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Vereinigte Staaten von Amerika

Aus ProleWiki
(Weitergeleitet von USA)

"Vereinigte Staaten" führt zu dieser Seite. Weitere Bedeutungen befinden sich unter Vereinigte Staaten (Begriffserklärung).

Vereinigte Staaten von Amerika
United States of America
ᏌᏊᎢᏳᎾᎵᏍᏔᏅᏍᎦᏚᎩ ᎾᎿ ᎠᎺᏰᏟ
ʻAmelika Hui Pūʻia
Tannapta Nunaat Amiarikami
Mílahaŋska Tȟamákȟočhe
Wááshindoon Bikéyah Ałhidadiidzooígíí
Gichi-mookomaan-aki
Flag of Vereinigte Staaten von Amerika
Flagge
Wappen von Vereinigte Staaten von Amerika
Wappen
Location of Vereinigte Staaten von Amerika
HauptstadtWashington D.C.
Größte StadtNew York City
Offizielle SprachenEnglisch
Demonym/-e(US-)Amerikaner*in
Ami
Yankee
ProduktionsmodusImperialistischer Kapitalismus
RegierungFöderale Republik
Joe Biden
• Sprecher*in der Repräsentantenhauses
Mike Johnson
• Präsident*in des Senats
Kamala Harris
Geschichte
04. Juli 1776
• Aktuelle Konstitution
04. März 1789
• Zulassung des letzten Bundestaates
21. August 1959
Fläche
• Gesamt
9.833.520 km²
Bevölkerung
• Schätzung
331.893.745
WährungUS-Dollar

Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), auch bekannt als die Vereinigten Staaten, ist ein Land in Nordamerika. Es ist das einflussreichste kapitalistische und imperialistische Land der Welt. Es hat 15% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) inne [1] und gibt von allen Ländern am meisten Geld für sein Militär aus. Sein Militärbudget macht über 50% der weltweiten Militärausgaben aus.[2] Mit seinen über 330 Millionen Einwohnenden [3] sind die Vereinigten Staaten das drittbevölkerungsreichste Land der Welt. Obwohl die USA nur 5% der globalen Bevölkerung ausmacht, stößt es 28% aller Treibhausemissionen aus.[4]

Die USA sind der Kopf der imperialistischen westlichen Staaten und Organisationen wie NATO, World Bank, IMF, NED und Human Rights Watch unter anderen.

Aufgrund seiner prävalenten anti-kommunistischen Ideologie, der Korruption, der Tendenz zu Krieg, und seiner verbreiteten und tiefgreifenden nationalistischen, patriarchalen, rassistischen und queerphoben Ideen und Strukturen sind die USA als Diktatur der Bourgeoisie mit faschistischen Zügen zu kategorisieren.[5][6][7] Die US-Amerikanische Vermögensverteilung ist extrem ungleich; die reichesten drei US-Bürger besitzen mehr als die ärmsten 160 Millionen.[8]

Die Vereinigten Staaten haben seine Anfänge als Siedlungskolonie der verschiedenen europäischen Übersee-Reiche und riefen 1776 die Unabhängigkeit aus. Die USA haben erstaunliche Fortschritte in Wissenschaft und Militär durch den Prozess des Imperialismus erzielt. Während welchem es seine Militärmacht benutzt, um Zugang zur Ausbeutung der Nationen dieser Welt für seine Privatindustrie zu gewähren. Die USA ermordete über 11 Millionen unbewaffnete Zivilist*innen in seinen Kriegen und Feldzügen vor 2000,[9] und weitere 4,5 Millionen im 21. Jahrhundert.[10]

Viele dieser Ausbeutungsmethoden, die nach außen gerichtet werden, werden auch gegen seine eigene Bevölkerung genutzt; mit sich erhöhender Intensität, wegen dem stetigen Verfall der neoliberalen Ordnung seit der 2008 Wirtschaftskrise und der 2020-2022 Corona-Pandemie.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der offizielle Name des Landes ist Die Vereinigten Staaten von Amerika, aber es wird oft auch USA, Amerika oder Vereinigte Staaten genannt. Die Namen sind aber oft doppeldeutig, da andere Länder, beispielsweise die Vereinigten Mexikanischen Staaten, auch einen ähnlichen Namen haben. Weiterhin könnte der Name Amerika auch eine geographische Region oder die Einwohnenden von sowohl Nord- als auch Südamerika bezeichnen.

Einige indigene Namen des gesamten nordamerikanischen Kontinents lauten: Mishiike Minisi, Anowara:kowa und Khéya Wíta. Amerika wird im pejorativ auch AmeriKKKa genannt, eine Satirisierung der tiefen white supremacy Landeswurzeln. Im Iran tragen die USA den Namen Shaytân-e Bozorg, was soviel bedeutet wie "der große Satan".[11]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präkolumbische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indigene Nationen vor der Kolonisierung. Kalifornische Nationen sind gruppiert unter "California Indians". Nummern zeigen US-Festungen.
Karte der indigenen Sprachfamilien.

Menschliche Besiedlung auf den amerikanischen Kontinenten begann vor zwischen 12.500 und 27.000 Jahren durch verschiedene mögliche Migrationsrouten. Die Theorie mit dem meisten Ansehen bei Historiker*innen ist die der Migration über eine Landbrücke im heutigen Beringsee zwischen Sibirien und Alaska vor mindestens 30.000 Jahren,[12][13] welche durch ein Meeresspiegelminimum und Vereisung entstand. Dort blieben die ersten Menschen der Neuen Welt bis vor mindestens 12.500 Jahren,[14] wonach sie gegen Süden weiterzogen und tiefer in das Amerikanische Land hervordrungen.

Genforschung suggeriert, dass sich die letzten gemeinsamen Vorfahren der zentralasiatischen und nordamerikanischen indigenen Bevölkerungen zwischen vor 25.000 und 20.000 Jahren trennten.[15] Während dieser Zeit befanden sich die Menschen Amerikas in der Bering-Region. Weitere Forschung suggeriert, dass die früheste Migration in die amerikanischen Kontinente vor 16.000 Jahren stattgefunden haben könnte.[16]

Vor rund 10.500 Jahren entwickelten die Völker der östlichen Region Nordamerikas Agrarwirtschaft basierend auf Mais und Tierzucht, sowie Fischfang, Jagen und Sammeln.[17] Diese Entwicklung benötigte komplexe Bewässerungssysteme und fand dank des extensiven Handels mit anderen Völkern Nord- aus Mittel- und Südamerika statt.[18] Im 15. Jahrhundert befand sich die Population der Amerikanischen Kontinente bei 100 Millionen, 40 davon in Nordamerika. Zum Vergleich lag die Bevölkerung in Europa zur selben Zeit bei rund 50 Millionen.[19]

Zum Beginn der europäischen Kolonisation lebten die meisten indigenen Menschen der Amerikas in Agrargesellschaften, doch andere, besonders in den Nordamerikanischen Steppen, waren Jagende und Sammelnde.[20]

Europäische Kolonisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Siedler*innen von Großbritannien und den Niederlanden kamen im 17. Jahrhundert an den Nordamerikanischen Küsten an. Von den 10.000, die zwischen 1654 und 1685 in Nordamerika besiedelten, waren weniger als 15% Angehörige des Proletariats und die meisten waren Landwirte und Handwerker. Die Siedelnden versklavten zuerst sowohl Afrikaner*innen und Indigene.[21]

Metacomet, auch bekannt als "König Philip", führte eine Rebellion gegen die Besiedelnden in 1675.[22] In 1715 begannen die Siedelnden, ihre indigenen Versklavten international zu verkaufen und konzentrierten sich mit der Versklavung fortan hauptsächlich auf Menschen aus Afrika. Schwarze Menschen in Nordamerika machten zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges über 20% der nicht-indigenen Bevölkerung aus, und mehr als 50% in Virginia und South Carolina.[21]

Bacon's Rebellion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz nach dem König Philip's Krieg brach in Virginia ein Konflikt zwischen den Siedelnden und den indigenen Susquehannock aus. Eine 1.100 Personen starke Siedelndenarmee umzwingelte eine Susquehannock Festung und exekutierte fünf ihrer Anführer, was die Susquehannock zu einer Guerilla-Kampagne trieb. Im Mai 1676, der Plantagenbesitzer Nathaniel Bacon stellte eine Bürgerwehr zusammen, um die Susquehannock gegen den Befehl des britischen Kolonialgouverneur anzugreifen. Die Bürgerwehr bat die Occaneechee, ein regionaler Rivale der Susquehannock um Hilfe. Nachdem die Susquehannock besiegt waren, griff Nathaniel Bacon die Occaneechee an, um ihre Biberpelze zu stehlen.

Nach der Beiseitigung der Occaneechee wandt sich Bacon gegen den Gouverneur William Berkeley, welchem er unterstellte, heimlich Schusswaffen an die indigenen Völker zu verkaufen. Am 23. Juni 1676 nahm Bacon Jamestown mit einer 500 Personen starken Armee ein. Loyalistische Truppen schlugen im September zurück, aber Bacon eroberte Jamestown erneut und brannte die Siedlung nieder.[22]

Siebenjähriger Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im siebenjährigen Krieg kämpfte Großbritannien gegen Frankreich und deren indigenen Verbündeten. Die Ureinwohner präferierten Frankreich, da es mit ihnen handelte und nicht ihr Land an sich reißen wollte. Großbritannien besiegte Frankreich in 1763, welches das Land westlich der Appalachen Großbritannien zum besiedeln ließ.[23]

Nach 1765 begann eine Krise zwischen dem Britischen Reich und den Kolonisierenden, wegen welcher lokale Nachrichten gezwungen wurden, Anti-Unabhängigkeit-Material zu zensieren. Die Sons of Liberty attackierten und rebellierten gegen die Loyalist*innen.[24]

Unabhängigkeitskrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1775 und 1778 machten es Staatsregierungen illegal, den Kontinentalen Kongress zu kritisieren, der eine Rebellion gegen Großbritannien organisierte. Acht Bundesstaaten verbannten prominente Loyalist*innen und verboten ihnen ihre Stimme in der Wahl. Zwischen 80.000 und 100.000 Loyalist*innen flohen während der Revolution, welche 4% der weißen Bevölkerung ausmachten; Höher als die Anzahl an Menschen, die vor der Oktoberrevolution aus Russland flohen (1,5% der Gesamtpopulation).[24]

Während der US-Amerikanischen Revolution versuchte Großbritannien eine Allianz mit der Cherokee Nation zu bilden und versorgte diese mit Waffen und Geld. In 1776, über 5.000 Siedler*innen aus Virginia, Georgia und den Carolinas überfielen die Nation der Cherokee und erneut in 1780 und 1781.

In 1777 formte Großbritannien eine Allianz mit den Shawnee im heutigen Ohio. In 1780 attackierten Siedler*innen aus Virginia die Shawnee.

