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Zur Erweiterung und Weiterentwicklung der Süd-Süd-Zusammenarbeit  (Kim Il-Sung)

Aus ProleWiki


Zur Erweiterung und Weiterentwicklung der Süd-Süd-Zusammenarbeit
Autor*inKim Il-Sung
Verfasst in09. Juni 1987
VerlagVerlag für fremdsprachige Literatur DVR Korea
QuelleKoreanBooks.com PDF:[1]

Werte Delegierte!

Genossen und Freunde!

Es ist für unser Volk und für die Völker der blockfreien Länder ein bedeutsames Ereignis, dass heute, wo sich das Streben und die Forderung der Entwicklungsländer nach ihrer internationalen Verbundenheit und Zusammenarbeit außergewöhnlich erhöhen, zum ersten Mal in der Geschichte eine auf Ministerebene abgehaltene Sondertagung der nichtpaktgebundenen Länder zur Süd-Süd-Zusammenarbeit feierlich eröffnet worden ist. Auf diesem Treffen sind Minister und hochrangige Persönlichkeiten aus zahlreichen blockfreien Ländern verschiedener Kontinente der Welt zugegen. Das zeugt vom großen Interesse der Regierungen und Völker dieser Länder an der Süd-Süd-Zusammenarbeit und ihrem starken Willen dazu und ist ein klarer Ausdruck ausgezeichneter freundschaftlicher Beziehungen zwischen unserem Volk und den Völkern der nichtpaktgebundenen Länder.

Ich bin sehr erfreut darüber, dass diese Tagung entsprechend einem Beschluss der 8. Gipfelkonferenz der Nichtpaktgebundenen in unserer Hauptstadt Pyongyang stattfindet, und heiße die Vertreter der nichtpaktgebundenen Staaten und der internationalen Organisationen sowie alle anderen ausländischen Freunde, die an diesem Treffen teilnehmen, auf das Herzlichste willkommen. Ich spreche der Regierung der Republik Simbabwe, die gegenwärtig den Vorsitz in der Bewegung der Nichtpaktgebundenen führt, sowie den Regierungen und Freunden vieler anderer Länder, die aufrichtig zur erfolgreichen Eröffnung dieser Sondertagung beigetragen haben, meinen tiefen Dank aus.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Minister der nichtpaktgebundenen Staaten hier zusammengekommen sind, um das bisher Erreichte bei der Süd-Süd-Zusammenarbeit und die dabei gewonnenen Erfahrungen zu analysieren und einzuschätzen sowie eingehend Maßnahmen und Wege zur umfassenderen und dynamischeren Weiterentwicklung der Süd-Süd-Zusammenarbeit zu besprechen. Diese Tagung hier in Pyongyang wird zu einem wichtigen Anlass dafür werden, die Süd-Süd-Zusammenarbeit auszubauen und zu fördern, eine neue gerechte internationale Wirtschaftsordnung zu schaffen und die Freundschaft und Geschlossenheit der blockfreien Länder zu festigen. Dieses Treffen wird außerdem auf den Kampf der progressiven Völker der Erde um die Verteidigung der Gerechtigkeit und des Friedens und um die Verwirklichung der Souveränität in aller Welt einen inspirierenden Einfluss ausüben. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Tagung durch Ihre aktive Teilnahme und gemeinsamen Anstrengungen die auf der Tagesordnung stehenden Punkte mit guten Ergebnissen beraten und im Einklang mit den Erwartungen der Völker der nichtpaktgebundenen und Entwicklungsländer hervorragende Resultate bringen wird.

Genossen und Freunde!

Die Erweiterung und Weiterentwicklung der Süd-Süd-Zusammenarbeit ist heute eine überaus aktuelle Aufgabe der paktfreien und Entwicklungsländer. Nach dem Zweiten Weltkrieg befreiten sich die Völker zahlreicher Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas aus kolonialer Unterjochung, errangen ihre politische Unabhängigkeit und betraten den Weg einer selbstständigen Entwicklung. Trotzdem konnten die Völker nicht weniger Entwicklungsländer noch keine wirtschaftliche Selbstständigkeit erreichen und sehen sich bei der Neugestaltung der Gesellschaft mit einer Reihe von ökonomischen Schwierigkeiten konfrontiert. In vielen blockfreien und Entwicklungsländern sind nicht nur die Auswirkungen der verbrecherischen Kolonialherrschaft des Imperialismus noch nicht überwunden worden, und schon türmen sich infolge der neokolonialistischen Politik der Imperialisten und des ungerechten internationalen Wirtschaftssystems der Gegenwart immer neue ökonomische Schwierigkeiten vor ihnen auf.

