gibt es sie heute nicht mehr. Alle Welt sagt, Pyongyang sei eine Stadt, in der es sich zu leben lohne, und beneidet uns darum, was auch darauf zurückzuführen ist, dass der Metropole Umweltverunreinigungen fremd sind. Die saubere Umwelt ist nicht nur für Menschen günstig, sondern auch für wild lebende Tiere, die sich dann schnell vermehren. Weil Pyongyang so umweltfreundlich ist, gibt es hier auch viele Vögel. Ein ausländischer Journalist, der bei uns zu Besuch weilte, sah im Garten des Gästehauses, das sich in Ost-Pyongyang befindet, Fasane und sagte, dass dies eine große Seltenheit sei.

Unsere reine Umwelt darf keinesfalls dazu verleiten, den Kampf gegen Umweltverschmutzung zu vernachlässigen. Diese Erscheinung kann auch bei uns mit der weiteren Entwicklung der Industrie auftreten, weswegen ihrer Verhütung staatliche Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Das vermisse ich aber gegenwärtig bei manchen Funktionären. Da man nicht mit den alten, von den japanischen Imperialisten hinterlassenen Gewohnheiten Schluss gemacht hat, lassen immer noch manche Erzbergwerke Berge in den Fluss ab, und einige andere Betriebe gewähren ihrer Belegschaft keine hinreichenden hygienisch-kulturellen Arbeitsbedingungen. Alle Fabriken, die Volksmachtorgane und die Parteiorganisationen aller Ebenen sind aufgerufen, durch einen verstärkten Kampf die Umweltverschmutzung konsequent zu verhindern. Eine weitere bedeutsame Aufgabe bei der Durchsetzung des prophylaktischen Kurses besteht darin, das hygienische Wissen der Werktätigen zu erhöhen, sie physisch abzuhärten und ihnen gute Erholungsmöglichkeiten zu gewährleisten.

Wichtig ist es, für sie optimale Erholungsbedingungen entsprechend dem sozialistischen Arbeitsgesetz zu schaffen. Es gibt Funktionäre, die der Meinung sind, eine Verlängerung der Arbeitszeit um ein oder zwei Stunden mache nichts, was aber nicht zutrifft. Die Werktätigen sollen sich richtig ausruhen und in den 8 Stunden intensiv arbeiten. Das ist vorteilhafter als die Verlängerung der Arbeitszeit, und zwar sowohl für die Steigerung der Arbeitsproduktivität wie auch für den Schutz der Gesundheit. Die Überstundenarbeit könnte zur Senkung der Produktivität und zu Ausschüssen führen sowie die Gesundheit negativ beeinflussen. Aus diesem Grunde sollten die Funktionäre bei der Organisierung des Berufslebens der Werktätigen getreu dem sozialistischen Arbeitsgesetz das Prinzip „8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Erholung, 8 Stunden Studium“ konsequent einhalten und somit dazu beitragen, die Produktivität zu heben und die Gesundheit der Werktätigen zu fördern. Künftig wird sich das Lebensniveau unseres Volkes weiter erhöhen. Sein Wunsch, ohne eine Krankheit länger zu leben, wird vollkommener in Erfüllung gehen, wenn bei uns die Umweltverschmutzung konsequent verhütet und die physische Kraft der Werktätigen durch Massensport abgehärtet wird sowie bessere Erholungsbedingungen für sie geschaffen werden.

Die Parteikomitees und Volksmachtorgane aller Ebenen wie auch die Wirtschaftsorgane sind verpflichtet, die Durchsetzung des Kurses unserer Partei auf die prophylaktische Medizin im Blick zu haben und sie zügig voranzubringen. Des Weiteren gilt es, unsere traditionelle, die Koryo-Medizin weiterzuentwickeln. Es gibt Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die kein Vertrauen in sie haben und sie geringschätzen. Das betrifft besonders diejenigen, die im Ausland studiert haben und sich deshalb nicht darin auskennen. Das ist nicht richtig. Die Therapie auf Basis dieser Medizin ist eine sehr gute Heilmethode. Davon sind nicht nur unsere Leute, sondern auch die Ausländer überzeugt. Selbst namhafte Mediziner anderer Länder, mit denen ich zusammenkam, bezeichneten die traditionelle Volksmedizin des Ostens, die Behandlungsmethoden dieser Medizin als ausgezeichnet.