Die nördlichen sechs Nationen der Haudenosaunee ergriffen unterschiedliche Parteien im Krieg. Die Mohawks und Seneca schlugen sich auf die Seite von Großbritannien, die Oneida tat sich mit den Besiedelnden zusammen und die Cayuga, Onondaga und Tuscarora blieben neutral. George Washington gab Befehl, die Dörfer der Nationen, die sich nicht mit den Vereinigten Staaten verbündeten, zu zerstören. Großbritannien kapitulierte in 1783, was es den US-amerikanischen Siedler*innen erlaubte, sich westwärts zwischen den Appalachen und dem Mississippi auszubreiten.[25]

Frühe Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shay's Rebellion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulden und Steuern stiegen vierfach so hoch wie unter britischer Administration, was 1786 zu einer Rebellion im westlichen Massachusetts von Landwirten führte. Washington sprach sich gegen diese Unruhen aus und Samuel Adams verabschiedete ein Aufruhr Gesetz, um Widerspruch gegen die Regierung zu mindern.[26]

Föderalistische Ära[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der ersten paar Jahrzehnte nach US-Amerikanischer Unabhängigkeit gab es Konflikte zwischen der Föderalistischen Partei, die die Reichen bevorzugte, und der Demokratisch-Republikanischen Partei, die kleine einzelne Landwirte bevorzugte. John Adams, George Washingtons Föderalistischer Nachfolger, verabschiedete die Alien and Sedition Acts in 1798, um Kritik an der Regierung auszumerzen. Das Gesetz führte zur Inhaftierung des radikalen Gewerkschaftsführer David Brown im Oktober 1798, nachdem er ein Banner mit der Aufschrift "Nieder mit den Tyrannen Amerikas" hisste.[24]

Invasion von Ohio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1784 beauftragte der Kontinentale Kongress Josiah Harmar, im Nordwest Territorium neues Land zum verkaufen an Siedler*innen auszuspähen. Die USA errichteten ihre erste Festung, Fort Harmar, im heutigen Ohio in 1785, dicht gefolgt von Fort Washington im heutigen Cincinnati im Jahre 1789. Von diesen Festungen aus griff Harmar die Miami und Shawnee Nationen an und verlor fast 200 Truppen bevor er sich nach vier Tagen zurückzog.[27]

Mohawk Anführer Thayendanegea bildete eine Allianz zwischen den Nationen des Tals des Ohio Flusses in den 1780ern und bekam Waffen von Großbritannien. Kiregssekretär Henry Knox organisierte eine Siedelndenarmee aus Kentucky, um das Gebiet der Miami und Shawnee zu erobern.[28] Little Turtle und Meyapiersenwah attackierten die Armee aus dem Hinterhalt, nachdem diese insgesamt 300 Gebäude der 2 größten Miami Städte brandschatzten. Beim Gefecht von Wabash im Jahre 1791 besiegten die indigenen Kämpfer*innen die Armee unter Führung von Arthur St. Clair, eine der größten Militärniederlagen der US-Geschichte.[29] 637 US-Truppen starben und weniger als die Hälfte alles Truppen kehrten unversehrt zu Fort Washington zurück.[27] Anthony Wayne, Siedlungsführer in Ohio von 1792 bis 1794, zerstörte Essensrationen und ermordete indigene Zivilist*innen. Nachdem Meyapiersenwah das Ultimatum bei Fort Defiance ausschlug, errichteten Siedler*innen gestützt vom US-Staat ein Vernichtungslager für indigene Zivilist*innen. Sie besiegten die Shawnee bei der Schlacht von Fallen Timbers im August des Jahres 1794.

Im Jahre 1794, John Jay unterzeichnete einen Vertrag mit Großbritannien, welcher diese dazu zwang, ihre 13 Festungen im Nordwesten zu hinterlassen.[27] Die USA eroberten den Süden Ohios in 1795 mit dem Vertrag von Greenville.[28] Großbritannien besetzte eine Region südlich der kanadischen Grenze bis zum Jahre 1796, als sie sich zurückzogen und ihre Unterstützung des indigenen Widerstands beendeten.[27]

Quasi-Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1798 und 1800 führten die Vereinigten Staaten klandestine Seekriegsoperationen gegen Frankreich in der Karibik, da Frankreich US-Handelsschiffe beschlagnahmte. Der Kongress war lediglich zwei Stimmen von einer Kriegserklärung gegen Frankreich entfernt.[30]

Jeffersonische Ära[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1801 übernahm der Sklavenhalter Thomas Jefferson die Macht und setzte die Regierung der Föderalisten ab. Er begnadigte Personen, die aufgrund der Alien and Sedition Acts verurteilt worden waren, setzte jedoch die Zensur und politische Repression gegen seine eigenen politischen Gegner*innen fort.[24]

Im Jahre 1803 genehmigte der Kongress 2.500 US-Dollar für die militärische Expedition von Meriweather Lewis und William Clark durch das Louisiana-Territorium, um die Annexion dieses Gebiets zu planen. Später führte Zebulon Pike Expeditionen im Südwesten und an den Quellgebieten des Mississippi durch. Ende 1803 erwarben die USA das Louisiana-Territorium von Frankreich, das es heimlich 1800 von Spanien übernommen hatte. Die Erwerbung beschreibt lediglich das sogenannte Recht, dieses Land zu besiedeln. Vorher lag dieses Recht bei Frankreich, nun lag es bei den USA. Tatsächlich gelebt haben im Louisiana-Territorium zu diesem Zeitpunkt kaum Weiße, sondern die indigenen Nationen. Im Jahr 1806 kam es an der Grenze zu Texas zu einem Zwischenfall zwischen amerikanischen und spanischen Soldaten.[27]

Der Kongress verbot 1808 den internationalen Sklavenhandel, beendete jedoch nicht die Sklaverei innerhalb des Landes. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die American Colonization Society, die versuchte, Sklavenhaltende zu überzeugen, ihre Versklavten zu verkaufen und nach Afrika zurückzuschicken, um das Christentum zu verbreiten. Sie strebte an, die Vereinigten Staaten in ein Land nur für Weiße zu verwandeln, ohne die Versklavten gewaltsam zu befreien. Indiana, Illinois, Iowa und Oregon verboten es vollständig, dass Schwarze - sowohl versklavte als auch freie - in ihrem Gebiet lebten.[31]

Im Jahre 1807 initiierten die Shawnee-Brüder Tecumseh und Tenskwatawa eine Bewegung zur Rückkehr der indigenen Völker zu ihrer vorkolonialen Kultur. Tecumseh vereinte die Nationen im Nordwesten und stellte ein Programm vor, um zu verhindern, dass Siedler*innen indigenes Land erwarben. Der Gouverneur von Indiana, William Henry Harrison, bestach einige Delaware, Miami und Potawatomi, sodass sie im Jahre 1809 ihr Land aufzugeben. Im Jahre 1810 zog er nach Süden, um die Muskogee, Choctaw und Chickasaw in die Allianz zu integrieren. Im November 1811 griffen US-Truppen Tenskwatawa in Prophetstown an und töteten 200 Indigene. Nach dem Angriff beschafften sich Kickapoos, Winnebagos, Potawatomi und Creeks britische Waffen aus Kanada, um gegen ihre ethnische Säuberung anzukämpfen.[28]

Krieg von 1812[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigten Staaten erklärten 1812 Großbritannien den Krieg, unter anderem aufgrund der Verbindungen zu Tecumsehs antikolonialer Bewegung. Indigene Kräfte befreiten Michigan und zwangen Tausende von Siedlern zur Flucht aus Illinois und Indiana. Allerdings wurde Tecumseh 1813 in der Schlacht am Thames getötet, was den Widerstand gegen die Siedler entscheidend schwächte.[28]

Barbareskenkriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berberstaaten Nordafrikas, Algerien, Tripolis und Tunis, forderten Steuern von Schiffen, die durch ihre Gewässer fuhren, und kaperten Schiffe, wenn diese sich weigerten, zu zahlen. Zwischen 1801 und 1805 entsandte Jefferson die Marine, um gegen sie zu kämpfen und Tripolis zu besetzen. Im Jahr 1815, nur zehn Tage nach dem Ende des Krieges von 1812, forderte James Madison den Kongress auf, erneut den Krieg zu erklären. Die Marine eroberte rasch zwei Kriegsschiffe aus Algier und zwang diese zur Beendigung der Tributezahlungen.[30]

Jacksonische Ära[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

US Genozid an den indigenen Nationen, Karte von 1783 bis 1893

Nach dem Krieg gegen das Britische Reich expandierten die jungen Vereinigten Staaten unter der Führung von Thomas Jefferson nach Westen und bezeichneten das Land als „Imperium der Freiheit“. Wie Nancy Isenberg in ihrem Buch White Trash: The 400-Year Untold History of Class in America erläutert: „Das Louisiana-Territorium, wie er es sich vorstellte, sollte die Landwirtschaft fördern und das Wachstum von Industrialisierung und städtischer Armut verhindern – das war seine Formel für Freiheit. Es war nicht Franklins 'glückliche Mittelmäßigkeit', eine Kompression der Klassen über ein endloses Stück unbesiedeltes Land, sondern eine Nation von großen und kleinen Landwirte. Dieser Unterschied ist nicht nur nominal. Franklin und Paine verwendeten Pennsylvania als ihr Modell, während Jefferson Amerikas Zukunft und die Konturen seines Klassensystems durch das Linse Virginias sah."[32]

Um 1800, als die Gebiete weiter im Westen für die jungen Vereinigten Staaten erschlossen wurden, betrachtete der Staat das Land als Mittel zur Beschwichtigung seiner Bevölkerung und zur Stärkung seiner Macht in der Welt. Wie Nancy Isenberg weiter erklärt: „Bis 1800 hatte ein Fünftel der US-Bevölkerung sich an die 'Frontier' umgesiedelt, das Gebiet zwischen den Appalachen und dem Mississippi. Die effektive Regulierung dieser Massenauswanderung lag weit über den begrenzten Befugnissen der Bundesregierung. Dennoch erkannten die Beamt*innen, dass die Zukunft des Landes von der Kontrolle dieses weitläufigen Gebiets abhing. Finanzielle Aspekte waren ebenfalls beteiligt. Der Verkauf dieser Ländereien durch die Regierung war notwendig, um die Kriegsschulden der Nation zu reduzieren. Außerdem waren die Ländereien kaum leer, und das Potenzial für gewalttätige Konflikte mit den indigenen Nationen war stets präsent, da weiße Siedler*innen auf Land siedelten, das ihnen nicht gehörte. Nationale Größe hing ebenso sehr von der Klasse der Siedelnden ab, die in die neuen Gebiete vordrang.“[33]

Nach dem US-Unabhängigkeitskrieg begannen die Vereinigten Staaten, eine genozidale Politik des „Indian Removals“, um das Land zwischen dem Mississippi und den Appalachen für Siedelnde zu räumen. Im Jahr 1790 lebte die Mehrheit der Besiedlungsbevölkerung innerhalb von 50 Meilen vom Atlantischen Ozean. Von 1800 bis 1830 wuchs die Zahl der weißen Siedler*innen westlich der Appalachen von 700.000 auf 4,5 Millionen. Zwischen 1820 und 1844 fiel die Zahl der indigenen Bevölkerung, die östlich des Mississippi lebten, von 120.000 auf unter 30.000. Präsident Thomas Jefferson erwarb 1803 das Louisiana-Territorium von Frankreich, wodurch sich die Größe der Vereinigten Staaten verdoppelte und die Grenze bis zu den Rocky Mountains erweitert wurde.[34]

Durch eine Reihe von Verträgen von 1814 bis 1824 erlangten Siedler*innen die Kontrolle über die meisten Teile Alabamas und Floridas sowie über Teile von Georgia, Kentucky, Mississippi, North Carolina und Tennessee. Der zukünftige Präsident Andrew Jackson setzte auf Bestechung und Drohungen, um indigene Führende dazu zu bringen, diese Verträge zu unterzeichnen. 1818 begann er mit Überfällen in das spanische Florida und zerstörte Seminole-Dörfer, bis Spanien das Gebiet 1819 an die Vereinigten Staaten abtrat.[34]

Pfad der Tränen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der fünf Nationen, die gemäß dem Indian Removal Act nach Oklahoma deportiert wurden

Unter den Präsidenten Andrew Jackson und Martin Van Buren wurden 70.000 indigene Menschen gezwungen, westlich des Mississippi zu ziehen. Der Kriegsminister Lewis Cass versprach 1825, dass die Vereinigten Staaten niemals versuchen würden, Land westlich des Mississippi zu beanspruchen.[34]

Die Folgen dieser Zwangsumsiedlung waren katastrophal. Von den 16.000 Cherokee starben die Hälfte während des Marsches. Die Muskogee und Seminolen erlitten ähnliche Verluste, und etwa 15 % der Choctaw und Chickasaw kamen auf dem Weg nach Oklahoma ums Leben.[35]

Invasion Mexikos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Die von den USA im Jahre 1848 besetzten Gebiete sind in Rot dargestellt. Im Jahre 1853 erwarb die USA zusätzliches Territorium.

