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Eine Produktionsweise ist das System der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, die bestimmen, in welcher Art und Weise materielle Produktion stattfindet. Die Produktionsweise setzt sich aus den Produktivkräften und den Produktionsverhätlnissen zusammen.
Der Mensch ist ein materielles Wesen und ist abhängig davon, dass verschiedene materielle Bedürfnisse gedeckt sind, um sein Überleben und das seiner Gruppe zu sichern. Die Produktionsweise beschreibt also, wie genau diese materiellen Bedürfnisse befriedigt werden. Verschiedene Produktionsweisen folgen aufeinander und bauen aufeinander auf, beispielsweise folgt der Kapitalismus auf den Feudalismus. Jedoch ist das niemals eine lineare Entwicklung; Konterrevolution oder Krieg können einen früheren Produktionsmodus restaurieren. Ebenfalls sind die Grenzen zwischen verschiedenen Produktionsweisen in der Realität relativ biegsam und es können Misch- und Übergangsformen auftreten. Hierbei könnte auf dem Land eine feudale Produktionsweise herrschen, aber sich in den Städten schon der Kapitalismus entwickelt haben. Auch kann es sein, dass ein Land auch nach der sozialistischen Revolution noch kapitalistische Produktion erlauben muss, um die Produktivkräfte aufzubauen.
Produktionsweise | Entstehungszeit | Produktivkräfte | Produktionsverhältnisse |
---|---|---|---|
Urkommunismus | Ur-/Vorgeschichte | Produktionsmittel aus Stein, Holz, Knochen u. Ä., Körbe, später Töpferei | Jagen und Sammeln. Jede*r der Gruppe muss arbeiten, um das Überleben der Gruppe zu sichern. Arbeit findet gemeinschaftlich statt. Es kann kaum Mehrwert produziert werden, weswegen es kein Privateigentum und keine Klassenstruktur geben kann. Persönliches Eigentum ist selten. |
Sklaverei | Frühgeschichte, frühe Hochkulturen | Produktionsmittel aus Bronze und Eisen, Last- und Zugtiere, Handwerk | Sklavenarbeit bietet den Sklavenhaltern die billigste und direkteste Abschöpfung des Mehrwerts. Klassen bilden sich durch die soziale Arbeitsaufteilung. Klassenherrschaft führt zur Bildung des Staats. |
Feudalismus | Frühes Mittelalter | Fortgeschrittene Produktionsmittel aus Metall, Last- und Zugtiere, Warenproduktion in kleinem Rahmen | Klassengegensatz zwischen Landherr und Bauerntum rückt in den Vordergrund. Bauernschaft betreibt Landwirtschaft; der Mehrwert wird vom Landherrn in form von Abgaben abgeschöpft. |
Kapitalismus | Renaissance | Industrialisierte Massenproduktion, komplexe Maschinen, Computer, Roboter und künstliche Intelligenzen, mechanisierte Landwirtschaft, globalisierter Handel | Proletariat und Bourgeoisie rücken in den Vordergrund. Mehrwert wird durch Lohnarbeit abgeschöpft. Groß-angelegte profitorientierte Warenproduktion findet statt. |
Sozialismus | 1920er Jahre | Industrialisierte Warenproduktion nach Nutzen, zentrale Wirtschaftspläne, klimaschützende Produktion | Industrie und Landwirtschaft ist Kollektivbesitz des Arbeiter*innenstaates und wird zentral gesteuert. |
Kommunismus | Zukunft | Materieller Wohlstand ist für alle Mitglieder der Gesellschaft verfügbar | Zufünftige klassenlose, geldlose, staatenlose Gesellschaft. |