Die moderne Medizin bekämpft die Krankheiten durch Operation und Abtöten der Krankheitserreger, die Koryo-Medizin aber bedient sich der Methode, die Erkrankung des Menschen durch den Schutz seiner Gesundheit zu verhindern und mit der Behandlung einer Krankheit die Kraft des Patienten wieder herzustellen, damit er ihr nicht erliegt. Die Koryo-Medizin hat viele Arten von Tonika, die die Gesundheit der Menschen schützen. In der modernen Medizin dienen hauptsächlich die Vitaminpräparate diesem Zweck, in der traditionellen Medizin gibt es daneben aber auch zahlreiche Medikamente, die sich aus essentiellen Aminosäuren und verschiedenen anderen, der Förderung der Gesundheit dienlichen Bestandteilen zusammensetzen. Daher macht es die Weiterentwicklung der traditionellen Medizin möglich, den Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit besser zu schützen. Dadurch können auch die Krankheiten, die sich durch die moderne Medizin nicht heilen lassen, kuriert werden. Dafür gibt es viele Beispiele. Unter Anwendung von traditionellen Heilmitteln wurde ein Botaniker von seiner Gehirnblutung kuriert und eine Funktionärin von ihrer mit moderner Medizin kaum heilbaren Augenkrankheit. Wie gestern ein Doktor med. aus dem Krankenhaus der Medizinischen Hochschule Hamhung in seinem Diskussionsbeitrag erwähnte, wurde dort ein Patient mit schweren Verbrennungen mit traditionellen Methoden geheilt Unsere Aufgabe ist unsere traditionelle, die Koryo-Medizin weiterzuentwickeln und die Therapie auf deren Basis aktiv zu fördern. Das setzt eine enge Verknüpfung ihrer Heilmethoden mit denen der modernen Medizin voraus. Dadurch ist es möglich, Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen und zu verhüten.

Ein Nachteil der traditionellen Medizin besteht in der primitiven Diagnostik, denn die Krankheit des Patienten wird ausschließlich durch Pulsation ermittelt, was nicht als vollkommene Methode bezeichnet werden kann. Die moderne Medizin ist diagnostisch gesehen bedeutend wissenschaftlicher als die traditionelle. Sie untersucht mittels moderner Geräte das Blut, den Urin und die Funktion des Herzens, weshalb eine wissenschaftliche Diagnose möglich ist. Also können die Krankheiten wirksamer bekämpft werden, wenn in die traditionellen Heilmethoden die Untersuchungsmethoden der modernen Medizin einbezogen werden. Die Parteikomitees und Volksmachtorgane aller Ebenen sollten dafür sorgen, dass die Abteilungen dieser Medizin der Kreiskrankenhäuser verstärkt, dieser Bereich verwissenschaftlicht und die Volksmedizin aktiv gefördert wird. Zur Weiterentwicklung der traditionellen Behandlungsmethoden müssen in großem Maßstab Heilkräuter angebaut werden. Es gilt, die Arzneipflanzenressourcen des Landes gezielt zu schützen und zu mehren, durch deren planmäßige Sammlung große Mengen Medikamente herzustellen und sie so zum Schutz der Volksgesundheit zu nutzen. Die Weiterentwicklung der traditionellen Medizin einerseits darf nicht andererseits zur Vernachlässigung der modernen Medizin führen. Es ist ebenso notwendig, die Forschungen über die moderne Medizin verstärkt fortzusetzen und die moderne Medizinwissenschaft und -technik auf eine höhere Stufe zu heben. Zu verbessern ist ferner die Ausbildung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens. Das ist eine Voraussetzung für die befriedigende Durchsetzung des Gesetzes über die Volksgesundheitspflege. Für die Ausbildung gibt es bei uns eine zuverlässige Basis, die auch gegenwärtig gut arbeitet.