Nachdem die mexikanische Regierung 1829 die Sklaverei abgeschafft hatte, rebellierten von den USA unterstützte Siedelnde in Texas und gründeten 1836 die Republik Texas, die 1845 von den Vereinigten Staaten annektiert wurde. 1846 marschierten die USA in Mexiko ein, beginnend in Veracruz. Sie besetzten 1848 Mexiko-Stadt und zogen erst ab, nachdem Mexiko seine nördlichen Gebiete an die USA abgetreten hatte. Nach der Annexion griffen US-Kavallerietruppen die Apachen unter Mangas Coloradas an, zerstörten Dörfer und Ernten und töteten Zivilist*innen.[36]

Anti-Sklaverei Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1805 verabschiedete South Carolina Gesetze, die die Hinrichtung von Personen erlaubten, die Sklavenaufstände unterstützten oder dazu ermutigten. Georgia erließ zur selben Zeit ein ähnliches Gesetz.[37]

Bis 1830, nach der Abschaffung der Sklaverei in weiten Teilen Lateinamerikas, befanden sich die USA praktisch in einem kalten Krieg mit Haiti. South Carolina verbot die Einreise von Afrikaner*innen aus Haiti und anderen französischen Kolonien, um die Verbreitung des Abolitionismus zu begrenzen.[38]

1836 erlaubte Andrew Jackson dem Postminister, alle Zeitungen zu zensieren, die sich kritisch gegenüber der Sklaverei äußerten. Das Repräsentantenhaus verbot die Prüfung von Petitionen gegen die Sklaverei.[37]

Sklavenaufstände und versklavte Afrikaner*innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mehrheit der weißen Bevölkerung bestand aus Kleinbauern, die keine Sklaven besaßen. Obwohl sie manchmal das Sklavensystem unterstützten, standen sie gelegentlich den Interessen der Plantagenbesitzer entgegen, insbesondere an der Westgrenze der USA, wo sie für die schrittweise Abschaffung der Sklaverei eintraten. Aufgrund der Dominanz des Baumwollanbaus im Süden sahen die Kleinbauern, wie schwierig es für sie war, mit den großen Sklavenbesitzern zu konkurrieren.

In den 1830er und 1840er Jahren erlangten arme weiße Bauern mehr Wahlrechte und bemühten sich, die Gesetzgebungen der Bundesstaaten hinsichtlich ihrer politischen und wirtschaftlichen Anliegen zu beeinflussen. Trotz dieser Entwicklungen gerieten die wohlhabenden Sklavenhalter zunehmend unter Druck, da weltweit, von Europa bis Südamerika, die Sklaverei abgeschafft wurde und die Abolitionsbewegung an Dynamik gewann. Ein bedeutendes Beispiel hierfür war die Emanzipation aller Versklavten in Großbritannien im Jahr 1834. Um das Fortbestehen der Sklaverei zu sichern, entwickelten die wohlhabenden weißen Plantagenbesitzer ein System, das die Institution der Sklaverei dauerhaft erhalten sollte.

Mit dem Dreifünftelkompromiss, der den weißen Eliten im Kongress politische Macht verlieh, stärkten diese Plantagenbesitzer weiter ihre Position. Sie konsolidierten ihre Macht, indem sie Bedürftigen Kredite gewährten, arme Weiße für Arbeit anstellten und Ressourcen nutzten, um die Ernte der Kleinbauern auf den Markt zu transportieren.

Obwohl einige Kleinbauern nicht direkt an der Sklavenwirtschaft beteiligt waren, hatten sie starke Anreize, das System fortzuführen, da die weiße Elite die Gesellschaft von sich abhängig gemacht hatte. Weiße Siedlerkolonialisierende rechtfertigten die Sklaverei als politisches und wirtschaftliches Instrument und schufen die Ideologie der weißen Überlegenheit, um die weiße Gesellschaft unter ihrer Kontrolle zu halten.

Die Vorstellung, dass alle Weißen gleich und den versklavten Schwarzen aus Afrika überlegen seien, wurde kaum infrage gestellt, auch von den unteren und ärmeren weißen Bauern nicht. Diese hatten, unabhängig davon, ob sie die Idee der weißen Vorherrschaft unterstützten oder nicht, keinen Vorteil darin, sich dieser Überzeugung zu widersetzen. Dies lag daran, dass die wohlhabenden weißen Plantagenbesitzer die ärmeren Bauern wirtschaftlich am Leben erhielten und deren Existenz sicherten. Zwei gängige Rechtfertigungen für die Sklaverei waren, dass sie als ein "notwendiges Übel" oder sogar als ein "positives Gut" betrachtet wurde.

John C. Calhoun erklärte: „Ich behaupte, dass in der gegenwärtigen Zivilisation, in der zwei Rassen unterschiedlichen Ursprungs und äußerlich sowie intellektuell unterscheidbar zusammengebracht werden, das Verhältnis in den sklavenhaltenden Staaten nicht nur kein Übel, sondern ein positives Gut ist... Es hat noch nie eine wohlhabende und zivilisierte Gesellschaft gegeben, in der ein Teil der Gemeinschaft nicht tatsächlich von der Arbeit des anderen lebte. So weit und allgemein diese Behauptung auch sein mag, sie wird vollständig durch die Geschichte bestätigt... Ich behaupte ohne Furcht, dass das bestehende Verhältnis zwischen den beiden Rassen im Süden, gegen das diese blinden Fanatiker Krieg führen, die solideste und dauerhafteste Grundlage bildet, auf der freie und stabile politische Institutionen errichtet werden können.“

Diese Argumentation, die die "angeborene", "moralische" und "notwendige" Vorherrschaft der weißen Rasse über die schwarze rechtfertigt, hielt die südliche Gesellschaft zusammen. Die Elite der Plantagenbesitzer schmiedete dabei eine unzerbrechliche Verbindung mit den ärmeren weißen Klassen und etablierte so eine starke Kontrolle über die Kultur des Südens.

Nat Turners Aufstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Versklavtenaufstand in den USA fand 1811 in der Nähe von New Orleans statt. 400 bis 500 bewaffnete Versklavte stürzten den Plantagenbesitzer und begannen, Versklavte von anderen Plantagen zu befreien. Die US-Armee schlug den Aufstand nieder, tötete sofort 66 Aufständische und ließ später 16 weitere hinrichten.

1822 plante Denmark Vesey einen großen Aufstand in Charleston, South Carolina, welche damals die sechstgrößte Stadt der USA war. Nachdem die Behörden davon erfuhren, wurde Vesey zusammen mit 34 anderen hingerichtet. Die Gerichtsakten wurden kurz danach vernichtet.

Nat Turners Aufstand war ein organisierter Versklavtenaufstand in Virginia, angeführt von einem versklavten Arbeiter namens Nat Turner. Turner, ein spiritueller Mensch, glaubte, dass Gott ihn für eine Mission auserwählt habe. In Gehorsam gegenüber dieser Vision begannen Turner und seine Anhängenden, ihre Versklaver in Southhampton County zu töten und zogen dann weiter zu anderen Plantagen, um dasselbe zu tun. Insgesamt töteten Turner und seine Anhänger 57 Weiße. Am nächsten Tag stieß die Miliz von Virginia auf die Rebellen und schlug den Aufstand nieder. Turner und 55 weitere, die verdächtigt wurden, seine Mitverschwörende zu sein, wurden erhängt. Als Reaktion darauf gerieten die Plantagenbesitzer in Virginia in Panik und entfachten einen Terror gegen schätzungsweise 200 ihrer versklavten Arbeitenden, die sie brutal geschlagen oder getötet haben.[39]

John Browns Überfall auf Harpers Ferry[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Brown versuchte 1859, in Virginia einen Versklavtenaufstand zu starten. Sein Versuch scheiterte, und er wurde durch Hängen hingerichtet.[38]

Bürgerkriegsära[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: US-Amerikanischer Bürgerkrieg

Die Vereinigten Staaten (blau) und die Konföderation (rot). Hellblaue Staaten blieben in der Union, erlaubten jedoch die Sklaverei.

Im Januar 1861 traten mehrere versklavende Staaten aus den USA aus und bildeten die Konföderierten Staaten von Amerika. Im April eroberten sie den Militärstützpunkt Fort Sumter, was den Beginn eines Krieges gegen die Vereinigten Staaten von Amerika markierte. Neben der Union-Armee kämpfte die Konföderation auch gegen Guerilla-Einheiten indigener Nationen und ehemaliger Versklavten in Kansas.[40]

Rekonstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Niederlage der Konföderation verabschiedete der Kongress eine Reihe von Gesetzen, die den Süden unter Militärherrschaft stellten. Die Armee verhinderte, dass ehemalige Konföderierte wählten, und organisierte eine anti-sezessionistische Wählerschaft. Diese wählte Delegierte, um neue Staatsverfassungen zu entwerfen, sodass ihre Staaten wieder Teil der USA werden konnten. Die Armee gewährte fast 700.000 Schwarzen das Wahlrecht und verhinderte, dass 200.000 Konföderierte wählen konnten. Die meisten Führenden der Konföderation wurden nur für kurze Zeit oder gar nicht inhaftiert; nur einer, Henry Wirz, wurde hingerichtet.

Präsident Ulysses S. Grant verhängte in neun Bezirken von South Carolina das Kriegsrecht, um gegen den Ku-Klux-Klan vorzugehen, und ließ 500 bis 600 Personen verhaften. 1872 stellte ein Amnestiegesetz den meisten Konföderierten das Wahlrecht wieder her, nur die obersten 300 bis 400 blieben ausgeschlossen. Viele ehemalige Versklaver flohen nach Brasilien oder Kuba.[41] Die Rekonstruktionsphase endete 1877, was zur Errichtung einer white supremacist Diktatur im Süden führte.[42]

Westwärtsexpansion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karte der Militärbasen und Schlachten gegen indigene Nationen zwischen 1860 und 1890 zeigt den Umfang der Konflikte.

Zwischen 1865 und 1898 führte die US-Armee 943 Schlachten und Gefechte gegen indigene Völker. Die Ansiedlungspolitik reduzierte die indigene Bevölkerung in Kalifornien von 150.000 im Jahre 1845 auf 18.000 im Jahre 1890.[43]

Viele indigene Nationen, darunter die Arapaho, Arikara, Assiniboine, Cheyenne, Crow, Gros Ventre, Mandan und Sioux, unterzeichneten einen Vertrag mit den USA, der sie auf bestimmte Landgebiete beschränkte, im Austausch für zehn Jahre Warenlieferungen durch die Regierung. Der Vertrag erlaubte es der Regierung zudem, Straßen und Festungen auf den Reservaten zu bauen. Trotz des Versprechens von Waren litten indigene Nationen an Hunger.