Das gegenwärtige internationale Wirtschaftssystem ist ein Erbe der kolonialen Ordnung und ein Mittel zur Bereicherung der Monopole des Westens. Die Imperialisten betreiben heute unter Nutzung ihrer Monopolstellung in den internationalen ökonomischen Beziehungen eine Raubpolitik, die darauf gerichtet ist, die Interessen der Entwicklungsländer zu opfern und dadurch die eigenen Vorteile zu sichern. Das hat zur Folge, dass Ressourcen dieser Länder und Früchte der Arbeit ihrer Völker zu billigen Preisen in die entwickelten kapitalistischen Länder fließen, dass die immensen Auslandsschulden der Entwicklungsländer unablässig wachsen und die Lebenslage ihrer Völker immer schwerer wird. Die Unterschiede zwischen den Entwicklungsländern und den entwickelten Ländern, die Differenzen zwischen Armen und Reichen, vergrößern sich mit jedem Tag. Die Tendenz, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, nimmt weltweit zu. Die Entwicklungsländer müssen sich auf jeden Fall von der ökonomischen Abhängigkeit befreien und eine selbstständige Nationalwirtschaft aufbauen, um der heutigen schwierigen Lage Herr werden und eine neue, souveräne Gesellschaft aufbauen zu können.

Die wirtschaftliche Selbstständigkeit ist die materielle Basis für die Garantie der Souveränität und Unabhängigkeit des Landes. Nur wenn die Entwicklungsländer ökonomisch selbstständig sind, vermögen sie ihre eigenständige Position konsequent zu wahren, ihr Selbstbestimmungsrecht in den internationalen Beziehungen voll auszuüben und die bereits erkämpfte politische Unabhängigkeit zu festigen. Die Süd-Süd-Zusammenarbeit ist eine edle Sache, die zum Ziel hat, dass die Entwicklungsländer durch wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit und sich gegenseitig ergänzenden Austausch die ökonomische Selbstständigkeit erreichen. Sie stellt eine neue internationale Wirtschaftsbeziehung dar, die auf dem gemeinsamen Bestreben und auf den gemeinsamen Interessen dieser Länder beruht. Die Süd-Süd-Zusammenarbeit ist ihrem Wesen nach eine internationale Bewegung, die die Völker der Entwicklungsländer, die bereits die politische Unabhängigkeit errungen haben, mit dem Ziel entfalten, die ökonomische Befreiung und die Souveränität zu erreichen.

Die Förderung der Süd-Süd-Zusammenarbeit versetzt die Entwicklungsländer in die Lage, sich von ökonomischer Abhängigkeit zu lösen und erfolgreich eine selbstständige Nationalwirtschaft aufzubauen. Ein zügiges Voranschreiten der Süd-Süd-Zusammenarbeit würde es ermöglichen, das heutige ungerechte internationale Wirtschaftssystem zu paralysieren, eine neue gerechte internationale Wirtschaftsordnung zu schaffen und einen positiven Einfluss auf die Verbesserung der SüdNord-Beziehungen auszuüben. Es bestehen viele Voraussetzungen und Möglichkeiten für die Realisierung der Süd-Süd-Zusammenarbeit. Auf Grund der Gemeinsamkeit ihrer Lage und ihres Bestrebens haben die Entwicklungsländer die gleichen Interessen an der Süd-Süd-Zusammenarbeit. Diese Länder verfügen über gewaltige Ressourcen an Arbeitskräften, unerschöpfliche Naturschätze sowie bestimmte nützliche Erfahrungen und Fertigkeiten, die sie austauschen können. Wenn die paktfreien und Entwicklungsländer alle Voraussetzungen und Möglichkeiten zweckentsprechend nutzen und gemeinsame Anstrengungen unternehmen, können sie eine erfolgreiche Süd-Süd-Zusammenarbeit verwirklichen.