Bereits vor langer Zeit haben wir die Orientierung gegeben, in den Bezirken komplexe Zentren für die Kaderausbildung zu schaffen, und wir haben Hochschulen errichtet, in denen jeder Bezirk seine eigenen Kader heranbilden kann. So entstand je Bezirk eine medizinische Hochschule, die für diesen Bezirk Mediziner hervorbringt. Es ist sehr zu begrüßen, dass jeder Bezirk ebenso seine eigenen fachspezifischen Hochschulen, wie medizinische und Landwirtschaftshochschule, geschaffen hat und die von ihm benötigten Kader selbst heranbildet. Ein Pyongyanger würde sich nicht freuen, wenn er nach seinem Studium an der Medizinischen Hochschule Pyongyang in den Bezirk Ryanggang entsandt würde, ebenso wird einer aus Ryanggang nicht nein sagen, wenn er nach dem Studium an einer gleichartigen Hochschule seines Bezirkes in Hyesan an seinem Geburtsort arbeiten kann. Der Kurs der Partei, in jedem Bezirk eine komplexe Kaderausbildungsbasis zu schaffen und die nötigen Kader selbst heranzubilden, ist voll und ganz richtig. Da jeder Bezirk eine medizinische Hochschule errichtet und Mitarbeiter des Gesundheitswesens herangebildet hat, sind deren Reihen bedeutend vergrößert worden. Unser Land steht heute in der Zahl der Ärzte je 10.000 Bürger auf dem Niveau der entwickelten Länder.

Eine wichtige Aufgabe bei der Ausbildung von medizinischem Personal besteht heute darin, durch die Hebung der Ausbildungsqualität befähigte Mediziner hervorzubringen. Zu diesem Zweck sind an den einschlägigen Hochschulen Voraussetzungen für Praktika zu schaffen und Experimentierausrüstungen bereitzustellen. Die Lehranstalten müssen Krankenhäuser für Praktika zur Verfügung haben und mit modernen medizinischen Ausrüstungen und Geräten versehen sein. Der zuständige Bereich sollte seine Kraft nicht nur auf die Medizinische Hochschule Pyongyang konzentrieren, sondern auch die anderen Einrichtungen dieser Art in den Bezirken mit guten Ausrüstungen ausstatten, damit die Studenten effektive Praktika und Experimente durchführen können. Zur Hebung der Qualität der medizinischen Ausbildung muss auch die Studiendauer an den medizinischen Hochschulen etwas länger sein. Sechs Studienjahre finde ich recht gut. In diesem Zeitraum wird man die Studenten qualitätsgerecht ausbilden können. Im Bereich der Ausbildung von medizinischem Personal sollte ferner auch der Heranbildung von mehr weiblichen Fachkräften große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ich hoffe, dass die Parteiorganisationen und Volksmachtorgane aller Ebenen sowie das gesamte Volk vereint in einer Volksbewegung das Gesetz über die Volksgesundheitspflege konsequent verwirklichen und somit einen großen Beitrag zur Förderung der Gesundheit und zur Erhöhung der Lebenserwartung unserer Bevölkerung leisten werden.

