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Leo Trotzki

Aus ProleWiki
Leo Trotzki
Geboren
Lew Dawidowitsch Bronstein

07. November 1879
Janowka, Gouvernement Cherson, Russisches Kaiserreich
Gestorben21. August 1940
Mexiko-Stadt, Mexiko
TodesursacheAttentat durch Eispickel
Politische ÜberzeugungTrotzkismus

Lew Dawidowitsch Bronstein, meist nur Leo Trotzki, war eine kontroverse Figur der Russischen Oktoberrevolution. Er war zuerst ein Menschewik, lief nach der Revolution jedoch zu den Bolschewiki über. Trotzki war strikt gegen die Neue Ökonomische Politik und Stalin. Während den Moskauer Prozessen wurde ans Licht geführt, dass Trotzki sich an faschistischer und US-amerikanischer Unterstützung verhalf, um Stalin zu stürzen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzki war von 1903 bis 1905 Teil der Menschewiki[1] und unterstützte die Truppen des Russischen Kaiserreichs im Russisch-Japanischen Krieg, während Wladimir Lenin davon ausging, dass die Niederlage Russlands im zwischenimperialistischen Krieg die revolutionäre Bewegung stärken würde.[2] Im Ersten Weltkrieg befürwortete Trotzki die Kollaboration zwischen der russischen Bourgeoisie und dem russichen Proletariat gegen das Proletariat der Gegner des Russischen Kaiserreichs.[3] 1913 trat Trotzki der Meschrajonzy (wörtlich: Zwischengruppe) bei, die ideologisch zwischen den Menschewiki und den Bolschewiki lagen. Die Meschrajonzy wurden jedoch 1917 in die Bolschewiki aufgenommen.[4]

Nach der Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzki unterstützte die Oktoberrevolution in Russland, war jedoch streng gegen die Neue Ökonomische Politik, die Lenin auf dem 10. Parteikongress in 1921 vorschlug.[5] Trotzki formte in 1926 eine Oppositionsgruppe gegen den Leninismus zusammen mit Grigori Sinowjew, woraufhin Trotzki 1927 von der Partei ausgeschlossen wurde.[6] Trotzki behauptete, dass die Regierung der Sowjetunion unter Stalin zu einer bürokratischen Diktatur zerfallen war und dass Terrorismus gegen den Staat unvermeidbar sei.[7]

Exil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzki wurde aus der Sowjetunion verbannt und suchte Asyl in den USA zum Tausch gegen Insiderinformationen über die Sowjetunion. Nachdem dieser Plan fehlschlug, ging er stattdessen nach Mexiko und fütterte den US-amerikanischen Geheimdiensten von dort aus Informationen über Kommunist*innen und Agent*innen der Kommunistischen Internationale.

In den 1930er Jahren war Trotzki davon überzeugt, dass die Sowjetunion den Krieg mit Nazi-Deutschland und Japan verlieren würde, wenn es keine erneute Revolution gebe, die die Sowjetregierung stürzte.[7] Weiterhin gab er Stalin und der Kommunistischen Internationale die Schuld für die Machtübernahme Hitlers. Trotzki erkannte die Sowjetische Produktionsweise weiterhin als Sozialismus an, aber prangerte Kommunistische Partei der Sowjetunion als korrupt und reaktionär an.[8]

Theoretische Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzki behauptete, dass Sozialismus in einem oder wenigen Ländern unmöglich sei.[7] Er lehnte die Wichtigkeit von nationaler Selbstbestimmung ab und sah es als unmöglich, dass das Proletariat mit der Bauernschaft in der Revolution zusammenarbeiten könnte.[5]

Nachwirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzki und der Trotzkismus bleiben bis heute eine der Hauptablenkungsmethoden, die die bürgerliche Gegenrevolution gegen die proletarische Bewegung einsetzen. Trotzkist*innen heutzutage befinden sich hauptsächlich in westlichen Ländern; der Trotzkismus erlaubt es ihnen, kapitalistische Propaganda gegen Stalin und die Sowjetunion nach Lenin unkritisch weiter zu glauben. Der Trotzkismus erlaubt es westlichen Linken, sich als Revolutionäre zu identifizieren, lediglich weil sie eine ewigwährende Diskussion über Stalin und den vermeintlich degenerierten Arbeiterstaat führen, ohne gegen die imperialistischen Regierungen ihres eigenen Landes kämpfen zu müssen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TheFinnishBolshevik (2016-12-20). "Stalin & the myth of the ”Old Bolsheviks”" ML-Theory. Archived from the original on 2022-06-22. Retrieved 2022-08-07.
  2. Joseph Stalin (1939). History of the Communist Party of the Soviet Union (Bolsheviks): 'The Mensheviks and the Bolsheviks in the Period of the Russo-Japanese War and the First Russian Revolution'. [MIA]
  3. Joseph Stalin (1939). History of the Communist Party of the Soviet Union (Bolsheviks): 'The Bolshevik Party in the Period of the Imperialist War. The Second Revolution in Russia'. [MIA]
  4. Joseph Stalin (1939). History of the Communist Party of the Soviet Union (Bolsheviks): 'The Bolshevik Party in the Period of Preparation and Realization of the October Socialist Revolution'. [MIA]
  5. 5,0 5,1 Joseph Stalin (1939). History of the Communist Party of the Soviet Union (Bolsheviks): 'The Bolshevik Party in the Period of Transition to the Peaceful Work of Economic Restoration'. [MIA]
  6. Joseph Stalin (1939). History of the Communist Party of the Soviet Union (Bolsheviks): 'The Bolshevik Party in the Struggle for the Socialist Industrialization of the Country'. [MIA]
  7. 7,0 7,1 7,2 TheFinnishBolshevik (2022-07-03). "Analyzing the Moscow Trials" ML-Theory. Retrieved 2022-07-23.
  8. Ludo Martens (1996). Another View of Stalin: 'The Great Purge' (pp. 120–121). [PDF] Editions EPO. ISBN 9782872620814