Die Bewegung der Nichtpaktgebundenen schenkt seit Beginn ihres historischen Vormarsches der Verstärkung der ökonomischen Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsländern stets große Beachtung. Dank den aktiven Initiativen und Bemühungen vieler blockfreien und Entwicklungsländer wurden auf den Gipfelkonferenzen der nichtpaktgebundenen Staaten und auf anderen internationalen Treffen politische Richtlinien für die ökonomische Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsländern festgelegt, konkrete Aktionsprogramme zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und entsprechende Beschlüsse angenommen; auf vielen Gebieten ist die Realisierung von Plänen der Zusammenarbeit im Gange. Das ist zweifellos ein wertvolles Ergebnis bei der Durchsetzung der Süd-Süd-Zusammenarbeit, jedoch in Anbetracht des gewaltigen Potenzials der Entwicklungsländer und der realen Anforderungen nur ein Anfang. Wie wir alle wissen, bleibt diese Zusammenarbeit mehr oder weniger im Rahmen bilateraler bzw. regionaler Beziehungen und geht begrenzt vor sich. Aufgabe der nichtpaktgebundenen und der Entwicklungsländer ist es, einschneidende Maßnahmen zum umfassenden Ausbau der Süd-Süd-Zusammenarbeit zu ergreifen und die ökonomisch-technische Zusammenarbeit sowie den Austausch zügig voranzubringen. Das setzt voraus, dass die paktfreien Staaten auf der Grundlage der Wahrung der Souveränität das Prinzip der kollektiven Selbsthilfe und den Grundsatz der vollen Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vorteils konsequent einhalten.

Die kollektive Selbsthilfe ist eine gemeinsame Idee und ein Kampfprinzip der Völker der blockfreien Länder, die bemüht sind, kraft der Verbundenheit und der Zusammenarbeit ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Die Volksmassen müssen von dem Anliegen des Selbstvertrauens ausgehen, und dazu ist es notwendig, nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Rahmen unter dem Banner des Vertrauens auf die eigenen Kräfte zusammenzuhalten und gemeinsam vorzugehen. Erst wenn die Völker der paktfreien Länder am Prinzip der kollektiven Selbsthilfe festhalten, werden sie in der Lage sein, frei von dem Gefühl, auf die entwickelten Länder angewiesen zu sein, im Geiste der Souveränität und der Solidarität die Süd-Süd-Zusammenarbeit in die richtigen Bahnen zu lenken. Sämtliche wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Entwicklungsländern müssen auf dem Prinzip der vollen Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vorteils beruhen. Es ist ein wichtiges Merkmal der Süd-Süd-Zusammenarbeit, vom Standpunkt der völligen Gleichberechtigung aus und entsprechend den gegenseitigen Interessen die Zusammenarbeit und den Austausch zu realisieren. Werden in den ökonomischen Beziehungen zwischen diesen Ländern Ungleichheit und einseitige Vorteile geduldet, so würde dies dazu führen, dass ein Land die Interessen des anderen verletzt. Überdies würden dadurch neue Beziehungen der Abhängigkeit und des Aufeinander-Angewiesenseins zwischen den Entwicklungsländern entstehen. Das widerspräche der Grundidee und dem Ziel der Süd-Süd-Zusammenarbeit. Die blockfreien Staaten sollten – ungeachtet der Größe des Landes und des Niveaus der ökonomischen und kulturellen Entwicklung – aufrichtig einander unterstützen und im Sinne der Förderung der gegenseitigen Interessen die Zusammenarbeit und den Austausch in der Wirtschaft und Technik verwirklichen, damit dieses Zusammenwirken ein Beispiel für überaus gerechte und gleichberechtigte Wirtschaftsbeziehungen im internationalen Maßstab wird.