Abschließend nun kurz zu der exakten Durchsetzung des diesjährigen Staatshaushaltsplanes. Auf der laufenden Tagung der Obersten Volksversammlung haben wir über die Durchführung des Staatsetats für 1979 Bilanz gezogen und den Staatshaushaltsplan für 1980 besprochen. Das Staatsbudget unseres Landes ist sehr stabil. Jedes Jahr gelingt es uns, bei seiner Realisierung Gewinne zu erzielen und große finanzielle Reserven anzulegen. Das ist eine sehr erfreuliche Tatsache und bedeutet, dass sich unsere Wirtschaft Jahr für Jahr rapide entwickelt. In anderen Ländern wird aufgrund der weltweiten Brennstoffkrise die Produktion gegenwärtig stark behindert, und die Warenpreise steigen ständig. Da aber bei uns die auf einheimischen Ressourcen basierende selbstständige Industrie entstanden ist, wächst unsere Produktion trotz der heutigen Bedingungen, d, h, der weltweiten Brennstoffkrise, unaufhörlich an, sodass die Staatseinnahmen auch ohne Preiserhöhungen vollkommen gewährleistet sind. Manche unserer Wissenschaftler behaupteten früher, dass die Errichtung von Wärmekraftwerken auf Erdölbasis wenig Zeit in Anspruch nähme, und schlugen deshalb vor, auch bei uns solche zu bauen. Zweifelsohne lassen sie sich schneller aufbauen als ein Wasser- oder Kohlekraftwerk. Da unser Land aber immer noch kein Erdölproduzent ist, würden sie bei stockender Einfuhr von Erdöl nicht produzieren können. Deshalb hatten wir ihren Vorschlag nicht angenommen.

Auch zur Zeit des Baus einer Chemiefaserfabrik schlugen einige Leute vor, ein petrolchemisches Werk zu erbauen, weil sich aus Vinalon angeblich nur schwer Feinfäden spinnen ließen. Aber wir lehnten auch diesen Vorschlag ab, denn es hätte ebenfalls nicht arbeiten können, da es nach seiner Errichtung auf Mineralöl aus dem Ausland angewiesen wäre. Statt dessen haben wir die Kapazität des Vinalonwerkes, das unsere reichen Anthrazit- und Kalksteinvorkommen als Rohstoff nutzt, von 20.000 auf 50.000 t erweitert. So gelang es uns, auf einheimischer Rohstoffbasis die Bekleidungsfrage der Bevölkerung erfolgreich zu meistern. Unsere Realität zeugt davon, dass der Kurs unserer Partei auf den Bau einer auf einheimischen Ressourcen basierenden eigenständigen Industrie absolut richtig ist. Nun haben auch diejenigen ihren Irrtum erkannt, die vorgeschlagen hatten, eine auf ausländische Rohstoffe orientierte Industrie aufzubauen. Wären wir seinerzeit ihren Ansichten gefolgt, müssten wir wegen der gegenwärtigen weltweiten Brennstoffkrise und der ständigen Erhöhung der Erdölpreise auch unsere Warenpreise steigern, und wir wären außerstande, die Produktion rapide zu entwickeln und die Stabilität des Staatshaushaltsplanes zu sichern. Wir werden auch künftig eine selbstständige, auf einheimische Ressourcen gegründete Industrie weiterentwickeln.

Die Leichtindustrie hat darum zu ringen, aus bei uns reichlich vorkommenden Rohstoffen vielfältige, haltbare und formschöne Waren des täglichen Bedarfs herzustellen. Die Wirkwarenfabrik Wonsan stellt aus Vinalon, wie ich hörte, strapazierfähige und attraktive Kleidungsstücke her, was mich sehr erfreut. Vinalon ist eine ausgezeichnete Faser, die hohe Festigkeit besitzt, sich gut färben und in Feinfäden spinnen lässt. Die Festigkeit von Vinalon erhöht sich beim Strecken, wodurch es ohne weiteres als Reifenkord und Einlage für Förderbänder eingesetzt werden kann. Bei Reifen und Bändern verwenden wir es zurzeit anstelle von Nylon, und es erweist sich als sehr haltbar und sehr nützlich. Wenn die Werktätigen der Leichtindustrie beharrlich kämpfen, ist es ohne weiteres möglich, mit unseren Rohstoffen für die Bevölkerung vielfältige Waren des täglichen Bedarfs in guter Qualität zu produzieren. Sie alle sind verpflichtet, mit starker Verbundenheit zu Partei, Arbeiterklasse und Volk aktiv darum zu ringen. Zugleich hat das ganze Volk bevorzugt unsere mit einheimischen Rohstoffen hergestellten Waren zu nutzen.