1862 begannen die Dakota in Minnesota, die ebenfalls hungerten, einen Aufstand gegen die Besiedelnden. Die Unionstruppen schlugen den Aufstand nieder und hängten 38 Aufständische, was die größte Massenhinrichtung in der Geschichte der USA darstellt. John Chivingtons Freiwillige töteten 133 Cheyenne und Arapaho auf dem Sand-Creek-Reservat. Colonel Patrick Connor massakrierte die Shoshone, Bannock und Ute in Nevada und Utah. James Carleton kämpfte in Arizona gegen Cochise, den Anführer der Apachen, und beauftragte Kit Carson, der 8.000 Navajo zwang, 300 Meilen zu einem Konzentrationslager in der Wüste von New Mexico zu marschieren. Ein Viertel von ihnen verhungerte.[40]

Black Kettle (Mo'ôhtavetoo'o) von den Cheyenne überlebte das Massaker von Sand Creek und wurde ins Indian Territory im heutigen Oklahoma vertrieben. Als Reaktion auf den Guerillawiderstand tötete und vergewaltigte die Armee Zivilist*innen. Black Kettle ritt unbewaffnet hinaus, um sich mit George Custer zu treffen, doch Custer befahl seinen Soldaten, ihn zu erschießen, obwohl er eine weiße Flagge hisste.[40] 1874 griff die Armee Arapaho, Cheyenne, Comanche und Kiowa im Norden von Texas an, zerstörte ihre Vorräte und zwang sie auf Reservate.[43]

1877 führte Chief Joseph (Hinmatóowyalahtq̓it) der Nez Perce 800 Zivilist*innen aus Idaho in Richtung der kanadischen Grenze. Sie hielten vier Monate gegen 2.000 Soldaten stand. 1878 führten Little Wolf (Ó'kôhómôxháahketa) und Dull Knife (Vóóhéhéve) mehr als 3.000 Cheyenne aus Oklahoma zurück in ihre Heimat nach Montana und Wyoming. Das Militär stellte sich ihnen und zwang sie auf ein Reservat, das nur einen Teil ihres Landes umfasste..[40]

Die Lakota und Cheyenne, angeführt von Crazy Horse (Tȟašúŋke Witkó) und Sitting Bull (Tȟatȟáŋka Íyotake), besiegten 1876 General Custer und seine gesamte siebte Kavallerie in der Schlacht am Little Bighorn. Ein Jahr später wurde Crazy Horse gefangen genommen und getötet, als er zu fliehen versuchte. Als Reaktion darauf begann die Armee eine brutale Kampagne, die 1890 im Massaker von Wounded Knee gipfelte, bei dem bis zu 300 unbewaffnete und hungernde indigene Menschen getötet wurden. Mit dem Rückgang des Widerstands sank die Zahl der US-Festungen von 187 auf 118.[43]

Bis 1879 waren Dutzende indigene Nationen in das Indian Territory eingewiesen.[43] Geronimo (Goyaałé) von der Apache-Nation führte von 1850 bis 1886 einen Widerstandskrieg gegen die US-Kolonialherren.[29] Nach seiner Inhaftierung wurde er als Kriegsgefangener nach Fort Sill im Indian Territory geschickt..[40]

Aufstieg als globale Macht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem Ende des Bürgerkriegs und der Invasion Kubas im Jahr 1898 wuchs die Armee der Vereinigten Staaten von 25.000 auf fast 300.000 Soldaten an.[44]

Gleichzeitig griffen die USA zunehmend die Arbeiterbewegung an, besonders nach dem Haymarket-Vorfall von 1886, bei dem vier Anarchisten hingerichtet wurden, obwohl zwei von ihnen nicht in den Vorfall verwickelt waren. Die Polizei durchsuchte danach Häuser von Dissidenten in Chicago und zerstörte ausländische Zeitungen. Anführer der Knights of Labor wurden in mehreren Bundesstaaten verhaftet. Ab 1892 riefen Bundesstaaten das Kriegsrecht aus, um Streiks zu unterdrücken, wie 1903 in Cripple Creek, Colorado, wo 1.000 Soldaten 600 Streikende verhafteten und wochenlang ohne Gerichtsverfahren inhaftierten.[45]

Austronesischer Genozid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ende des 19. Jahrhunderts stiegen die USA zur imperialistischen Macht auf und führten unter anderem einen brutalen Krieg zur Kontrolle der Philippinen. J. Sakai berichtet, dass US-Brigadegeneral James Bell 1901 erklärte, seine Männer hätten jeden sechsten Filipino auf der Insel Luzon getötet, was etwa einer Million Toten entsprochen hätte. Mindestens 200.000 Filipinos starben bei der genozidalen Eroberung. In der Provinz Samar, wo der Widerstand besonders stark war, befahl US-General Jacob Smith seinen Truppen, jeden Filipino über zehn Jahren zu erschießen.[46]

Die USA expandierten jenseits ihrer kontinentalen Grenzen mit kolonialen Erwerbungen wie Hawaii, den Philippinen und Guam. Während des Angriffs des japanischen Kaiserreichs auf diese Gebiete, insbesondere bei Pearl Harbor, rückte Präsident Roosevelt Hawaii (das noch kein Staat war) stärker in den Vordergrund und stellte die Philippinen in den Hintergrund. Laut Daniel Immerwahr in How to Hide an Empire: A History of the Greater United States geschah dies, weil Roosevelt versuchte, die Erzählung klar zu halten, dass Japan die Vereinigten Staaten angegriffen habe. Es bestand jedoch die Sorge, dass die Öffentlichkeit die Philippinen nicht als Teil der USA wahrnehmen würde, obwohl sie rechtlich gesehen US-Territorium waren. Roosevelt stellte daher die "amerikanische Insel Oahu" und den Verlust "sehr vieler amerikanischer Leben" in den Mittelpunkt seiner Rede, um das nationale Bewusstsein für den Angriff zu schärfen.[47]

Während eine Botschaft sich von einem Territorium unterscheidet, wie das Buch zugibt, war eine ähnliche Logik im Spiel. Wie Immerwahr anmerkt, lebten auf Hawaii mehr Amerikaner, und es stand näher an der Erlangung des Status eines Bundesstaates. Dennoch, so erklärt Immerwahr, sah sich selbst Roosevelt genötigt, zu betonen, dass die „amerikanische Insel Oahu“ angegriffen worden sei und „sehr viele amerikanische Leben“ verloren gegangen seien. Immerwahr führt weiter aus, dass diese Formulierung den Nationalismus in Roosevelts Rede nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbor verdeutlicht: „Eine amerikanische Insel, auf der amerikanische Leben verloren wurden – das war der Punkt, den er machen wollte.“ Während die Philippinen als „fremd“ eingestuft wurden, wurde Hawaii als „amerikanisch“ hervorgehoben.[48]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Erster Weltkrieg

Die Socialist Party of America (SPA) und die Industrial Workers of the World (IWW) lehnten eine Beteiligung der USA am Ersten Weltkrieg ab. Im Mai 1918 verabschiedeten die USA den Sedition Act, der oppositionelle Äußerungen gegen den Krieg verbot, woraufhin der SPA-Führer aus New York, Benjamin Gitlow, verhaftet wurde. In Arizona, Kalifornien, Montana, New York und West Virginia wurden Gesetze erlassen, die linksgerichtete Aktivitäten untersagten. 27 Bauern aus South Dakota wurden inhaftiert, weil sie gegen den Krieg protestierten. Zwischen 1917 und 1923 verboten 33 Bundesstaaten die Verwendung roter Flaggen. Im April 1918 wurden 113 Mitglieder der IWW wegen mehr als 10.000 Vergehen verurteilt. Big Bill Haywood, der zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war, floh in die Sowjetunion. Neben Sozialist*innen unterdrückten die USA auch pro-irische Publikationen, die das Britische Kolonialreich kritisierten. Eugene Debs, der nach einer kriegskritischen Rede im Juni 1918 inhaftiert wurde, kandidierte 1920 für die Präsidentschaft und erhielt über eine Millionen Stimmen.[45]

Invasion Russlands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1917 autorisierten die USA Hilfe für antikommunistische Kräfte im Süden Russlands und im Kaukasus.[49] Am Ende des Ersten Weltkriegs entsandte Woodrow Wilson 15.000 Truppen nach West- und Ostrussland, um gegen die Bolschewiki zu kämpfen und den Einfluss Japans einzudämmen. Die USA besetzten Wladiwostok von August 1918 bis April 1920.[50]

Palmer-Razzien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. Januar 1920 verhafteten Bundesagenten unter der Führung von A. Mitchell Palmer mehr als 4.000 Dissident*innen in 33 Städten in 23 Bundesstaaten. Zwischen 1917 und 1921 deportierten sie 900 Linksgerichtete. In derselben Zeit griffen der Ku-Klux-Klan und die American Legion Linke und Gewerkschafter an. Die Mitgliedschaft der neu gegründeten Communist Party USA (CPUSA) sank von 70.000 auf 12.000, die der SPA von 110.000 auf 10.000 und die der IWW von über 100.000 auf unter 10.000.[45]

Große Depression[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Große Depression

Die politische Repression ließ nach 1923 nach, setzte jedoch nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch von 1929 wieder ein. Ben Boloff, ein russischer Einwanderer und CPUSA-Mitglied, wurde 1930 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Dirk De Jonge, Führer der Kommunistischen Partei in Oregon, wurde 1934 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Patterson, New Jersey, verbot alle Arbeitendenversammlungen und proletarische Proteste.[45]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Zweiter Weltkrieg

Da die Communist Party USA (CPUSA) zunächst neutral im Zweiten Weltkrieg blieb, wurden einige ihrer Mitglieder in den USA verhaftet, darunter der Generalsekretär Earl Browder. Der 1940 verabschiedete Smith Act kriminalisierte den Widerstand gegen die US-Regierung oder die Kriegsanstrengungen und wurde sowohl gegen Trotzkist*innen als auch gegen Nationalsozialist*innen eingesetzt. Nach dem Kriegseintritt der Sowjetunion änderte die CPUSA ihre Haltung, und Präsident Roosevelt begnadigte Browder.[45]

Im September 1940 übergab die USA 50 alte Zerstörer an Großbritannien im Austausch für die Kontrolle über britische Militärbasen in den Amerikas. Diese Basen befanden sich in acht britischen Kolonien: Antigua, Bahamas, Bermuda, Britisch-Guayana, Jamaika, Neufundland, Saint Lucia und Trinidad.[51] Nur neun der Zerstörer waren tatsächlich einsatzfähig. Die USA nutzten auch das Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease-Programm), um militärische Hilfe an mindestens dreißig Länder zu leisten, beginnend mit Großbritannien. China, Griechenland, Norwegen und die Sowjetunion schlossen sich später dem Programm an.[51]

Die US-Regierung zwang 112.000 Japaner*innen, die westlich des Mississippi River lebten, in Konzentrationslager in abgelegenen Gebieten und gab ihnen nur zwischen zwei Tagen und zwei Wochen Vorwarnung. Die Lager waren mit Stacheldraht und Wachtürmen umgeben, und es war nicht erlaubt, japanische Kultur und Sprache zu praktizieren. Zudem isolierte und unterdrückte die US-Armee streikende Arbeiter*innen.[45]

Nach der Niederlage Japans reaktivierten die USA ihren ehemaligen Feind, um ihn als Satellitenstaat gegen den Sozialismus zu nutzen.[52] Die USA entwickelten sich zur mächtigsten imperialen Macht der Geschichte und kontrollierten beide Enden Eurasiens, von Japan bis Großbritannien.[53]

Kalter Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rote Angst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Zweiter red scare

Der zweite red scare war eine Phase antikommunistischer politischer Repression in den Vereinigten Staaten in den 1950er Jahren. In dieser Zeit wurden Hunderte von Menschen inhaftiert, und über 10.000 verloren ihre Arbeitsplätze. Senator Joseph McCarthy leitete die Zweite Rote Angst im Februar 1950 ein, als er behauptete, dass über 200 Beamt*innen des US-Außenministeriums heimlich Kommunist*innen seien. Später erweiterte er seine Liste auf Tausende von Regierungsbeamt*innen. Der Internal Security Act verlangte von kommunistischen und antiimperialistischen Organisationen, alle ihre Mitglieder an die US-Regierung zu melden. 1954 verabschiedete der Kongress den Communist Control Act, das Kommunisten den Besitz eines Passes oder die Ausübung eines Regierungsamtes untersagte.[54] Bis 1953 hatten 39 Bundesstaaten die Mitgliedschaft in revolutionären Organisationen vollständig kriminalisiert.[55]

Invasion Koreas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Befreiungskrieg des Vaterlandes

Der Zeitraum des Befreiungskriegs des Vaterlandes, oft auch Koreakrieg genannt, erstreckt sich nach allgemeiner Auffassung von 1950 bis 1953. Allerdings folgt das Kriegsbeginn-Datum von 1950 der imperialistischen Erzählung, dass der Krieg mit einem unprovozierten Angriff des Nordens begann, der die USA und die südlichen Streitkräfte überraschte. Angesichts der Tatsache, dass in den 1940er Jahren Zehntausende Menschen in Korea durch US-, UN- und südkoreanische Streitkräfte getötet wurden, der anhaltenden Widerstände im Süden gegen die Teilung des Landes und der häufigen Grenzgefechte zwischen Nord und Süd betrachten einige Historiker*innen den Zeitraum von 1950 bis 1953 eher als Eskalation eines bereits bestehenden Konflikts, statt als plötzlichen Ausbruch eines Krieges, wie es die bürgerlichen Staaten bevorzugen.