Ich halte es für vernünftig, dass man die Süd-Süd-Zusammenarbeit in den Bereichen beginnt, in denen sie wirklich dringend notwendig und auch möglich ist, dabei Erfahrungen sammelt, erreichte Erfolge festigt und sie dann Schritt für Schritt ausbaut. Eine außerordentlich vordringliche Aufgabe in der Gegenwart ist es, die Süd-Süd-Zusammenarbeit im Handel und im Finanzwesen richtig zu verwirklichen. Da es sich bei der Süd-Süd-Zusammenarbeit um ökonomische Beziehungen zwischen den weniger reichen Ländern handelt, sollten sie sich grundsätzlich von denen unterscheiden, die die reichen Länder anstreben. Der Handel und verschiedene andere Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Entwicklungsländern müssen jedenfalls auf ehrlichem Zusammenwirken beruhen, das nicht auf einseitige Forderungen und Profite bedacht ist.

Die nichtpaktgebundenen Staaten sollten ein internationales System der besonderen Vergünstigungen im Handel durchsetzen, damit in ihrem gegenseitigen Interesse ein regerer Handel zwischen den Entwicklungsländern stattfindet. Hierbei ist der Warenaustausch ohne Zweifel die beste Form. Den Entwicklungsländern obliegt es, nach dem Prinzip des gegenseitigen Ergänzens und entsprechend den gegenseitigen Belangen vielfältige Formen des Handels – allen voran den Warenaustausch – aktiv auszubauen. Meiner Meinung nach wäre es selbst bei wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Joint Venture zwischen diesen Ländern vernünftig, wenn sie ihre angelegten Geldmittel und dementsprechenden Gewinne in Waren zurückgezahlt bekämen, die in dem betreffenden Betrieb oder Land hergestellt wurden. Im Falle gegenseitiger Darlehen sollten die Entwicklungsländer keine hohen Zinsen verlangen, sondern niedrig verzinste oder zinslose Kredite gewähren, damit diese der ökonomischen Entwicklung des jeweiligen Landes wirklich helfen. Unserer Ansicht nach ist es erforderlich, die Süd-Süd-Zusammenarbeit in der Landwirtschaft mit dem Ziel aktiv zu entwickeln, sich mit Nahrungsmitteln selbst zu versorgen.

Zahlreiche Entwicklungsländer müssen immer noch unter Hunger und Armut leiden, und die Imperialisten benutzen die Nahrungsmittel als eine Waffe, um diese Länder ökonomisch abhängig zu machen und politisch zu beherrschen. Darum ist es für diese Länder für die Erlösung der Völker von Hunger und Armut und den Schutz der Unabhängigkeit des Staates wichtig, die Landwirtschaft voranzubringen und das Nahrungsmittelproblem zu lösen. Die blockfreien Staaten sollten ein anspornendes Ziel abstecken, um sich so schnell wie möglich mit Nahrungsmitteln vollauf selbst zu versorgen, auf verschiedene Art und Weise gemeinsame Unternehmen in der Landwirtschaft realisieren und bei der Errichtung von Bewässerungsanlagen, der Verbesserung der Agrarmethoden, der Forschung auf dem Gebiet der Landwirtschaftswissenschaften und bei der Herstellung von Landmaschinen enger zusammenarbeiten. Das ist eine sehr geeignete Form des Zusammenwirkens. Die Menschen vieler Entwicklungsländer leiden infolge der Auswirkungen der Kolonialherrschaft des Imperialismus unter verschiedenen Krankheiten. Diese Tatsache verlangt von den genannten Ländern gebieterisch, ihre Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu stärken. Ratsam wäre es, dass die blockfreien und die Entwicklungsländer im Interesse der Überwindung der Krankheiten und des Schutzes der Gesundheit der Menschen in der Entwicklung der modernen und der traditionellen Medizin sowie in der Steigerung der Produktion von Medikamenten eine dynamische Zusammenarbeit und einen effektiven Austausch verwirklichen und z. B. Krankenhäuser gemeinsam betreiben.