Die Leichtindustrie steht heute vor der wichtigen Aufgabe, die Qualität der Waren des täglichen Bedarfs zu verbessern. Die Kleidungsstücke, die unsere Bürger derzeit tragen, sind weder farbenfroh noch gut geschnitten. Mit der Begründung, ein bescheidenes Leben zu führen, darf man nicht ständig nur schwarze Kleidung tragen oder gutes Gewebe nach Gutdünken verarbeiten. Es ist keinesfalls ein Luxus, schöne Kleider in vielfältigen Farben zu schneidern. Die Leichtindustrie hat Textilien in verschiedenen Farbtönen und guter Qualität zu fabrizieren und geschmackvolle Garderobe herzustellen. Dadurch ist zu erreichen, dass alle Bürger farbenfroh, elegant und gut gekleidet sind. Das betrifft auch das Schuhwerk. Wird es in guter Qualität hergestellt, ist es lange tragbar, was einer Einsparung gleichkommt. Die Leichtindustrie hat ferner verschiedene Konsurngüter in guter Qualität und Vielfalt zu produzieren. In allen Zweigen der Volkswirtschaft ist der Kampf um Sparsamkeit zu verstärken. Wir vermögen nur dann ein wohlhabendes Leben zu führen, wenn wir den Staatshaushalt sorgfältig gestalten sowie sparen, sparen und nochmals sparen. Wir werden nicht so leben können, wenn wir auf der einen Seite zwar massenhaft Waren produzieren, diese auf der anderen Seite aber verschwenden. Man darf keinesfalls Dinge vergeuden, nur weil man sich um Ernährung, Bekleidung oder sonstige alltägliche Sachen nicht zu sorgen braucht. Je besser wir leben, desto sparsamer müssen wir mit jedem Gramm Eisen, jedem Stück Faden und jedem Tropfen Öl umgehen. Vor allem muss man maximal Strom und Kohle einsparen.

Nicht wenig Elektroenergie wird gegenwärtig verschwendet. Diese Vergeudung betrifft letzten Endes die Kohle, weil die Wärmekraftwerke derzeit mit diesem Brennstoff Strom erzeugen. In allen Bereichen und Abschnitten muss der Kampf um die Einsparung von Strom und Kohle aktiviert werden. Das gilt auch für das Wasser. Die Wassersituation ist zurzeit sehr angespannt, weil es seit Herbst vergangenen Jahres keine Niederschläge gegeben hat. In einigen Gebieten macht sich der Wassermangel bemerkbar, und die Pegelstände der Flüsse sinken immer mehr. Daher ist es unumgänglich, mit jedem Tropfen Wasser sparsam umzugehen und Maßnahmen zum Auffangen, zur Reinigung und Wiederverwendung von Abwasser zu ergreifen. Das Ringen um den sparsamen Umgang mit Wasser muss nicht nur in den Dörfern, sondern auch in den Städten und Industriezweigen entfaltet werden. Einzusparen sind auch Textilien. Sie werden derzeit in nicht geringer Menge vergeudet. Stühle aus Holz z. B. brauchen bei guter Qualität keine Bezüge aus Gewebe, die aber unnötigerweise hergestellt werden, was eine Verschwendung von Stoff ist. Die Staats- und Wirtschaftsorgane müssen zuerst mit diesen Praktiken Schluss machen und sich verstärkt für die Einsparung von Textilien einsetzen. Alle Zweige der Volkswirtschaft haben die Einsparung von Strom, Kohle, Wasser, Stahl und Textilien zu einer Schwerpunktfrage zu erheben und konsequent darum zu ringen. In sämtlichen Bereichen und Abschnitten muss man mehr, besser und sparsamer produzieren, um so den diesjährigen Staatshaushaltsplan erfolgreich zu verwirklichen.