Während des Koreakriegs zwischen 1950 und 1953 tötete die Regierung von Syngman Rhee willkürlich Zivilist*innen unter dem Vorwand, sie könnten mit der Nordkoreanischen Volksarmee zusammengearbeitet haben. In diesem Prozess wurden etwa 1 Million Menschen massakriert, darunter auch Menschen, die gegen die Rhee-Regierung waren.[56]

Die von den USA unterstützten südkoreanischen Streitkräfte begingen während dieser Zeit zahlreiche Gräueltaten, die kontinuierlich vertuscht und als kommunistische Propaganda abgetan werden. Westliche Journalist*innen, von denen viele linke Positionen vertraten und versuchten, diese Verbrechen aufzudecken, wurden mit der Entziehung ihrer Pässe bestraft, teilweise für Jahrzehnte, was sie effektiv ins Exil trieb. Ein Artikel, der das Schicksal einiger dieser verfolgten Journalist*innen beschreibt, stellt fest: „Die von den von den USA geführten UN-Truppen begangenen Gräueltaten sind unbestreitbar. Fast ebenso beschämend wie die Gräueltaten in Korea waren die extremen Maßnahmen, die ergriffen wurden, um diejenigen zum Schweigen zu bringen und schließlich zu bestrafen, die versuchten, sie aufzudecken.“[57]

Während des Koreakriegs töteten US-Truppen eine große Anzahl koreanischer Zivilist*innen, führten intensive Feuerbombardierungen mit Napalm durch und hatten, wie später durch freigegebene Dokumente bekannt wurde, zeitweise die Richtlinie, absichtlich auf südkoreanische Flüchtlingsgruppen zu schießen, die sich ihren Linien näherten.[58] Im Verlauf des Krieges warfen die USA „635.000 Tonnen Bomben über Korea ab (ohne die 32.557 Tonnen Napalm), im Vergleich zu 503.000 Tonnen im gesamten Pazifikraum während des Zweiten Weltkriegs“, und „mindestens 50 Prozent von 18 der 22 wichtigsten Städte im Norden wurden vollständig zerstört.“[59]

US-Sanktionen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) begannen im Zusammenhang mit der Eskalation des Krieges 1950, als die USA ein Exportverbot gegen die DVRK verhängten und Finanztransaktionen im Namen der DVRK untersagten. Dies begann mit der Anordnung von US-Präsident Harry S. Truman im Juni 1950, eine Seeblockade der koreanischen Küste einzurichten und ein vollständiges Handelsembargo gegen Nordkorea zu verhängen. Dies wurde im Dezember 1950 durch den „Trading with the Enemy Act“ ergänzt, das alle wirtschaftlichen Kontakte der USA mit Nordkorea beendete und nordkoreanisches Vermögen einfrieren ließ.[60]

Nach drei Jahren wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das die aktiven Kampfhandlungen beendete. Das Abkommen wurde am 27. Juli 1953 unterzeichnet. Es etablierte die Koreanische Demilitarisierte Zone (DMZ), die als de-facto-Grenze zwischen den beiden Nationen fungiert, setzte einen Waffenstillstand in Kraft und regelte die Rückführung von Kriegsgefangenen. Die DMZ verläuft in der Nähe des 38. Breitengrades und trennt Nord- und Südkorea seit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens 1953.

Bürgerrechtsbewegung und Gegenkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1972 hatten mehr als 500 Gemeinden politische Polizeieinheiten geschaffen, um gegen Radikale vorzugehen. Los Angeles hatte 167 politische Agent*innen (1970), New York 361 (1972), und Chicago über 1.000 (1969). Die New Yorker Polizei führte Akten über 1,2 Millionen politische Dissident*innen. In den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren überwachte die Regierung aktiv über 250.000 US-Bürger. Das FBI erstellte eine Liste von Dissident*innen, die im Falle eines nationalen Notstands sofort verhaftet oder untersucht werden sollten. Diese Liste umfasste schwarze Nationalist*innen (black nationalists), Anarchist*innen und Mitglieder der Students for a Democratic Society (SDS). Das FBI sabotierte marxistische und schwarze nationalistische Bewegungen, indem es Informationen verbreitete, dass deren Mitglieder Informant*innen seien, und infiltrierte die SDS mit Agent*innen Provokateur*innen.[45]

Invasion Vietnams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Vietnamkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs führten die Viet Minh eine anti-koloniale Guerillabewegung gegen die japanische Besatzung Vietnams an.[61] Nach der Niederlage Japans im Herbst 1945 verließen die japanischen Truppen Indochina. Vietnamesische Revolutionäre unter der Führung von Ho Chi Minh erklärten die Unabhängigkeit von Frankreich und vereinigten ihr Land kurzzeitig zum ersten Mal in der modernen Geschichte.[62] Die Vereinigten Staaten unterstützten Frankreich im Konflikt gegen Vietnam und übernahmen bis 1953 80 % der französischen Kriegskosten. Vietnamesische Truppen unter dem Kommando von Võ Nguyên Giáp besiegten Frankreich 1954 in der Schlacht von Điện Biên Phủ.

Auf der Genfer Konferenz von 1954 wurde Vietnam in zwei Staaten aufgeteilt, mit dem Ziel, das Land 1956 nach einer nationalen Wahl wieder zu vereinen. Die Vereinigten Staaten etablierten jedoch einen korrupten, autokratischen Staat im Süden unter der Führung von Ngô Đình Diệm und verhinderten Pläne zur Wiedervereinigung.[61]

Die Zahl der US-Truppen in Vietnam stieg von 800 Anfang 1961 auf 3.000 bis Ende des Jahres und 11.000 im Jahr 1962. Sie begannen als militärische Beratung der südvietnamesischen Armee, nahmen jedoch später aktiv an Kampfoperationen gegen Guerillatruppen im Süden teil. Nach der Ermordung Kennedys 1963 eskalierte Lyndon B. Johnson den Krieg mit Bombenangriffen. 1965 trat die Tarnung der militärischen Beratung in den Hintergrund, und die USA kämpften offen gegen kommunistische Kräfte.

Bis Juni 1967 verbrachten US-Truppen 86 % ihrer Zeit damit, feindliche Truppen aus ihren Verstecken zu locken, um sie zum Kampf zu zwingen. Die vietnamesischen Kämpfer*innen gingen jedoch selten in solche Fallen und lockten stattdessen die US-Truppen in Situationen, die vorteilhaft für die Revolutionäre waren.[63]

Auf dem Höhepunkt des Krieges 1969 waren über 540.000 US-Soldaten in Vietnam stationiert, zusätzlich zu mehr als 100.000 in angrenzenden Ländern. Auch Truppen aus US-Verbündeten wie Australien, Neuseeland, den Philippinen, Thailand und Südkorea nahmen am Krieg teil. Die südvietnamesische Armee wuchs bis Kriegsende auf nahezu eine Million Soldaten an.[61] 37 % des US-Militärbudgets wurden für Vietnam aufgewendet, und 50 % der Marines sowie 33 % der Navy waren im Kampf gegen Vietnam eingesetzt.[64] Die Vereinigten Staaten zogen sich Anfang 1973 aus Vietnam zurück, unterstützten jedoch die südliche Regierung bis zu deren Niederlage 1975.[61]

21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interne Krisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die USA befinden sich in einer Krise, da ihre Mittelschicht, das Kleinbürgertum, zunehmend verarmt.[65][66] Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Bourgeoisie gut bezahlte Industriearbeitsplätze in Niedriglohnländer auslagert[67] sowie auf die expansionistische Geldpolitik,[68] die die herrschende Klasse durch Vermögenspreissteigerungen bereichert[69] und die Krise unter den Armen durch die Schwächung ihrer Kaufkraft vertieft. Infolge dieser anhaltenden Krise des Kapitalismus sind populistische Bewegungen entstanden, um die Herrschaft der "Eliten" herauszufordern. Occupy Wall Street war eine populäre Bewegung gegen die Finanzeliten im Jahre 2011. Während der Präsidentschaftswahl 2016 griffen die von Unternehmen kontrollierten Medien sowohl den sozialdemokratischen Populisten Bernie Sanders als auch den reaktionären Populisten Donald Trump an. Die Strategie der Demokratischen Partei, Trump hervorzuheben, um die republikanische Kandidatur unattraktiv erscheinen zu lassen, schlug fehl und führte zu Trumps Sieg.

Angesichts der wirtschaftlichen Härten der 2020er Jahre verlieren insbesondere junge US-Amerikaner vermehrt das Vertrauen in den Kapitalismus.[70] Während viele dieser unzufriedenen Menschen erkannt haben, dass viele Probleme (ständige Kriege, Obdachlosigkeit, Klimawandel usw.) letztlich auf den Kapitalismus zurückzuführen sind und sich daher mit marxistischen oder anderen sozialistischen Ideologien identifizieren, gibt es viele andere Unzufriedene, die sich den Rechtsextremen zugewandt haben. Besonders in der Mittelschicht, dem Kleinbürgertum, ist ein Anstieg der Popularität rechtspopulistischer und fremdenfeindlicher Gruppen sowie eine zunehmende Faschisierung der Republikanischen Partei (eine der beiden Regierungsparteien in den USA) zu beobachten.[71][72][73]

Externe Verluste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das US-amerikanische Imperium befindet sich seit dem 21. Jahrhundert, möglicherweise schon früher, im Niedergang. Dieser Prozess ist jedoch langsam und wird Jahre dauern, bis er vollständig abgeschlossen ist. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist die Unfähigkeit der Vereinigten Staaten, auf die Belt and Road Initiative der Volksrepublik China zu reagieren, da sich immer mehr Länder in Handels- und Kreditfragen der VR China zuwenden und sich von den USA abwenden.

Wenn eine Supermacht anhand objektiver Kennzahlen wie wissenschaftlicher Leistung (Anzahl der jährlich veröffentlichten Forschungsarbeiten),[74] Exporte und anderer Handelskennzahlen[75] sowie des Bruttoinlandsprodukts (BIP)[76] gemessen wird, zeigen diese Indikatoren, dass die USA seit mehreren Jahren im Niedergang sind. Auch bei subjektiven Kennzahlen, wie der Hegemonie einer Supermacht, die durch Soft Power (Einsetzen von Kollaborateuren im Ausland, um Zusammenarbeit zu sichern), kulturelle Exporte (Medien, Unterhaltung, Software) und das allgemeine Ansehen in der Welt gemessen wird, zeichnet sich ein Rückgang ab. Die USA sind schon seit einiger Zeit nicht mehr in der Lage, Kollaborateure in anderen Ländern zu installieren, und genießen immer weniger Respekt in der internationalen Gemeinschaft. Der kulturelle Export der Vereinigten Staaten ist zwar immer noch hoch, doch auch im Inland wenden sich die Menschen zunehmend von der heimischen Unterhaltung ab. Ob dies jedoch ein dauerhafter Trend ist, bleibt abzuwarten.