Die Süd-Süd-Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik ist von überaus großer Bedeutung für den ökonomischen und technischen Fortschritt in den Entwicklungsländern. Durch eine wirksame Zusammenarbeit und einen ebensolchen Austausch werden sie – ohne große Opfer auf sich nehmen und sich auf die entwickelten Länder stützen zu müssen – nicht wenige wissenschaftlich-technische Probleme bei der Neugestaltung der Gesellschaft lösen können. Getragen vom edlen Geist der gegen- seitigen Hilfe sollten sie auf verschiedenen Wegen die technische Zusammenarbeit, darunter den Austausch von Technikern, Experten und technischen Dokumentationen, zügig voranbringen. Die blockfreien Staaten dürfen bei der Entsendung ihrer Techniker und Experten in andere Länder zur technischen Hilfe keinesfalls von ihnen ein hohes Entgelt fordern, sondern müssen ihnen technische Unterlagen und Ähnliches unentgeltlich zur Verfügung stellen. Des Weiteren sollten diese Länder das Zusammenwirken und den Austausch in den Bereichen Erschließung der Naturreichtümer, Industrie, Bildungswesen usw. tatkräftig ausbauen.

In der Gegenwart ist es für sie sehr wichtig, die Frage der Auslandsschulden gerecht zu regeln. Dieses Problem hat heutzutage folgenschwere Auswirkungen auf das sozioökonomische Leben der Entwicklungsländer und die Weltwirtschaft insgesamt. Solange diese Länder nicht von ihren enormen Auslandsschulden befreit sind, vermögen sie kaum die Neugestaltung der Gesellschaft – insbesondere den Aufbau einer selbstständigen Nationalwirtschaft – erfolgreich zu bewältigen. Zur Lösung dieses Problems gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir halten es für einen vernünftigen Weg, dieses Problem der Entwicklungsländer in der Richtung zu lösen, dass durch bi- und multilaterale Verhandlungen zwischen den Schuldner- und Gläubigerstaaten die Schulden so lange gestundet werden, bis diese Länder durch den Aufbau einer selbstständigen Nationalwirtschaft ihre Schulden begleichen können, und bis zu diesem Zeitpunkt die Zinsen eingefroren werden.

Die Süd-Süd-Zusammenarbeit ist Sache der blockfreien Länder selbst, die gemeinsame Interessen anstreben. Die allseitige Erweiterung und Entwicklung dieser Zusammenarbeit setzt voraus, dass alle blockfreien Länder ihr gegenüber eine gemeinsame Ansicht und Haltung beziehen, in politischer Hinsicht einander nachhaltig unterstützen und aktive Anstrengungen unternehmen, um die Süd-Süd-Zusammenarbeit zu realisieren. Die nichtpaktgebundenen Länder sollten darum bemüht sein, die im Zusammenhang mit der Süd-Süd-Zusammenarbeit auf verschiedenen internationalen Tagungen verabschiedeten Beschlüsse und Aktionsprogramme in die Tat umzusetzen, und dafür sorgen, ständig aktive Formen und Methoden zur Entwicklung dieser Zusammenarbeit in ihrer ganzen Breite und zur Sicherung ihrer Effektivität aufzuspüren und zu fördern. Die Bewegung der Nichtpaktgebundenheit steht heute vor der wichtigsten Aufgabe, gegen den Krieg aufzutreten und den Frieden zu verteidigen. Die Süd-Süd-Zusammenarbeit kann sich erst dann reibungslos weiterentwickeln, wenn in der Welt Frieden und Sicherheit garantiert sind.

Die Völker der Entwicklungsländer sind gegen den Krieg und wollen einmütig Frieden. Sie brauchen für die Neugestaltung ihrer Gesellschaft eine friedliche Umwelt und können erst dann den ökonomischen Aufbau voranbringen und eine eigenständige Nationalwirtschaft errichten, wenn Frieden herrscht. Die Bewegung der Nichtpaktgebundenen ist eine starke Macht, die gegen Krieg und für Frieden auftritt. Die blockfreien Länder sollten noch energischer darum ringen, dem Wettrüsten Einhalt zu gebieten, eine vollständige Abrüstung zu verwirklichen, aggressive ausländische Militärstützpunkte abzuschaffen und in vielen Regionen der Welt kernwaffenfreie und Friedenszonen zu schaffen. Die Regierungen und Völker zahlreicher progressiver Länder unterbreiteten konstruktive Vorschläge für die Verhinderung eines Krieges und den Schutz des Friedens und setzen sich intensiv für deren Realisierung ein. Die Regierung unserer Republik unterstützt nachhaltig die gerechten Vorschläge und Initiativen vieler Staaten, die darauf gerichtet sind, eine Abrüstung herbeizuführen, die Nuklearwaffen zu beseitigen sowie kernwaffenfreie und Friedenszonen zu schaffen, und bekundet der sich auf allen Kontinenten, in verschiedenen Regionen der Welt dynamisch entfaltenden Antikriegs- und Friedensbewegung der Völker aller Länder feste Solidarität.