Weitere Verluste, die das US-amerikanische Imperium im 21. Jahrhundert hinnehmen musste, umfassen in chronologischer Reihenfolge:

  • Die Terroranschläge vom 11. September 2001 überraschten die Geheimdienste und Sicherheitsbehörden völlig und offenbarten eine erhebliche Schwäche im imperialen Apparat; er war nicht so unverwundbar, wie er selbst dachte.
  • Im Januar 2019 begann eine Verleumdungskampagne in den US-Medien, als der venezolanische Präsident Nicolás Maduro wiedergewählt wurde. US-Nachrichtenagenturen berichteten über eine angebliche humanitäre Krise im Land, die auf Maduros katastrophale Politik zurückzuführen sei. Zwei Wochen später erklärte sich der Präsident der Nationalversammlung, Juan Guaidó, selbst zum Präsidenten Venezuelas und focht die Wahlergebnisse unter dem Vorwand an, dass Maduro laut Verfassung kein drittes Mal zur Wahl hätte antreten dürfen. Obwohl Guaidó wenig Unterstützung im eigenen Land genoss, wurde er sofort von den Vereinigten Staaten und anderen Ländern sowie Organisationen (u.a. Kanada, Europäische Union) als legitimer Präsident Venezuelas anerkannt. Ein versuchter „Farbrevolution“-Putsch in Venezuela scheiterte jedoch. Guaidó verschwand allmählich aus dem internationalen Blickfeld, obwohl er in Venezuela weiterhin Aufsehen erregt. Maduro bleibt Präsident Venezuelas.
  • Ende 2019 wurde der bolivianische Präsident Evo Morales erneut gewählt. Die Ergebnisse der Wahl wurden umgehend von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), einer US-geführten Organisation zur Sicherung des Imperialismus auf dem amerikanischen Kontinent, angefochten. Obwohl sich diese Vorwürfe später als falsch erwiesen, ging Morales für mehr als sechs Monate ins Exil, während Jeanine Áñez, eine reaktionäre Kollaborateurin, als Übergangspräsidentin eingesetzt wurde. Nach zweimaliger Verzögerung der Neuwahlen musste Áñez schließlich nachgeben, als Luis Arce, Mitglied derselben Partei wie Morales, gewählt wurde. Áñez befindet sich nun im Gefängnis und wartet auf ihren Prozess wegen verschiedener Anklagen, darunter Terrorismus, Aufruhr und der Führung eines Staatsstreichs gegen die Regierung.
  • Im Januar 2020 ordneten die Vereinigten Staaten die Ermordung des iranischen Generals Qasem Soleimani während eines Besuchs in Bagdad, Irak, an. Später in diesem Monat rächte sich der Iran mit einem Angriff auf eine US-Militärbasis im Irak in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Die USA reagierten auf diesen Angriff in keiner Weise.
  • Im August 2021, nach 20 Jahren Besatzung Afghanistans mit dem Ziel, die Taliban von der Kontrolle über den Staat abzuhalten, erreichten die USA genau das Gegenteil und ließen die Taliban die afghanische Regierung übernehmen.

Es ist wichtig, diese Liste mit früheren imperialistischen Unternehmungen der Vereinigten Staaten zu vergleichen, die beispielsweise Südamerika im Großteil des 20. Jahrhunderts als ihren "Hinterhof" betrachteten und in der Region ungehindert Staatsstreiche und Regimewechsel durchführten. Auch wenn das Imperium im 20. Jahrhundert Verluste hinnehmen musste (wie die Invasion in Vietnam, die Invasion in der Schweinebucht, etc.), sollten diese im Kontext der allgemeinen Entwicklung betrachtet werden, wobei auffällt, dass sich diese Verluste zunehmend anhäufen.

Völkermord an den indigenen Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Völkermord an den indigenen Nationen Nordamerikas

Über 90 % der indigenen Bevölkerung Nordamerikas wurden infolge der Kolonisierung getötet, und einige Schätzungen gehen davon aus, dass nicht mehr als 2 % der präkolumbianischen Bevölkerung überlebten, während Besiedelnde über 18 Millionen indigene Menschen töteten. Von 1641 bis Ende des 18. Jahrhunderts existierte eine Gesetzgebung, die Besiedelnde für das Töten indigener Menschen belohnte, wobei es zusätzliche Prämien für die Skalps von Jungen gab.[9]

Im Jahr 1871 verbot der Kongress den indigenen Nationen, Verträge abzuschließen, und stellte sie unter die Kontrolle der Bundesregierung. Besiedelnde und die Armee töteten zig Millionen Bisons, die wirtschaftliche Grundlage der Nationen der Prärie, sodass in den 1880er Jahren nur noch wenige Hundert übrig waren.[40]

Bis zum späten 19. Jahrhundert war die indigene Bevölkerung dezimiert, und die Überlebenden wurden in Konzentrationslager gezwungen. Indigene Kinder wurden in Internate gesteckt und daran gehindert, ihre Muttersprache zu sprechen.[20] In diesen Schulen starben hunderte Kinder.[77] Die Bundesregierung richtete auch ein Bildungssystem ein, um den „Indianer zu töten und den Menschen zu retten“, indem sie die religiösen und kulturellen Traditionen der indigenen Nationen auslöschte.[78] Diese Machenschaften waren bewusst darauf ausgelegt, das Aussterben der indigenen Völker und ihrer Bräuche herbeizuführen.[78] Bis 1900 lebten nur noch 190.000 indigene Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika, verglichen mit fünf Millionen zu Beginn der Kolonialisierung.[20]

Der Kongress verabschiedete 1953 die House Concurrent Resolution 108, die die Beendigung von Stämmen in Kalifornien, Florida, New York und Texas vorsah. Über 100 Nationen wurden zwischen 1953 und 1964 aufgelöst, und 1,3 Millionen Hecktar indigenen Landes wurden privatisiert. 1955 gründete das Bureau of Indian Affairs Abteilungen, um indigene Menschen in Städte umzusiedeln, damit sie assimiliert werden konnten. 750.000 Indigene wurden in Städte umgesiedelt, wo sie oft schwere Armut erlebten. Bis 2010 lebten 78 % der Indigenen außerhalb der Reservate.[29]

Viele indigene Menschen sind auf abgelegene Reservate beschränkt und leben dort in Armut.[79] Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, dass indigene Personen in Armut leben, doppelt so hoch wie die der Besiedelnden.[80] Sie haben keinen Zugang zu den natürlichen Ressourcen der Reservate, die im Besitz von Konzernen und Bergbauunternehmen sind. Indigene Völker haben die schlechtesten Gesundheits- und Bildungsergebnisse und die höchste Selbstmordrate,[79] und indigene Frauen haben ein 2,5-mal höheres Risiko, sexuell missbraucht zu werden.[80] Während der COVID-19-Pandemie waren indigene Gemeinschaften unverhältnismäßig stark betroffen, mit der höchsten Infektions- und Sterberate.[20]

Regierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

See main article: Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika

Verbindungen zwischen der kapitalistischen herrschenden Klasse und der US-Regierung.
Die USA geben 37% ihrer Steuereinnahmen für Kriege aus.

Die USA werden oft als de facto Plutokratie beschrieben, ein System, das vollständig von den Wohlhabenden kontrolliert wird.[81] Die drei reichsten US-Bürger besitzen mehr Vermögen als die ärmsten 160 Millionen zusammen.[82] Die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierung ist sehr gering: Nur 2 % der US-Amerikaner*innen glauben, dass die Regierung fast immer das Richtige tut, und nur 19 % glauben, dass sie meistens das Richtige tut. 7 % der Bevölkerung haben Vertrauen in den Kongress, 23 % in die Präsidentschaft und 25 % in den Obersten Gerichtshof.[83] Proteste sind ohne Genehmigung der Regierung illegal und die Polizei greift oft Demonstrierende mit Schlagstöcken und chemischen Waffen an. Es ist illegal, Helme oder Gasmasken zu tragen, um sich zu schützen.[84]

Die USA sind de facto ein Ein-Parteien-Staat,[85] mit ästhetischen Unterschieden zwischen den beiden Hauptparteien, den Republikanern und den Demokraten, jedoch verfolgen beide sehr ähnliche politische Ziele, insbesondere in der Außenpolitik. Die herrschende kapitalistische Oligarchie besteht aus zwei Fraktionen: Die Demokratische Partei, die als Mitte-rechts-Partei gilt,[86] wird von der monopolistischen Bourgeoisie kontrolliert, die bestrebt ist, das imperialistische System zu stabilisieren, indem sie weniger reaktionär in sozialen Fragen agiert. Die Republikanische Partei hingegen ist in sozialen Fragen reaktionär und rückwärtsgewandt[87] und spricht oft das Kleinbürgertum an, um die Ausbeutung der Arbeit zu vertiefen.

Das Wahlsystem zementiert dieses Duopol durch das „First Past the Post“-System, was dazu führt, dass die Bürger gezwungen sind, „das geringere Übel“ zu wählen. Die beiden politischen Parteien heizen die öffentliche Debatte über ihre kleinen Meinungsverschiedenheiten an, um eine Fassade der Demokratie aufrechtzuerhalten. Doch bei zentralen Themen wie Außenpolitik (Imperialismus, Kriege, Angriffe auf sozialistische Länder) und innenpolitischen Fragen wie der Priorisierung von Geldern für Polizeirepressionen über soziale Programme (z. B. kostenlose Wohnungsversorgung, höhere Bildung, Gesundheitswesen) herrscht überparteiliche Einigkeit.

Angesichts der Existenz von Wahlkampfspenden und Lobbyismus (legalisierte Korruption) werden die Milliardäre, die Politiker kaufen, um ihren Willen durchzusetzen, manchmal als „Spenderklasse“ bezeichnet.[88]

In seinem autobiografischen Bericht über seinen Kampf gegen monopolistische Konzerne erinnerte sich Präsident Theodore Roosevelt:

„...wir hatten den Punkt erreicht, an dem unser Volk eine echte Demokratie brauchte; und von allen Formen der Tyrannei ist die Tyrannei des bloßen Reichtums, die Tyrannei einer Plutokratie, die vulgärste und am wenigsten attraktive.“[89]

Trotz verschiedener Maßnahmen gegen Monopole (Kartellgesetze etc.) führt das zugrunde liegende System des Kapitalismus und das Bestreben, mehr Mehrwert anzuhäufen und den Profit zu steigern, weiterhin zur Entstehung monopolistischer Strukturen innerhalb der US-Wirtschaft. Diese Monopole sind mächtiger als der öffentliche Staatsapparat und können nach den meisten Schätzungen als identisch mit ihm betrachtet werden. Laut dem faschistischen Diktator Mussolini sei die Verschmelzung von Konzernmacht und Staatsmacht die Definition des Faschismus.[90]

Außenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der US-Militärbasen auf der Welt.

Die Vereinigten Staaten haben sich lange als eine ganz besondere Nation betrachtet, die eine einzigartig edle Rolle auf der Weltbühne spielt. Während anderen Nationen unterstellt wird, von eigennützigen Motiven geleitet zu sein, wird behauptet, die USA seien anders; das Hauptziel der amerikanischen Außenpolitik sei laut der Website des US-Außenministeriums, „demokratische Werte zu fördern, sowie eine freie, friedliche und wohlhabende Welt voranzubringen.“ Trotz dieser imperialistischen Lügen befanden sich die Vereinigten Staaten über 90 % ihrer Existenz im Krieg[91] und haben über 800 Militärbasen in fremden Ländern, verglichen mit 30 für den Rest der Welt zusammen.[92]

Auslandshilfe und Menschenrechte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die USA haben eine erschreckende Bilanz in Bezug auf Auslandshilfe. Es scheint, dass amerikanische Hilfe ein guter Indikator für Menschenrechtsverletzungen ist, und dieser Trend reicht Jahrzehnte zurück. Laut einer Studie aus dem Jahr 1981 im Fachjournal Comparative Politics wird US-Hilfe „klar überproportional an Länder mit repressiven Regierungen verteilt... diese Verteilung stellt ein Muster dar und nicht nur vereinzelte Fälle.“ Es ist tatsächlich leicht, Beispiele für die Unterstützung der USA von brutalen repressiven Regimen zu finden (wie etwa Pinochets Chile, der Schah von Iran und die Militärjunta in El Salvador).

Ebenso untersuchte eine Studie aus dem Jahr 1984 im Journal of Peace Research die Menschenrechte und US-Hilfe unter Nixon, Ford und Carter. Die Autoren stellten fest, dass „unter den Präsidenten Nixon und Ford die Auslandshilfe direkt mit dem Niveau der Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stand, d. h. mehr Hilfe floss an Regime mit höherem Maß an Verletzungen, während unter Präsident Carter kein klares statistisches Muster erkennbar war.“ Sie schlussfolgerten daher, dass „die Carter-Administration keine Menschenrechtspolitik umsetzte, die die Vergabe von militärischer und wirtschaftlicher Hilfe tatsächlich leitete.“ Mit anderen Worten, die Haltung der USA gegenüber den Menschenrechten schwankt von offener Feindseligkeit (unter konservativeren Regierungen) bis zu bloßer Gleichgültigkeit (unter liberaleren Regierungen).

Neuere Studien zeichnen ein ähnlich düsteres Bild. In einem Buch von 2008 stellten Rhonda Callaway und Elizabeth Matthews fest, dass „sowohl die wirtschaftliche als auch die militärische Hilfe der Vereinigten Staaten negative Auswirkungen auf die Sicherheitsrechte der Bürger in den Empfängerstaaten hat.“ Sie bemerken, dass diese Ergebnisse „die Kritiker des US-Hilfsprogramms bestätigen.“ Eine neuere Studie aus dem Jahr 2016 im Quarterly Journal of Political Science, die 150 Länder von 1972 bis 2008 untersuchte, ergab, dass „US-Hilfe politische Rechte untergräbt, andere Formen staatlicher Repression fördert (gemessen an verschiedenen Dimensionen) und autoritäre Regierungsführung stärkt. [...] Diese Ergebnisse widersprechen den öffentlich erklärten Zielen der US-Regierung, durch bilaterale Wirtschaftshilfe politische Liberalisierung im Ausland zu fördern.“

Alles in allem scheint die Hilfe der Vereinigten Staaten eine schädliche Auswirkung auf die Menschenrechtssituation in den Empfängerländern zu haben. Sie gewährt repressiven Regimen militärische und wirtschaftliche Unterstützung, bewaffnet und stützt einige der brutalsten Diktatoren der Welt – alles im Dienste ihrer eigenen Interessen.

Alan MacLeod von MintPress News hat eine Liste von Fällen zusammengestellt, in denen das US-Militär absichtlich Krankenhäuser bombardiert hat.[93]

Krieg gegen den Terror[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wäre falsch, anzunehmen, dass der Schaden der US-Außenpolitik nur darin besteht, Diktatoren zu unterstützen. Die Vereinigten Staaten haben auch selbst erhebliche Gewalt ausgeübt. Um die enormen Opferzahlen durch US-Militärinterventionen und Invasionen zu veranschaulichen, kann man die nach dem 11. September geführten „Kriege gegen den Terror“, einschließlich der Invasionen im Irak und in Afghanistan, betrachten.

Laut einem Bericht des „Costs of War“-Projekts der Brown University aus dem Jahr 2019 sind „zwischen 770.000 und 801.000 Menschen“ in den sogenannten „amerikanischen Kriegen nach dem 11. September“ gestorben. Diese Zahl beinhaltet nicht die sogenannten „indirekten Todesfälle“, wie jene, die durch Vertreibung und die Zerstörung wichtiger Infrastrukturen (z. B. Wasser- und Abwassersysteme) verursacht wurden. In einem Artikel der Hill aus dem Jahr 2019 schreibt David Vine, Professor für Anthropologie an der American University, dass die „Gesamtzahl der Todesopfer in den nach 2001 geführten US-Kriegen in Afghanistan, Irak, Syrien, Pakistan und Jemen wahrscheinlich 3,1 Millionen oder mehr erreicht — etwa 200 Mal mehr als die Zahl der US-Todesopfer.“[94] Zusätzlich zu denjenigen, die durch direkte Gewaltakte getötet wurden, wird die Zahl der indirekten Todesfälle — verursacht durch Krankheit, Vertreibung und den Verlust kritischer Infrastrukturen — auf mehrere Millionen geschätzt.[95]

Diese Opferzahlen werden durch frühere Forschungen bestätigt. Ein Artikel des MIT Center for International Studies aus dem Jahr 2009, der sich nur auf den Irak konzentrierte, stellte fest, dass „wir derzeit zwischen 800.000 und 1,3 Millionen 'Übersterblichkeiten' in diesem Krieg haben, während wir uns dem sechsten Jahrestag nähern.“ Dabei handelt es sich nur um eines der von den USA überfallenen Länder, und dieser Artikel wurde 2009 verfasst, vor über einem Jahrzehnt. Die aktuellen Opferzahlen, unter Berücksichtigung aller betroffenen Nationen und des Jahrzehnts fortgesetzter Kriegsführung, dürften um ein Vielfaches höher liegen.

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat versucht, die zivilen Kosten ihrer Kriege im Nahen Osten zu verschleiern. Laut einem Bericht der New York Times aus dem Jahr 2017 ist die tatsächliche Zahl der zivilen Opfer, die durch die Koalitionstruppen im Nahen Osten verursacht wurden, „mehr als 31 Mal höher als die von der Koalition anerkannten. Sie liegt so weit von den offiziellen Angaben entfernt, dass dies, was die zivilen Todesfälle betrifft, möglicherweise der intransparenteste Krieg in der aktuellen amerikanischen Geschichte ist.“

Tatsächlich töten US-Truppen oft mehr Menschen als die Terrorist*innen es tun, gegen die sie angeblich kämpfen; ein Artikel der New York Times aus dem Jahr 2019 berichtet, dass „mehr Zivilist*innen von den afghanischen Regierungstruppen und den amerikanischen Streitkräften getötet werden als von den Taliban und anderen Aufständischen, so ein Bericht der Vereinten Nationen am Mittwoch.“[96] Dieser Artikel erwähnt nicht das US-Drohnenprogramm, das in einem Bericht des Intercept aus dem Jahr 2013 ausführlich behandelt wurde. Um die Sache noch schlimmer zu machen, sind die zivilen Opferzahlen aus den US-Kriegen seit Donald Trumps Amtsantritt dramatisch gestiegen, so ein Artikel der Washington Post aus dem Jahre 2018.

Es muss betont werden, dass die Vereinigten Staaten nicht persönlich all die Millionen von Menschen, die oben erwähnt wurden, getötet haben. Dennoch tragen sie eine schwere Verantwortung für diese Todesfälle, da sie die Invasionen initiierten und den gesamten Konflikt begannen. In ähnlicher Weise, wie wir Hitler für die Toten des Zweiten Weltkriegs verantwortlich machen, da er derjenige war, der ihn begann, sollten wir auch die Vereinigten Staaten für die oben aufgeführten Todesfälle verantwortlich machen.

Regimewechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigten Staaten haben eine lange Geschichte des Sturzes von Regierungen, die ihnen nicht gefallen, wobei sie diese typischerweise durch Diktaturen ersetzen. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, die von Jacobo Arbenz in Guatemala bis zu Mohammad Mosaddegh im Iran reichen, einem Coup, für den die CIA 2013 tatsächlich die Verantwortung übernahm.

Chile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1973 halfen die Vereinigten Staaten beim Sturz der gewählten sozialistischen Regierung von Salvador Allende in Chile und ersetzten sie durch die reaktionäre Diktatur von Augusto Pinochet. Peter Kornbluh, der Direktor des Chile-Dokumentationsprojekts des National Security Archive, äußerte sich folgendermaßen zu Chile:

„Es ist verblüffend, auf einem Dokument zu sehen, wie der Präsident der Vereinigten Staaten die CIA anweist, einen demokratisch gewählten Präsidenten in Chile präventiv zu stürzen“, sagte Kornbluh. „Die Bedeutung dieser Dokumente im Museum besteht darin, dass die neuen Generationen von Chilen*innen sie tatsächlich sehen können.“[97]

Als ob dies nicht schon genug wäre, bestätigte Jack Devine, ein ehemaliger CIA-Agent, der zur Zeit des Putsches in Chile war, in einem Interview mit dem Atlantic im Jahr 2014, dass die Nixon-Administration die CIA direkt anwies, den Putsch zu unterstützen. Laut freigegebenen Dokumenten hatte Nixon zuvor Henry Kissinger beauftragt, die Wirtschaft zum „Schreien“ zu bringen, um Unterstützung für die reaktionären Kräfte zu mobilisieren. Die Vereinigten Staaten versuchten außerdem, Allende nach seiner Wahl an der Amtseinführung zu hindern, und unterstützten staatsterroristische Kampagnen nach dem Putsch. Pinochets Diktatur tötete, folterte und ließ zehntausende Menschen verschwinden. Laut einem Artikel der BBC aus dem Jahr 2011 liegt die „Gesamtzahl der anerkannten Opfer“ bei über 40.000, darunter mehr als 3.000, die getötet wurden oder verschwunden sind. Die übrigen wurden entführt, gefoltert oder ins Exil geschickt.[98] Darüber hinaus führte Pinochet rigide neoliberale Reformen ein, die der chilenischen Wirtschaft immense Schäden zufügten. Eine umfassende Studie hierzu wurde 1990 in der Zeitschrift Critical Sociology veröffentlicht. Die Autoren stellen fest, dass die Wachstumsraten unter Pinochet bemerkenswert unbeeindruckend waren:

„Das Pinochet-Modell produzierte Wachstumsraten, die weit unter dem chilenischen Durchschnitt der Jahre 1950–1972 lagen. Die durchschnittliche jährliche BIP-Wachstumsrate in diesem Zeitraum betrug 3,9 Prozent, während das Pinochet-Regime im Zeitraum von 1974 bis 1983 eine durchschnittliche Wachstumsrate von 1,4 Prozent aufwies... Das Gesamtwachstum der 1980er Jahre war alles andere als erstaunlich: Das BIP pro Kopf wuchs zwischen 1980 und 1989 mit einer durchschnittlichen Rate von 1,2 Prozent, was unter der durchschnittlichen jährlichen Rate von 1,7 Prozent für 1950–1972 liegt.“[99]

Darüber hinaus beschuldigen die Autoren Pinochet, „eine große Menge Armut geschafft zu haben“, und weisen darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit „nach dem Putsch dramatisch anstieg“, während die Reallöhne sanken. Gleichzeitig wurden die Sozialausgaben reduziert, und „infektiöse Krankheiten, die mit Armut, schlechter Hygiene und unzureichender sanitären Einrichtungen in Verbindung gebracht werden, erlebten ein explosives Wachstum.“ Diese Bewertung wird von einer Studie im International Development Planning Review unterstützt, die ergab, dass „die radikalen neoliberalen Strukturreformen der 1970er und 1980er Jahre während des Pinochet-Regimes schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Armen und die Mittelklasse hatten.“[100] Die Armutsquote selbst stieg dramatisch an; laut einem Bericht des North American Congress on Latin America:

„Die Zahl der armen Chilen*innen verdoppelte sich während des Pinochet-Regimes. Bis 1989 lebten 44 % der Chilen*innen in Armut.“[101]

Zudem scheint Pinochets Privatisierungen auch zur Schaffung enormer Korruption beigetragen zu haben. Laut einer Studie im Journal of Economic History wurden „Firmen unter dem Marktpreis an politisch verbundene Käufer verkauft.“ Dies hatte vorhersehbare Folgen:

„Diese neu privatisierten Firmen profitierten finanziell vom Pinochet-Regime. Als die Demokratie zurückkehrte, knüpften sie Verbindungen zur neuen Regierung, finanzierten Wahlkampagnen und traten mit höherer Wahrscheinlichkeit in den Panama Papers auf. Diese Ergebnisse zeigen, wie Diktaturen junge Demokratien durch Privatisierungsreformen beeinflussen können.“[102]

Neokolonialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigten Staaten haben begonnen, die Ukraine auszurauben, indem sie das Land in enorme Schulden drängen im Austausch für Waffen. Die USA wenden erneut dasselbe Lend-Lease-Programm an, das sie nach dem Zweiten Weltkrieg zur Übertragung des britischen Reichs in die Hände der USA genutzt haben.[103]

Innenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bildungssystem der Vereinigten Staaten fördert Antikommunismus und Rassismus und leugnet oder entschuldigt Kriegsverbrechen der USA. Gesetzlich ist es Lehrkräften untersagt, gegen die westliche kapitalistische Ideologie zu verstoßen.[104] Aufgrund extremer Ungleichheit in der Bildungsfinanzierung haben etwa 130 Millionen US-Amerikaner*innen, oder 50 % der erwachsenen Bevölkerung, eine geringe Lesefähigkeit und sind nicht in der Lage, über dem Niveau der sechsten Klasse zu lesen.[105]

Armut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut einer Studie des Brookings Institute qualifizieren sich 53 Millionen US-Amerikaner*innen im Alter von 18 bis 64 Jahren – was 44 % aller Arbeitnehmenden ausmacht – als "geringverdienend". Ihre medianen Stundenlöhne liegen bei 10,22 USD, und das mediane Jahreseinkommen beträgt etwa 18.000 USD.[106] Fast die Hälfte der US-amerikanischen Erwerbsbevölkerung ist offiziell als "geringverdienend" eingestuft, und das gilt nur, wenn ein extrem niedriger Standard (unter dem Mindestlohn in einigen Bundesstaaten) angewandt wird. Dies ist besonders erschreckend, wenn man in Betracht zieht, wie viele Todesfälle direkt mit Armut und Entbehrung in den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht werden können. Laut einer Studie der Columbia University sind insgesamt 4,5 % der Todesfälle in den USA auf Armut zurückzuführen. Die Anzahl der Todesfälle, die die Forschenden auf niedrige Bildung (245.000) zurückgeführt haben, ist vergleichbar mit der Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkte (192.898), die die häufigste Todesursache in den USA im Jahr 2000 war. Die Anzahl der Todesfälle, die auf Rassentrennung (176.000) zurückzuführen sind, ist vergleichbar mit der Zahl der Todesfälle durch Erkrankungen der Hirndurchblutung (167.661), der dritthäufigsten Todesursache im Jahr 2000. Auch die Zahl der auf mangelnde soziale Unterstützung zurückzuführenden Todesfälle (162.000) vergleicht sich mit den Todesfällen durch Lungenkrebs (155.521).[107] Hunderttausende Menschen sterben jedes Jahr aufgrund von Armut, Entbehrung und fehlendem Zugang zu sozialen Dienstleistungen. Fast die Hälfte der Personen im Alter von 55 Jahren oder älter hat keine Altersvorsorge.[108]

Gesundheitsversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten hat die höchsten Kosten weltweit und mit die schlechtesten Ergebnisse unter den entwickelten Ländern.[109] Dennoch gibt es weiterhin Personen, die die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des Systems leugnen. Die Vereinigten Staaten rangieren am unteren Ende der entwickelten Welt hinsichtlich der vermeidbaren Todesfälle. Jährliche Todesfälle könnten um 101.000 reduziert werden, hätten die USA ein Gesundheitssystem, das mit dem anderer vergleichbarer Länder mithalten kann.[110]

Inhaftierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein fünftel aller globalen Inhaftierten sind in den USA inhaftiert.

Laut der Prison Policy Initiative (PPI) hat die Vereinigte Staaten nicht nur die höchste Inhaftierungsrate der Welt, sondern jeder einzelne Bundesstaat in den USA inhaftiert pro Kopf mehr Menschen als nahezu jedes andere Land auf der Erde. Staaten wie New York und Massachusetts scheinen im Vergleich zu Staaten wie Louisiana progressive Inhaftierungsraten aufzuweisen, doch im Vergleich zum Rest der Welt verlassen sich alle US-Bundesstaaten zu stark auf Gefängnisse und Haftanstalten, um auf Kriminalität zu reagieren. Die PPI fügt in ihrem Bericht von 2021 hinzu, dass die Inhaftierung zur Standardreaktion der Nation auf Kriminalität geworden ist, wobei 70 Prozent der Verurteilungen in Haft enden — weit mehr als in anderen entwickelten Ländern mit vergleichbaren Kriminalitätsraten.[111]

Darüber hinaus sind noch viele Millionen weitere mit den Neben- und Nachfolgen der Bestrafung konfrontiert. Viele können nicht wählen oder einen Führerschein erhalten, sind Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt ausgesetzt und sind aufgrund ihrer Vorstrafen von einem Zusammenleben mit ihren Familien ausgeschlossen.[112]

Inhaftierungs- und gewaltsame Straftatenquote einzelner US-Bundesstaaten im Vergleich mit einzelnen Ländern laut der PPI in 2021.

Die Vereinigten Staaten verfügen über kein einheitliches Strafjustizsystem. Vielmehr existieren tausende von föderalen, staatlichen, lokalen und tribalistischen Systemen. Gemeinsam halten diese Systeme nahezu 2 Millionen Menschen (Stand 2022) in 1.566 staatlichen Gefängnissen, 102 Bundesgefängnissen, 2.850 lokalen Haftanstalten, 1.510 Jugendstrafanstalten, 186 Einwanderungshaftanstalten und 82 Gefängnissen auf Reservaten, sowie in Militärgefängnissen, Zentren für zivilrechtliche Unterbringung, Psychiatrien, und Gefängnissen in den US-Territorien.[113]

Die PPI stellt fest, dass "lokale Haftanstalten oft in größeren Diskussionen über die Strafjustiz vernachlässigt werden, aber sie spielen eine entscheidende Rolle als 'Vordere Tür zur Inhaftierung' und haben einen weit größeren Einfluss, als die Bevölkerung vermutet. [...] In einem typischen Jahr betreten etwa 600.000 Menschen die Gefängnistore, doch Menschen gehen über 10 Millionen Mal pro Jahr ins Gefängnis. Der Umschlag in Haftanstalten ist besonders hoch, da die meisten Menschen in Haftanstalten nicht verurteilt sind. Einige wurden gerade erst festgenommen und werden innerhalb von Stunden oder Tagen Kaution zahlen, während viele andere zu arm sind, um Kaution zu zahlen, und bis zu ihrem Prozess hinter Gittern bleiben." Die PPI weist weiter darauf hin, dass mindestens 1 von 4 Personen, die ins Gefängnis kommen, innerhalb desselben Jahres erneut verhaftet wird. Oft handelt es sich um Menschen, die mit Armut, psychischen Erkrankungen und Substanzmissbrauch kämpfen und deren Probleme sich durch die Inhaftierung nur verschlimmern.[113]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  12. “The port of entry for America’s first peoples was the Bering Sea region. They could, and likely did, walk across from Siberia to Alaska when expanding continental ice sheets dropped sea levels worldwide and Beringia surfaced. Crossing its Mammoth Steppe, blanketed by parkland and grazed by mammoth, horse, and bison, was possible anytime between 27,000 and 10,000 years ago. The recent genetic evidence of a possible Beringian standstill suggests the first peoples may have been relatively isolated in this region for much of that time.”

    David J. Meltzer (2009). First peoples in a New World: colonizing Ice Age America (p. 329). University of California Press.

  13. “The new data suggest that the initial founders of the Americas emerged from a single source ancestral population that evolved in isolation, likely in Beringia. This scenario is consistent with the unique pattern of diversity from autosomal locus D9S1120 of a private allele in high frequency and ubiquitous in the Americas. The finding that humans were present at the Yana Rhinoceros Horn Site dated to 30,000 ybp suggests that the isolation in Beringia might have lasted up to 15,000 years. Following this isolation, the initial founders of the Americas began rapidly populating the New World from North to South America.”

    Erika Tamm, et al (2007). Beringian Standstill and spread of Native American founders. doi: 10.1371/journal.pone.0000829 [HUB]

  14. “In any case, it appears from the evidence at Monte Verde that the first Americans were here by at least 12,500 BP and possibly earlier still. Certainly by 11,500 BP, Clovis Paleoindians were widespread, possibly representing a second migratory pulse to the New World, one that may have spread across the continent in less than a thousand years.”

    David J. Meltzer (2009). First peoples in a New World: colonizing Ice Age America (p. 329). University of California Press.

  15. “Establishing when central Asian and Native American haplogroup lineages last shared a common ancestor has proven to be difficult. Current coalescent estimates based on variation in extant mtDNA lineages set the event at 25 to 20 ka or less than 20 ka, after the last glacial maximum (LGM), and estimates based on Y- chromosome variability suggest that divergence occurred after 22.5 ka, possibly as late as 20 to 15 ka.”

    Goebel, Waters & O’Rourke (2008). The Late Pleistocene dispersal of Modern Humans in the Americas. doi: 10.1126/science.1153569 [HUB]

  16. “New analyses of haplogroup subclades help to resolve when modern humans subsequently spread from Beringia to the rest of the Americas. Three subclades of mtDNA subhaplogroup C1 are widely distributed among North, Central, and South Americans but absent in Asian populations, which suggests that they evolved after the central Asian–Native American split, as the first Americans were dispersing from Beringia. The estimated date of coalescence for these subclades is 16.6 to 11.2 ka, which suggests that the colonization of the Americas south of the continental ice sheets may have occurred some time during the late-glacial period, thousands of years after the initial splitting of Asian and Native American lineages.”

    Goebel, Waters & O’Rourke (2008). The Late Pleistocene dispersal of Modern Humans in the Americas.. doi: 10.1126/science.1153569 [HUB]

  17. “Domestication of plants took place around the globe in seven locales during approxi­mately the same period, around 8500 BC. Three of the seven were in the Americas, all based on corn: the Valley of Mexico and Central America (Mesoamerica); the South-Central Andes in South Amer­ica; and eastern North America. [...] During this time, many of the same human so­cieties began domesticating animals. Only in the American conti­nents was the parallel domestication of animals eschewed in favor of game management, a kind of animal husbandry different from that developed in Africa and Asia. In these seven areas, agriculture­ based "civilized" societies developed in symbiosis with hunting, fishing, and gathering peoples on their peripheries, gradually envel­oping many of the latter into the realms of their civilizations, except for those in regions inhospitable to agriculture.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (pp. 15-16). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  18. “Corn, being a summer crop, can tolerate no more than twenty to thirty days without water and even less time in high tem­peratures. Many of the areas where corn was the staple were arid or semiarid, so its cultivation required the design and construction of complex irrigation systems-in place at least two thousand years be­ fore Europeans knew the Americas existed. The proliferation of ag­riculture and cultigens could not have occurred without centuries of cultural and commercial interchange among the peoples of North, Central, and South America, whose traders carried seeds as well as other goods and cultural practices.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (p. 16). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  19. “The total population of the hemisphere was about one hundred million at the end of the fifteenth century, with about two-fifths in North America, including Mexico. Central Mexico alone supported some thirty million people. At the same time, the population of Eu­rope as far east as the Ural Mountains was around fifty million.”

    Roxanne Dunbar-Ortiz (2014). An indigenous peoples' history of the United States (p. 17). ISBN 978-0-8070-0040-3 [LG]

  20. 20,0 20,1 20,2 20,3 Dennis Etler (2021-03-29). "U.S. treatment of Native Americans is a gross human rights violation" CGTN. Archived from the original on 2022-02-19. Retrieved 2022-07-01.
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