Die weitere Verstärkung und Entwicklung der Bewegung der Nichtpaktgebundenen ist eine wichtige Garantie für die Untermauerung der Freundschaftsbande zwischen den blockfreien Staaten und für eine erfolgreiche Süd-Süd-Zusammenarbeit. Sie sind auch eine Voraussetzung dafür, die aggressiven Machenschaften und Einmischungsversuche der Imperialisten zurückzuschlagen, die Souveränität der blockfreien Länder zu verteidigen und alle in den internationalen Beziehungen auftretenden Probleme, wie z. B. die Entwicklung der Süd-Süd-Zusammenarbeit und die Schaffung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung, entsprechend den Interessen der Völker der aufstrebenden Länder zu bewältigen. Die blockfreien Länder stehen vor der Aufgabe, enorme Anstrengungen für die unerschütterliche Verteidigung der hohen Ideale und Prinzipien der Bewegung der Nichtpaktgebundenheit und die Stabilisierung der Einheit und Geschlossenheit dieser Bewegung zu unternehmen, damit diese ihre große Verantwortung gegenüber der Epoche und der Menschheit in Ehren erfüllen kann.

Die Regierung unserer Republik betrachtet es als ihre heilige Pflicht, den Kampf um die Verstärkung und Entwicklung dieser Bewegung und um die hervorragende Verwirklichung der Süd-Süd-Zusammenarbeit zu führen. In den internationalen Wirtschaftsbeziehungen richtet sie ihr großes Augenmerk stets auf die Intensivierung der wirtschaftlich-technischen Zusammenarbeit mit den Nichtpaktgebundenen und setzt sich insbesondere aktiv für die Realisierung der Zusammenarbeit in der Landwirtschaft ein. Wir haben in einigen Ländern Afrikas gewisse Erfahrungen bei der Organisierung und Leitung von agrarwissenschaftlichen Instituten und Versuchsfarmen gesammelt und forcieren momentan Pläne, die auf eine noch breitere Zusammenarbeit mit den afrikanischen Ländern in diesem Bereich abzielen. Die wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen der DVR Korea und den Nichtpaktgebundenen, die sich mit jedem Tag erweitert und entwickelt, wird nicht nur uns beim sozialistischen Wirtschaftsaufbau helfen, sondern auch den anderen blockfreien Ländern, die für die Schaffung einer selbstständigen Nationalwirtschaft kämpfen.

Die Regierung unserer Republik wird auch künftig unter dem Banner der Souveränität, der Freundschaft und des Friedens ein Höchstmaß an Anstrengungen unternehmen, um die Freundschaft und Zusammenarbeit mit den blockfreien Ländern zu verstärken und weiterzuentwickeln, und bei der edlen Sache der Realisierung der Süd-Süd-Zusammenarbeit ihrer Verantwortung und Pflicht vollauf gerecht werden. Sie alle sind werte Gäste unseres Volkes. Es erfüllt unsere Menschen mit Freude, auf den Kontinenten der Welt Freunde wie Sie zu haben. Während Ihres Aufenthalts in unserem Land werden Sie die herzlichen Gefühle der Freundschaft spüren, die unser Volk den Völkern der Nichtpaktgebundenen gegenüber hegt. Abschließend möchte ich meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Sie sich alle ernsthaft und aufrichtig um eine erfolgreiche Durchführung dieser Tagung bemühen werden, und wünsche Ihnen von ganzem Herzen hervorragende Ergebnisse in Ihrer weiteren Tätigkeit.